Venezuela bleibt sozialistisch

Bei der Präsidentschaftswahl in Venezuela konnte Interimspräsident Nicolás Maduro sich ganz knapp gegen seinen Herausforderer Henrique Capriles durchsetzen. Der noch zu Lebzeiten von „Comandante“ Chávez zu seinem Nachfolger erklärte Maduro erzielte 50,66%. Für Capriles, den gemeinsamen Kandidaten der Opposition, stimmten 49,07% der Wähler. Noch kurz vor der Wahl lag Maduro in offiziellen Umfragen angeblich zweistellig in Führung. Auch die letzte Woche verkündete Erhöhung der Mindestlöhne um bis zu 45% scheint keinen nennenswerten Mobilisierungseffekt für Maduro und die regierende PSUV gehabt zu haben. In ersten Stellungnahmen sprechen Vertreter der unterlegenen Opposition bereits von Wahlbetrug.
(mb)

6 Kommentare

  1. Realistisch sollte man das sehen. Linkspopulismus ist nicht gleich Sozialismus. Als „Schulmeister“ sehe ich eher jene autoritären Linken die meinen ihre gescheiterten Methoden aus dem „real existierenden Sozialismus“ den Lateinamerikanern aufs Auge drücken zu müssen. Solche die meinen die Chavisten lassen es an notwendiger Härte im „Klassenkampf“ fehlen.

  2. gerade wegen dieser erfahrungen sollten wir linken realsozialistische versuche in anderen ländern durchaus kritisch begleiten. statt sie kritiklos zu bejubeln, wie es gerade im bezug auf venezuela oftmals der fall ist.

  3. @mb Uns europäischen Linken steht es meiner Meinung nach kaum zu über „Sozialismus“ oder eher gesellschaftliche Emanzipationsversuche in Lateinamerika die Nase zu rümpfen. Unsere „Rezepte“ haben sich wie schon allein der Realsozialismus zeigt allesamt als untauglich erwiesen. Die Lateinamerikaner müssen ihre eigenen Erfahrungen machen und daraus lernen. Sie brauchen keine „Belehrungen“ von linken „Schulmeistern“ aus Europa.

  4. naja, ich wollte das ergebnis nur dokumentieren und nicht gross kommentieren. für einen grossteil der europäischen linken ist der „sozialismus“ in lateinamerika ohnehin sakrosankt.

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