Was macht eigentlich… Sahra Wagenknecht?

Die West-Linke und die FDP teilen ein Problem. Beide liegen derzeit bei nur noch 4%. Da liegt es natürlich nahe, dass man auf die Idee kommt, nicht nur die Probleme zu teilen, sondern auch die Zielgruppe. Dies scheint zumindest die neue Strategie der NRW-Spitzenkandidatin, Ex-Ministeranwärterin, Ex-Kommunistin und stellvertretenden Vorsitzenden von Partei und Fraktion zu sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass sie in einer trauten Plauderrunde im zweiten deutschen Staatsfernsehen, plötzlich ihr rotes Herz für all diejenigen Bürger entdeckt, deren Kontostand mindestens 100.000 Euro, besser noch 500.000 Euro, ausweist. Ob die FDP ihre Klientel aber so kampflos einer von der ostdeutschen Kommunistin zum westdeutschen Erhard-Groupie konvertierten Zugereisten überlässt, darf bezweifelt werden. Dass sich Wagenknecht im Kreise gut gefüllter Bankkonten und deren Inhabern wohler fühlt dürfte allerdings ausser Zweifel stehen.
(mb)

14 Kommentare

  1. die bekannte rosa l hat auch, wie letzt in einem leserbrief dankenswerterweise von einem leninfan, der sich gegen die zweiteilung der gedenkwallfahrt aussprach, in der er die dame zitierte:“was eine partei in geschichtlicher stunde an mut, tatkraft, rev. weitblick und konsequenz aufzubringen vermag, das haben lenin, trotzki und genossen vollauf geleistet……..ihr oktoberaufstand war nicht nur eine tatsächliche rettung der russ. revolution, sondern auch eine ehrenrettung des internationalen sozialismus.“ die ikone der gewaltlosigkeit, die die herren in petrograd doch wegen deren gewalttätigkeit kritisiert hat ja auch auf der generalversammlung der berliner usp am 15.12.18 das proletariat zur gewalttätigkeit aufgefordert. und eben wegen ihrer und karl ls ermordung fungierte die spd nicht nur bei et auf dem 12. parteitag der kp als „waffenträger des faschismus.“ noch fragen? auf wiedersehen rosa und karl. die linke braucht bessere vorbilder.

  2. Die „Seele der Beschäftigung“? Das ist ja echtputzig!

    Und „auf Sand gebaut“ ist gemäß der bekannten Prophetin Rosa L. nicht etwa der Euro, sondern etwas weitaus umfassenderes. Aber manch eine_r will halt nicht mehr diese „Ordnung“ überwinden, sondern nur den Mittelstand bauchpinseln.

  3. Wer der Volkswirtschaft Schaden zufügt muß dafür aufkommen. Die Frage ist nur wie. Die Steuerzahler können dafür nicht in Haftung genommen werden. Ich finde es richtig die Genze bei 500.000 Euro zu setzen. Der Mittelstand die Seele der Beschäftigung darf nicht wie in Griechenland zerstört werden. Jeder sollte allerdings
    wissen das die höheren Einlagen dann zwangsläüfig stärker belastet werden um die Forderung des IWF zu erfüllen.
    Ist der Euro nicht auf Sand gebaut??? Diese Frage ist noch nicht abschießend beantwortet worden. Ich meine ja. Da werden sich noch viele in ihrer Einschätzung verändern auch ein Herr Wendt.

  4. @dos Linke Wirtschaftsweisheiten haben allesamt einen großen Vorteil. Die Möglichkeit daß sie ihr Funktionieren beweisen müssen geht auf absehbare Zeit in Europa gegen Null. Auch die von Frau Wagenknecht und anderen linken „Wirtschaftsweisen“.

  5. „… Christa Luft dagegen verwies in ihrem Vortrag speziell in Griechenland auf das Erstarken rechtsautoritärer und faschistischer Tendenzen.“

    Womit sie nicht nur für Gr. recht hat.

