Zur Entschärfung des innerparteilichen Streits um die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl plant die Partei Die Linke mit einem achtköpfigen Team anzutreten. Dies weiss zumindest der aus Parteikreisen immer gut unterrichtete Stern zu berichten. Danach sollen neben Gregor Gysi auch Dietmar Bartsch, Sahra Wagenknecht, Katja Kipping, Jan van Aken und Cornelia Möhring im Gespräch für Positionen in diesem Wahlkampfteam sein. „Auf alle Fälle sollen es vier Frauen und vier Männer sein“, heißt es laut Stern in der Führung. Ziel sei Ausgewogenheit, um eine „starre Frontenbildung zwischen Ost und West in der Parteiführung“ zu vermeiden.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung werden auch noch Klaus Ernst, Caren Lay und Nicole Gohlke als mögliche weitere Mitglieder gehandelt. Grund für diese ungewöhnlichen Schritt sei, so der Stern, dass sich Gysi und die ostdeutschen Reformer weiterhin gegen eine gleichberechtigte Kandidatur von Sahra Wagenknecht stemmen. Scheitert der Plan, so ist auch ein verkleinertes Team um Gregor Gysi möglich.
Die endgültige Entscheidung über Form und Mitglieder des Antritts wird der Parteivorstand aber erst am kommenden Montag nach der Wahl in Niedersachsen fällen. Dort engagiert sich Sahra Wagenknecht momentan dafür, dass Die Linke den Wiedereinzug in das Parlament schafft. In aktuellen Umfragen liegt die Partei in Niedersachsen bei 3%, im Bund werden die Sozialisten in der neuesten Umfrage von Infratest-dimap bei 7% gesehen. Bundesweit konnte sie sich damit auf 18% im Osten und 4% im Westen steigern.
(mb)
Bis nach der Landtagswahl, dann kennen wir die Realitäten.