Der im Dezember im Streit aus der Linksfraktion ausgetretene Wolfgang Nešković bereitet den Wahlkampf um sein Direktmandat im Wahlkreis Cottbus/Spree-Neiße vor. Bereits 2009 konnte er dieses Mandat, damals allerdings noch auf dem Ticket der Linken, überraschend erringen. Die Linke schickt als Konkurrentin im Wahlkreis die Landtagsabgeordnete Birgit Wöllert ins Rennen.
Wie aussichtsreich die Kandidatur Neškovićs ist, ist noch nicht absehbar. „Es wird eine enorme Herausforderung, ohne das Geld und das Personal einer Partei in die Wahl zu ziehen“, erklärte er gegenüber der TAZ. Für den gesamten Wahlkampf rechnet er mit Kosten von rund 100.000 Euro, die über Spenden und durch einen Unterstützerkreis aufgebracht werden sollen. Zu seinen Unterstützern zählt auch das CSU-Mitglied Hermann Graf von Pückler, mit dem Nešković die Kritik am Braunkohleabbau in Brandenburg teilt.
Seit 1949 ist es keinem unabhängigen Bewerber mehr gelungen den Wahlkreis zu gewinnen. Nešković ist trotzdem optimistisch. Er sieht seine Kandidatur als ein Signal und rechnet mit Nachahmern. Im Bundestag könnte es nach seinen Vorstellungen bald 10 bis 20 unabhängige Abgeordnete geben. „Es wäre ein anderes Parlament, in dem Sachargumente wieder mehr Chancen hätten, wenn nicht mehr nur Fraktionen über Mehrheiten entscheiden.“, wird er in der TAZ zitiert.
(mb)