Linke fällt weiter im Bundestrend und wartet immer noch auf Oskar

In der aktuellen Sonntagsfrage von Forsa kommt die Linke nur noch auf bundesweit 6%, dies ist wieder ein Prozentpunkt weniger als noch in der Umfrage vor 6 Tagen. Die CDU liegt bei 35%, die SPD bei 26%, die Grünen bei 13%. Die schon bei den letzten beiden Landtagswahlen erfolgreiche FDP konnte sich verbessern und wird mit nun 5% knapp wieder im Bundestag gesehen, die Piraten kommen auf 12%. Die Umfrage endete allerdings schon am 11.5. und bildet somit noch nicht die Veränderungen nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen ab.

Um die Ursachen, Folgen und mögliche Lösungen des anhaltenden Abwärtstrends der Linken wird seit Sonntag innerparteilich heftig gestritten. Am heutigen Dienstag wird erwartet, dass sich Parteivorstand und die Vorsitzenden der Landesverbände mit Oskar Lafontaine über den in Göttingen neu zu wählenden Vorstand verständigen. Im Vorfeld haben die Unterstützer von Lafontaine und dem bislang einzig offiziellen Kandidaten Dietmar Bartsch verbal und medial aufmunitioniert und versuchen sich gegenseitig die Verantwortung für den Niedergang der Partei im Westen zu zuschieben. Im ZDF-Morgenmagazin hat Sahra Wagenknecht ihren Lebensgefährten Lafontaine in Schutz genommen und sieht ihn einer Kampagne parteiinterner Widersacher ausgesetzt. Auf die von Lafontaine nicht gestellte Bedingung, dass sie Fraktionsvorsitzende im Bundestag werden solle, angesprochen, erklärte sie, dass diese Position erst nach der Wahl 2013 neu besetzt werden wird. Aufgelöst können all diese Spekulationen erst, wenn Lafontaine sich nach der heutigen Sitzung vor Partei und Öffentlichkeit erklärt. Eine für den Abend angekündigte Pressekonferenz findet allerdings vermutlich nicht statt.
(mb)