Bei der Listenaufstellung zur Bundestagswahl in Peine wurde der Bundestagsabgeordnete Diether Dehm zum Spitzenkandidaten der niedersächsischen Linken gewählt. Er konnte sich mit 71,18% gegen seine Fraktionskollegin Dorothée Menzner durchsetzen, die danach erfolglos für Platz Drei kandidierte. Auf den zweiten Platz der Liste wurde die Hamelner Bundestagsabgeordnete Jutta Krellmann mit 79,41% der Stimmen gewählt. Ihr folgen auf dem dritten Platz die ehemalige Landtagsabgeordnete Pia Zimmermann und auf dem vierten Platz der Bundestagsabgeordnete Herbert Behrens. In der Stichwahl um Platz Fünf unterlag die Bundestagsabgeordnete Heidrun Dittrich klar gegen ihre Fraktionskollegin Johanna Voß. Zur letzten Wahl erzielte Die Linke in Niedersachsen ein Ergebnis von 8,58% und lag damit deutlich unter dem Bundesergebnis von 11,9%. Sie konnte sechs Abgeordnete in der Linksfraktion stellen. Im Januar wurden die Sozialisten mit 3,1% aus dem Landtag abgewählt, in den sie 2008 mit 7,1% erstmalig einziehen konnten. Es wird damit gerechnet, dass der Landesverband künftig im besten Fall drei Abgeordnete nach Berlin entsenden kann.
(mb)
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4 Kommentare
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IM Willy und IM Peter Arendt sind aussichtsreich gewählt. Nicht nur Dehm hat seine Seilschaften andere auch.
Bitte nicht so einseitig. Eins ist unstrittig, jetzt hat der Wähler das letzte Wort. Ich würde beide nicht wählen.
Dieter Dehm hat nochmals seine Seilschaften aktiviert.Es war aber deutlich das letze Mal.71,18 % ist wahrlich kein Highlight für einen Spitzenkandidaten.Und er wirkte sehr erschöpft.Krank?
Die Linke Niedersachsen hat sich abgeschossen! Dass Diether Dehm die Liste anführen wird, war klar. Ebenso ist klar, dass nur die drei ersten Listenplätze in den nächsten Bundestag einziehen werden.
Weniger klar ist, weshalb Dorothee Menzner unbedingt den Kampf um die Spitzenkandidatur führen wollte. Glaubte sie ernsthaft, gegen Diether Dehm gewinnen zu können?
Und dann kam das Gerangel um den Platz 3: Dorothee Menzner gegen Johanna Voß und die beiden Knallerbsen Pia Zimmermann und Heidrun Dittrich. Oder anders gesagt, die beiden Niedersächsischen Vertreterinnen für Energiepolitik und ökologischer Umbau in Konkurrenz miteinander und dabei auf der Strecke bleibend gegen zwei poltische Nullnummern. Ergebnis: Nullnummer gewinnt.
Damit hat die Niedersächsische Partei ihre einzige Bundespolitische Bedeutung beseitigt: Gorleben. Während Diether Dehm in Europa- und Finanzpolitik macht, Jutta Krellmann für Arbeit und Soziales steht, wird die Dritte im Bunde, Heidrun Dittrichs Nachttopfthema Senioren, Familie, Jugend übernehmen dürfen.
Nur während es für Europa- und Finanzpolitik und ebenso für Arbeit und Soziales es bundesweit genug Kompetenzen in der Partei gibt, liegt die einzige Bedeutung von Niedersachen in der Atompolitik und dem Endlager Gorleben, nur hier hätte die Niedersächsische Linke punkten können.
So aber hat sich die Niedersächsische Linke selbst abgeschossen.
Hannover geht leer aus, weder Heidrun Dittrich noch Jörn Jan Leidecker konnten einen vorderen Listenplatz holen. Dabei war erstaunlich, dass Heidrun Dittrich es immerhin geschafft hat, für Listenplatz 3 und 5 in die Stichwahl zu kommen.
Hannover ist damit Verliererin im Poker um die nächsten Bundestagsmandate. Noch schlimmer trifft es die BO Linden-Limmer in Hannover, nachdem sie bereits keinen Stadtratsherren stellen konnte, es keine Landtagsmandate gab, fällt nun auch das Bundestagsmandat weg. Übrig bleibt neben den Bezirksratsmandaten nur ein Regionsabgeordnetenmandat und dieses hat der FDS-Sprecher Stefan Müller inne, der nebenbei noch stellvertretender Bezirksbürgermeister in Linden-Limmer ist.
So können die „Traditionslinken“ in Linden-Limmer einpacken: Nicht nur, dass der einzige bedeutsame Politiker aus Linden-Limmer einer diametral entgegengesetzten Strömung angehört, auch sämtliche Mitarbeiterstellen und Strukturen brechen in Linden-Limmer der Partei weg. Übrig bleibt nur die Legende von der größten Basisorganisation in Niedersachsen – wobei diese vornehmlich aus Karteileichen besteht.
Damit ist die „traditionsreiche“ größte BO in Niedersachen auf Augenhöhe mit einem Bierstammtisch – und mehr Niveau konnte in der Vergangenheit auch nie beobachtet werden. Doch dieser Absturz ins Bodenlose wird die „Kaderschmiede“ der Linken nicht aufhalten können, die Kämpfe der Zukunft werden in der Deutungshoheit über den Hannoverschen Kreisverband liegen. Beziehungsweise in einer fortgesetzten Elendsproduktion, um den im Ansehen der Partei hoffnungslos abgekanzelten Kreisverband – schon jetzt fordern Parteimitglieder, den Hannoverschen Kreisverband kommissiarisch durch das KL-Haus in Berlin führen zu lassen.