Was macht eigentlich… Sahra Wagenknecht?

In der eigenen Fraktion scheint die Frontfrau der Linken zumindest nicht mehr ganz so wohlgelitten. Der FOCUS weiss zu berichten, dass ihren Kollegen angesichts ihrer öffentlichen Auftritte und eines nicht vorhandenen Ertrages für die Partei das Wort „Größenwahn“ über die Lippen kommt. Zumindest dürfte sie, da sie in keinem Arbeitskreis der Fraktion und in keinem Ausschuss des Bundestages sitzt und zudem bei 24 von 83 namentlichen Abstimmungen fehlte, viel Zeit für andere Dinge haben.

Gleich drei Reporter musste der Tagesspiegel auffahren, um mit der Lebensgefährtin von Oskar Lafontaine über ihre frühkindlichen Leseerfahrungen, den Mangel an Westgeld für eine Tasse Kaffee und ihre Frisur zu sprechen. Etwas Menschlichkeit schimmert dann durch, wenn Wagenknecht davon zu berichten weiss, wie schön es ist, dass sie ihr frisches Baguett in Frankreich kaufen kann und sie beim Monopoly mit Oskar, der großen Liebe ihres Lebens, gleich immer die Schlossallee besetzt, damit sie möglichst viel Spielgeld raffen kann. Ganz am Rande träumt sie auch von einem Sozialismus, der etwas anderes ist, als eine Gesellschaft, in der die einen zum Klub der glücklichen Spermien gehören.
(mb)

18 Kommentare

  1. Mümmel ich stimme dir vorbehaltlos zu. Die Linke wollte mal eine Reformpartei weden und was ist sie heute??

  2. Das eherne Gesetz der Oligarchie liese sich extrem abschwächen, wenn man bereit wäre ein paar Strukturreformen umzustzen (Ämterzeitbefristung; Verbot der Ämter-und Mandatsakkumulation, Einführung von Rangzahlwahlverfahren wie stv, Abgeordnetenfinanzierung durch die PArtei nach Abführung aller Abgeordnetenmittel an die Partei,etc….)

  3. Und was hat Lenin jetzt mit Wagenknecht zu tun? Soviel wie Butter mit Siliziumkristallen.

  4. Wolfgang,das Kaltstellen von Marianne Linke und anderen Genossen die dem Regierungskurs des Landesvorstandes während des Landtagswahlkampfes 2011 kritisch gegenüber standen ist in der Tat keinen Deut besser als das was mit Inga Nitz und Sylvia Yvonne Kaufmann gemacht wurde. Eigentlich ist so ein Umgang mit Andersdenkenden innerhalb einer linken Partei dieser unwürdig. Ich persönlich habe aber meine Erwartungen daß unsere Partei „anders oder besser“ als ihre Konkurrenz ist endgültig begraben. Das Gesetz der Oligarchie macht um die Linke auch keinen Bogen.

  5. ..will mich mal einmischen: Beide wurden, innerhalb der Partei, per demokratischen Mehrheitsbeschluss mit ihren Meinungen einfach nicht mehrheitsfähig… das ist alles… und gut so…
    Sie sollten sich (eigentlich müssen) damit zufrieden geben und können ggf. um neue Mehrheiten, durch Überzeugung, werben…

  6. Hans Georg

    und was sagen wir über Mariane Linke MVP und Bianca Görke SAH. Diese Fälle kommen in allen Richtungen vor.

  7. @ Mümmel

    Ich denke das Parlament bzw. die Fraktion wird im allgemeinen von einigen Linken überschätzt:

    „Selbst bei einem „idealen“ demokratischen Wahlrecht werden der Palrmaentsfraktion der Arbeiterpartei stets gewisse Spuren des Eifnlusses der allgemeinen bürgerlichen Wahlverhältnisse anhaften, so z.B. wird die Fraktion immer stärkeres Intelligenzgepräge tragen als die
    gesamte Partei. Daher können wir niemals die Fraktion als „Krönung“ der Partei betrachten. Die Fraktion ist nicht der Generalstab…, sondern eher die Trompeterabteilung in dem einen oder
    die Kundschaftertruppe in dem anderen Fall oder überhaupt eine bestimmte Hilfs-„Wafenngattung“. Lenin

  8. @Kang Als eher linker in der Partei (bin gegen jeglichen Militäreinsatz, bin gegen Koalitionen im Bund, bin gegen inahltliche Verkürzung auf Wohlfahrtskapitalismus) und jemand der die Fraktion zwangsläufig viel bei der Arbeit sieht, kann ich nur sagen: Wagenknecht begreift das Parlament weder als Bühne noch als Arbeitsort sondern eher als persönliche Pfründe. Sie arbeitet nicht in den Ausschüssen mit, fehlt sehr oft im Plenum (v.a. bei Abstimmungen), ist eine ziemlich schlechte (v.a. unmotivierte) Plenarrednerin (nix von wegen Bühne – man redet im TV und in Zeitungen halt ganz anders als im Parlament) und wird parteiübergreifend als Parlamentariern nicht wahr- oder ernstgenommen. Das einzige wo sie innerhalb der Fraktion Energie reinsteckt sind die Rangkämpfe um den Fraktionsvorstand sowie bei der Besetzung hauptamtlicher Stellen.

  9. ….nö, die wußte schon immer wo sie hin wollte und hat dazu ihre „Umwelt“ genutzt,…man kann auch sagen benutzt, …da ist es egal, ob Parlament, punktuell „die Straße“, oder eben die (kapitalistischen ! ) Medien, in ihren vielfältigen „Ausführungen“…

  10. @Kang Sheng Du meinst Nationalbolschewisten mit Querfrontdrall wie Diether Dehm ? Die haben sicher allen Grund zum sauer sein.

  11. @Wolgang Menzel Genossinnen wie Inga Nitz und Sylvia Yvonne Kaufmann haben es besser gemacht. Sie haben auf Sacharbeit und Kompetenz statt PR gesetzt und wurden von den „Beutegemeinschaften“ innerhalb der Partei demontiert und rausgeekelt.

  12. Du meinst der rechte Flügel der Partei ist sauer weil sie das Parlament als Tribüne begreift?

  13. @Kang Sheng Wachsam ? Die Partei ist sauer weil sich der Medienrummel um Sarah Wagenknecht nicht in klingende Münze sprich Stimmvieh ummünzen läßt. Das die liebe Sarah sich den Tag nicht gerne mit parlamentarischer Kleinarbeit versaut sondern lieber ihren privaten Interessen nachgeht hat sie schon im Europäischen Parlament gezeigt. Das war allerdings zu Zeiten von Oskars Regentschaft. Da war Partei mit der Demontage einer Sylvia Yvonne Kaufmann beschäftig. Die war zwar fleißig aber lag mit ihren Ansichten nicht auf der damaligen Parteilinie. Und das ist doch schließlich wichtig. Egal ob man ein fauler Sack ist oder nicht. Würde Sarah Wagenknecht Wählerstimmen bringen würde sich niemand an Sahras Faulheit in Sachen Bundestag stören.

  14. soll heißen? die partei bestimmt einen gegner für das finale duell? und bestimmt die waffen?
    wer gibt die sekundanten? findet es im morgengrauen statt oder zur prime time?

  15. Gewisse lassalleanische Züge kann man dem Pärchen nicht absprechen. Heyms Lassalle dürfte bekannt sein. Die Partei ist wachsam.

  16. Der „Größenwahn“ des „Saar-Napoleon“ scheint abzufärben.

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