    Ansonsten bin ich aber froh, dass sie nicht mehr im nd kolumniert, – nachdem ich dagegen protestiert und konkrete Fehlleistungen benannt hatte:
    Die ganze Blase mit Hickel, Nick u. Kurz hat zuwenig gebracht (in Relation zu ihren Geltungsansprüchen bzw. in Relation zu den prakt. gefragten Politikoptionen) und auch der von Wendl empohlene Troost ist mit seiner „Holzhämmerei“ far out from everything, und bestenfalls in dieser Banken- Kleinanleger/-sparer-Frage ein kompetenter Dozent, besser: für alles „Analytische“ in der „Ökonom. Klassik“ bis etwa Samuelson maximal, – ohne die postmodern Relativierung dieser Analytik und Ätiologie je zumindest nachvollzogen zu haben: das schränkt den Troost’schen Gebrauchwert für die Linke ungemein ein.

  6. gegenüber diesen heilsverkündern ist jeder papst ein ketzer, ein häretiker..der hinweis von frau luft trifft ja nicht nur auf gr. zu. und ist historisch ja auch nicht ganz unbekannt. da kann einiges auf uns zukommen.

  7. Für Frau Luft wird es sicher auch ein quälender Prozeß gewesen sein. Sie war ja schon in der DDR als Wirtschaftsprofessorin sowie in der vorletzten DDR-Regierung unter Modrow Wirtschaftsministerin. Sicher ist sie bis heute keine glühende Verfechterin der Marktwirtschaft. Zumindest hat sie schon lange vor Sarah Wagenknecht eine realistische Sichtweise auf die gegenwärtige europäische Wirtschaftskrise gezeigt. Vor allem hat sie auf die Gefahren eines Bankenkollaps für die gesamte europäische Wirtschaft auch die Deutschlands hingewiesen. Sie wies auch darauf hin daß „die kleinen Leute“ die Hauptlast zu tragen hätten und ein großer Bankencrash eigentlich niemandem Nutzen bringt. Die autoritäre Linke,besonders deren radikalste Vertreter erhoffen sich davon eine revolutionäre Situation . Sie glauben daß ihnen dann quasi die Macht in die Hände fällt. Christa Luft dagegen verwies in ihrem Vortrag speziell in Griechenland auf das Erstarken rechtsautoritärer und faschistischer Tendenzen.

  8. sie ist-oder war zumindest bis vor kurzem kommunistin. diese nehmen nach wie vor für sich in anspruch, als einzige a)die welt richtig zu erklären, und über die machenschaften des kapitalismus bestens bescheid zu wissen, und b) als einzige die richtigen lösungen zu haben.
    was die lösung der euranischen krise angeht, verstehe ich zu wenig von den implikationen, als das ich mitreden könnte, was zu tun ist. da würde ich gerne fachleuten vertrauen-nur welchen?
    was ich aber weiß ist, dass egal welche schnitte gemacht wurden uund auch werden- der klein-und mittelsparer blutet. ob 23, oder beim zusammenbruch der danat29 ff, der einführung der dm. dass zumindest hätte auch frau sarah wissen können, denk ich mal.
    wohlgemerkt, es ist nicht zu kritisieren, wenn wer seine meinung ändert. aber bei mir hat das in einigen dingen manchmal jahre gedauert,( einschätzung der ddr,z.b.) waren quälende prozesse z.t.. bei kommunistens gehts dagegen von heute auf morgen-und alle machen mit. wer nicht fliegt raus. wie sagte doch der rasende reporter aus prag zu kritikern des molotov-ribbentrop-paktes: „wer den papst kritisiert, muss ja wohl die kirche verlassen“. „stalin ist ab heute kein klassiker mehr“, sagte einst ein gewisser wulbricht, ein anderes hübsches beispiel.
    und wie soll ich frau luft einschätzen? was hier gesagt wird? es klingt noch am logischsten, aber s.o.

