Weisband verzichtet auf Kandidatur zum Bundestag

Die ehemalige politische Geschäftsführerin der Piraten, Marina Weisband, verzichtet auf eine Kandidatur zur Bundestagswahl im nächsten Jahr. Nachdem sie im April aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit im Vorstand eingestellt hatte, hofften die Piraten trotzdem noch, dass Weisband als eine der bekanntesten Politikerinnen der jungen Partei zumindest zur Bundestagswahl auf die bundespolitische Bühne zurückkehren würde. Gegenüber der Welt erklärte Weisband: „Es war eine schwere Entscheidung. Ich habe mich jedoch nach reiflicher Überlegung gegen die Kandidatur entschlossen, denn ich sehe meinen Schwerpunkt in der politischen Bildung“. An der Basis und auch im Wahlkampf wolle sie sich aber weiterhin engagieren. Ausserdem erscheint im Frühjahr ihr erstes Buch, an dem sie gegenwärtig noch arbeitet.

Die Absage Weisbands an eine Kandidatur dürfte es für die Freibeuter noch schwerer machen sich aus dem Umfragetief zu befreien. Nachdem es den Piraten in diesem Jahr gelungen ist, aus dem Stand gleich in vier Landesparlamente einzuziehen, befinden sich die Umfragewerte im ständigen Sinkflug. Interne Streitereien, fehlende programmatische Leitlinien und eine unterdurchschnittliche Arbeit der Landtagsfraktionen haben die Partei in Umfragen auf Landes- und Bundesebene deutlich unter die Fünfprozent-Hürde abstürzen lassen. Im Bund können sich derzeit nur noch 3% der Wähler vorstellen die Piraten zu wählen. Noch im Mai lag dieser Wert bei 11%.
(mb)

5 Kommentare

  1. Da ist von „können“ die Rede, das stimmt ja auch und würde sich mit meiner Aussage decken. Sicher müssen neue Ansätze von „Politkvermittlung“ in die Gesellschaft hinein ermittelt werden. Da haben die Piraten ja ansatzweise etwas geleistet und erreicht, das von anderen Parteinen aufgenommen worden ist

  2. Peter, das sieht die Politikwissenschaft aber anders: http://www.prager-fruehling-magazin.de/article/935.wedel-lechts-noch-rinks-funktionielt-nicht-lecht.html. Die meinen: Falls die Piraten ein einigermassen „Vollprogramm“ entwickeln, können sie sich ggf. etablieren. Zweiten ist der Nimbus, des neuen und unverbrauchten von der Linken auf die Piraten übergegangen, was eine_n ja angesichts der autoitären und patriarchalen Performance der Linken nicht wirklich wundert.

  3. Die Piraten sind doch nur eine „Luftnummer“, die im politischen Alltag ihre Grenzen errreicht haben. Ohne innere Ausrichtung auf gesellschaftliche Kompetenzfelder, gewissen Strukturen und einer politischen Zielsetzung geht es eben nicht…

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