Nach dem aktuellen NiedersachsenTREND des NDR könnte bei der Wahl im Januar nächsten Jahres ein Regierungswechsel in Hannover möglich sein. Die SPD unter ihrem Spitzenkandidaten Stephan Weil, dem derzeitigen Oberbürgermeister von Hannover, liegt mit 36% das erste Mal seit zehn Jahren wieder vor der CDU, die bei 32% gesehen wird und mit dem amtierenden Ministerpräsidenten McAllister als Spitzenkandidaten um die Fortsetzung der Schwarz-Gelben Koalition kämpfen will. Die FDP liegt allerdings nur noch bei 4% und fällt damit als Koalitionspartner aus. Die Grünen, als Wunschpartner der SPD, kommen auf 13%. Die Piraten dürften mit 8% auch in Niedersachsen den Einzug in ein weiteres Landesparlament schaffen. Die bisher im Landtag vertretene Linke liegt bei nur noch 3%, ein Verlust von über 50% seit der Wahl 2008, und schliesst sich damit dem Abwärtstrend in den westlichen Bundesländern an.
61% der Befragten wünschen sich eine Rot-Grüne Regierung ab 2013, wobei allerdings lediglich 30% den SPD-Spitzenmann Weil direkt zum Ministerpräsidenten wählen würden. Eine Besonderheit war die Aufstellung des Spitzenkandidaten der SPD, er wurde im November 2011 in einer Urwahl von allen SPD-Mitgliedern in Niedersachsen gewählt und konnte sich damals mit 53,3% gegen seinen Mitbewerber und SPD-Landesvorsitzenden Olaf Lies durchsetzen, der nur 46,1% der Stimmen erhielt. Die Linke stellt ihre Landesliste erst Ende Juni auf, der Landesvorstand hat allerdings schon die beiden Landtagsabgeordneten Manfred Sohn, der gleichzeitig Landesvorsitzender ist, und die parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion, Ursula Weisser-Roelle, als Doppelspitze zur Bestätigung durch die Delegierten vorgeschlagen.
(mb)