  9. @Michael Wendl Oder mal ein Pläuschen mit Christa Luft gemacht. Vor einigen Monaten hat Christa Luft in einer gutbesuchten Veranstaltung in Graal-Müritz zum Thema Griechenland gesprochen. Sie verwies darin auf die gleichen von Dir erwähnten Folgen für Kleinanleger und Kleinsparer im Falle eines solchen Schuldenschnitts und eines Bankenzusammenbruchs. Aber da sind wohl die ideologischen Bretter vor Frau Wagenknechts Kopf zu dick gewesen .

  10. Es muss hier nicht über Wagenknechts persönliche Marotten spekuliert werden. Sie hat in dieser Frage einfach ihre Meinung geändert. Sie war bis Zypern eine Vertreterin des Schuldenschnitts bei der versuchten Sanierung von Banken. Ihr war damals nicht klar, wer die Gläubiger der Banken sind (u.a. neben dem Sparern auch Pensionsfonds, Versicherungen usw.). Für sie waren Banken identisch mit dem großen Geld, ideologisch gewendet mit der Finanzindustrie. Diese sollte bluten. Hinweise auf die Zusammensetzung der Bankengläubiger waren damals sinnlos. Ein klares Feindbild hätte korrigiert werden müssen. Und jetzt kommt der Praxisfall: Zypern und auch der Dümmste muss erkennen, dass unter den Gläubigerbn auch Sparer, kleine, wie große sind und dass eine radikale Bankenschrumpfung (für die Wagenknecht vorher plädiert hatte) nicht nur bei den Banken selbst, sondern im gesamten Wirtschaftsbereich eines Landes Beschäftigung vernichtet. Jetzt schwenkt sie um und wird zur Anwältin zumindest der kleinen und mittleren Sparer. Diesen Lernprozess hätte sie vorher einfacher haben können, ihr Kollege Troost hätte ihr das alles erklärt. Aber damals war biederer Reformismus nicht gefragt.

  11. da kann ich mb nur beipflichten und zur intransparenz auch noch die un- u. antidemokratie in den internen verfahrensweisen, zensur usw. stellen.
    Eine spd 2.0 oder spd++ halt.

    Das nimmt auch nicht wunder, ist die große vorgängerin sed ja ein hybrid aus ca. 60-70 % spd-lern und dem rest „kommunisten“.

  12. beides ist nicht von der hand zu weisen, da hast du recht. es ist ein verdammt schmaler grat, auf dem gewandelt wird. und wenn ich jetzt daran denke, wie frau sarah in meinem kv noch als „jeanne d`arc der“ unterdrückten massen gefeiert wurde, speerspitze im kampf gegen Kap./Imp. da wird es dann doch etwas peinlich. jedenfalls wird bei diesen gegnern und diesen speerspitzen der o.g. wohl erst in ferner zukunft sanft entschlafen, wenn überhaupt.

  13. nein, geld haben und es für schöne dinge ausgeben ist herrlich. nur die gepflegte doppelmoral stört. und die intransparenz gegenüber der eigenen partei.
    wobei es durchaus zu einem politischen problem werden kann, wenn die selbsternannten vertreter der prekären und unterdrückten in einer ganz anderen lebenswelt zuhause sind.

  14. lieber mb, es ist nicht schlimm, wenn jemand hummer isst oder toskanart. schlimm ist, wenn man verhindern will, dass darüber bebildert wird. weil man sich dann fragt, warum will sie das verbergen? schlechtes gewissen? oder was? es kommt zu unhübschen spekulationen,hat sie noch mehr zu verbergen? und schadet damit der sache, in der sie nicht nur falsch liegt. und natürlich ihrer partei.
    andererseits hat sich auch die linke sich eher kritisch zu steinbrücks millionenspiel geäußert. und ist damit einmal mehr unangenehm doppelmoralig unterwegs.dass steinbrück von stadtwerken hohe summen eingesackt hat, war unanständig. wenn ihm private unternehmen geld zahlen geht uns das zunächst nichts an, es sei denn, es stellt sich ein zuzammenhang heraus zwischen diesen unternehmen und politischen entscheidungen, die diese u. begünstigen und die st. mitzuverantworten hat.

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