Im November bestimmt die Saarlinke über einen neuen Landesvorstand. