Nordseewerker protestieren für Rettung der Arbeitsplätze

Am Montag demonstrierten vor der niedersächsischen Staatskanzlei in Hannover Arbeiter der von der Schliessung bedrohten Nordseewerke für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze in Emden. Der Zulieferer für Windkraftanlagen ist von der Pleite bedroht und kann, wenn überhaupt, nur durch neue Kredite und eine Bürgschaft des Landes überleben. Um die Forderungen der Belegschaft zu unterstützen, waren am Montag auch zahlreiche Vertreter von Gewerkschaften, SPD und den Grünen vor Ort.

Anlass für die Aktion war ein Spitzengespräch mit Ministerpräsident David McAllister (CDU), bei dem erörtert werden sollte, welche Möglichkeiten zur Rettung der 700 Arbeitsplätze noch bestehen. Bislang verweigerte die christlich-liberale Landesregierung noch die Übernahme weiterer Bürgschaften zur Absicherung eines Kredits.

Trotz des am heutigen Tag eingereichten Insolvenzantrages ist für Freitag ein weiteres Treffen zwischen Landesregierung, Banken, Firmen- und Gewerkschaftsvertretern geplant. Die Belegschaft und SPD und Grüne haben bereits angekündigt, auch dann wieder vor der Staatskanzlei zu demonstrieren.

Vertreter der Partei Die Linke haben zumindest am Montag noch nicht aktiv an den Protesten teilgenommen, obwohl die Sozialisten um den Wiedereinzug in den Landtag fürchten müssen und sie im Wahlkampf ihre enge Verbundenheit mit Gewerkschaften und Arbeiternehmern betonen. Der Fraktionsvorsitzende im Landtag und Spitzenkandidat Dr. Sohn erklärte allerdings bereits am 10. Oktober in einer Presseerklärung zumindest schriftlich seine „Solidarität mit den Beschäftigten!“.

Kritik erhielt Sohn daraufhin vom linken Flügel der Partei, der eine Bürgschaft des Landes und zusätzliche Kredite für untaugliche Rezepte hält. Stattdessen solle Die Linke konsequent auf eine Vergesellschaftung der Nordseewerke hinarbeiten.
(mb)