Zu unserem Artikel „Linke Niedersachsen wählt Landesliste: Zurück zur PDS!“ erreichte uns folgende Mail von Kreszentia Flauger, die wir hier zusammen mit unserer Antwort dokumentieren.
Hallo,
ich bin auf folgenden Beitrag hingewiesen worden:
Nicht zum ersten mal frage ich mich, was Ihr eigentlich als Eure Mission anseht. In Summe nehme ich an, Ihr strebt eine größtmögliche Schädigung der Linken an. Irgendetwas Konstruktives kann ich jedenfalls selten aus Euren Artikeln lesen. Das ist aber ja letztendlich Eure Entscheidung, so lange Euch deshalb niemand vor ein Schiedsgericht bringt.
Was aber eine Unverschämtheit ist, sind Eure Unterstellungen über Motive. Ich zitiere aus oben genanntem Beitrag:
„Mit Kreszentia Flauger, Kurt Herzog und Christa Reichwald hatten schon im Vorfeld die letzten Vertreter des WASG- Gründungtruppe zum Teil entnervt das Handtuch geschmissen und sich keiner Wiederwahl gestellt.
Sicherlich wären auch sie Opfer eines Machtkampfs geworden, den sich die beiden linkstraditionalistischen Flügel, die Sozialistische Linke (SL) und die Antikapitalistische Linke (AKL), im Hotel Wienecke zu Hannover geliefert haben.“Was mich persönlich betrifft, wisst Ihr sehr genau, dass mein Nichtwiederantreten nicht irgendwelchen Missstimmungen oder Streitigkeiten oder irgendwelchen SL / AKL-Angelegenheiten geschuldet ist. Auch Christas und Kurts Verzicht auf eine erneute Kandidatur könnt Ihr dem wohl kaum zuordnen. Besonders dreist ist Eure Spekulation im zweiten Satz des Zitats, wo habt Ihr denn diese trübe Glaskugel her? Wem dient es eigentlich, wenn Ihr solches Zeug im Netz verbreitet?
Wenn es Eure Internetseite nicht viel zu sehr aufwerten würde, hätte ich dies hier als Kommentar zu Eurem Artikel geschrieben. So belasse ich es dabei, Euch eine Mail zu senden. Vielleicht überlegt Ihr irgendwann einmal, ob Eure Seite neben der persönlichen Befriedigung irgendwelcher Agressions- oder Profilierungsbedürfnisse weiteren Nutzen bringt, wenn ja, wem.
Tina Flauger
Werte Genossin Flauger,
wenn aus deiner Mail nicht eine latente Wut gegen politisch Andersdenkende sprechen würde, müsste mensch versuchen dir ernsthaft auf deine Mail zu antworten. Wer konstruktive Texte wie Programm- und Strategieessays nicht lesen kann, der sollte sich über den Begriff Konstruktivität nicht groß bemühen. Und die Drohung mit Schiedsgerichten schockt in der Redaktion niemanden. Warten wir doch den 20.1.2013 ab, ob wir mit der Verdichtung unserer Thesen über die Entwicklungen im Landesverband und der Fraktion nicht doch richtig liegen. Deine persönliche Interessenlage zum Verzicht auf eine weitere Legislatur kannst wahrlich nur Du einordnen. Unsere Schlussfolgerung über die Richtungsentscheidung der Partei mittels der Landesliste wird aber in weiten Teilen der Öffentlichkeit geteilt. Auch dein Beitrag zum Versagen der Fraktion wäre vielleicht einen Artikel wert gewesen, Du hast aber selber entschieden die politische Berufslandschaft zu verlassen. Ich habe in zwölf Jahren Parteierfahrung schon viele politische Berufsträger gesehen. Du gehörst zu den weniger beeindruckenden Mandatsträgern. Deine Rückführung ins Amateurlager finde ich folgerichtig, beachtenswert ist lediglich, dass Du selber die Notbremse gezogen hast. Wie groß der Leidensdruck gewesen sein muss, dass Du auf unseren letzten Artikel persönlich reagierst hast kann ich nur erahnen. Offensichtlich scheinen wir aber mit unserer These, dass auch Personen wie Genossin Flauger die WASG mitbeerdigt haben, nicht ganz falsch zu liegen. Ach ja: Potemkin ist ein erfolgreicher politischer Blog. Offensichtlich gibt es sehr viele Leserinnen und Leser, die sich über Texte zum Thema Die Linke freuen, die den verstaubten Einheits- und Solidaritätsbrei bewusst konterkarieren.
Es grüßt der Co-Autor
jpsb
die Genossin Flauger sagt sie möchte Potemkin nicht aufwerten gut, warum zeigt sie nicht an wo sie sonst nach außen hell-strahlte. Wäre sie ein Sonnenstern könnte Potemkin ihr Schnuppe bleiben!
Manuel, die Genossin Flauger hat schon in Ihrer Mail, wie oben jemand erwähnte, deutlich gemacht, dass sie eben nicht will, dass ihr Text auf Eurer Seite steht. Meine Mail war ganz klar kein Leserbrief, den ich veröffentlicht sehen wollte. Darüber habt Ihr Euch hinweggesetzt. Ganz schlechter Stil, aber ich arbeite mich darna nicht juristisch ab.
idiot? übe dich selber zunächst in rechtskunde! diese leute wollen die welt retten. auweia….
lieber gerd hoffmann,
sollte genossin flauger ein problem in der veröffentlichung sehen, wird sie sicher auch entsprechend reagieren.
Lieber Manuel Böhm,
Du bist gelinde gesagt ein Idiot im Wortsinne. Die Aussage „Wir behalten uns vor, Leserbriefe und / oder E-Mails – mit vollständigem Namen, Anschrift und E-Mail-Adresse – auch gekürzt zu veröffentlichen.“ privilegiert keine Veröffentlichung, sondern lediglich eine gekürzte Veröffentlichung, wenn einer Veröffentlichung zugestimmt wird und nicht vom Urheber wiederum eine Kürzung vorbehalten wird – und dies auch nur, wenn der Urheber Kenntnis des Kürzungsvorbehalts hatte.
Nur nochmal zur Erinnerung: Als Betreiber einer redaktionellen Internetseite bist Du nach MDStV verpflichtet, Deine Anschrift und Deine E-Mail-Adresse anzugeben. Daraus kannst Du aber nicht im Umkehrschluss das Recht ableiten, jede Zuschrift zu veröffentlichen, die über die Pflichtangaben Dir zugehen. Veröffentlichungen bedürfen stets der ausdrücklichen Zustimmung des Urhebers.
Der Vorschlag von Gerd bzgl des rechtlichen Vorgehens ist völlig überzogen, selbst wenn mensch mal davon absähe, dass sich die Redaktion von Potemkin, formal betrachtet, legal verhalten hat.
Trotzdem finde ich das Vorgehen hier etwas befremdlich.
Eine Zeitschrift kann Leser_innenbriefe veröffentlichen, sollte das auch so tun, das möglichst ein komplettes Stimmungsbild entsteht, und nicht nur die eine beziehungsweise andere Meinung dargestellt wird. Es gibt Redaktionen, die veröffentlichen generell keine kritischen Zuschriften – diese Redaktionen halte ich für indiskutabel.
Das soll freilich nicht heißen, dass es unter Umständen nicht gute Gründe geben kann, einer bestimmten Zuschrift eben kein Podium zu bieten: Zum Beispiel wäre es völlig legitim, eine Zuschrift, die inhaltlich bspw rassistische Hetze oder ähnliches enthält, nicht zu veröffentlichen.
Im Regelfall gibt es einen Bereich der Zeitschrift, in dem Zuschriften veröffentlicht werden, gesammelt und unter Umständen, falls die Redaktion das für nötig hält, mit einer kurzen Antwort oder Anmerkung der Redaktion versehen.
Ihr habt hier
– eine Zuschrift veröffentlicht, aus der klar hervorgeht, dass die Autorin die Veröffentlichung NICHT WÜNSCHT,
– diese eine Zuschrift unter einem extra Artikel veröffentlicht (könnte natürlich auch sein, dass es in letzter Zeit der einzige Leserinnenbrief war, den ihr bekommen habt, das wäre auch eine mögliche Erklärung)
– diese Zuschrift mit einem Kommentar vesehen, der ganz klar diffamierend und teilweise auch persönlich angreifend ist. (nicht dass es die Zuschrift nicht auch wäre. Aber dann muss mensch sie ja nicht auch noch veröffentlichen und selbst auf ein ähnliches Niveau gehen.)
Liebe Leute, überlegt euch bitte, ob das ein Vorgehen ist, dass ihr – völlig egal was die Gegenseite so an Ekligkeiten bringt – als fair betrachtet. Und ob dieses Vorgehen für eure angestrebten Ziele wirklich hilfreich und mit euren Zielen kompatibel ist, oder ob ihr euch damit nicht genauso unschön verhaltet wie die, denen ihr das – u.U. ja durchaus zu Recht – vorwerft.
ich empfehle dazu einen blick in unser impressum:
selbstverständlich veröffentlichen wir ggfs leserbriefe, die uns erreichen. eine mail ist, da wir ein blog betreiben, der übliche weg uns eine lesermeinung – und als dies werten wir die zeilen der genossin – mitzuteilen.
Ich finde, die Potemkin-Redaktion sollte einmal ihre redaktionelle Arbeit überprüfen. Ich lese in Flaugers E-Mail folgende Stelle: „Wenn es Eure Internetseite nicht viel zu sehr aufwerten würde, hätte ich dies hier als Kommentar zu Eurem Artikel geschrieben. So belasse ich es dabei, Euch eine Mail zu senden.“ Ganz offensichtlich wollte Flauger nicht veröffentlicht werden und hat dazu ganz offensichtlich auch nicht ihre Einwilligung gegeben.
An Flaugers Stelle würde ich für die ungenehmigte Veröffentlichung ein Honorar in doppelter Höhe der Tarifempfehlungen für Freelancer einklagen (nach DJV 120 EUR = 240 EUR Aufschlag für unerlaubte Verwendung) und eine strafbewehrte Unterlassungserklärung verlangen.
Positives Denken: Frau Flauger sagt „Schädigung“ und nicht „Schädlinge“ und sie sagt „Schiedsgericht“ und nicht „Standgericht“. Positives Denken, Frau Flauger: Potemkin bemüht sich um Transparenz. Wer fürchtet Transparenz? Wer wählt Potemkinsche Dörfer?
Werte Leser,
in sieben Monaten wird in Niedersachsen gewählt.
Nach den Umfragen haben wir gegenüber den letzten Landtagswahlen vier von sieben Wähler/innen verloren.
Woran liegt es, dass uns lediglich 3% Stimmen prognostifiziert werden?
Sind es die bösen Stimmungsmacher von Potemkin etc.?, oder sollten sich die maßgebenden Führungskräft der vergangenen Jahre mal an ihre eigene Nase fassen?
Mit „Augen zu und durch“ wird das nichts. Und auch die erhofften Mandate wird es nicht geben.
Wer hat in unserem Land dafür gesorgt, dass viele Genossen/innen weggingen und durch Retropolitik eine Linke dargestellt wurde, die vom Wähler nicht gewollt wird? Die Probleme rufen nach einer Antwort, die dem Ernst der Lage gerecht wird und nicht nach Heilsversprechungen die keiner ernst nimmt.
Durch die einseitige Ausdünnung der Aktiven ist schuldhaft die Ausdünnung der Wählerschaft verursacht worden!
Durch die neue Landesliste wird keinerlei Aufbruch signalisiert, sondern im Gegenteil mit dem Ruf „Kurs halten“ der Abstieg der Partei zementiert.
Genossen wie Maurer und friends, die sich schon wieder aufdrängen, sind das Problem und nicht dessen Lösung und werden die gesamte Partei in die außerparlamentarische Opposition treiben. Sie wird Geschichte sein!
Karl-Anton Plass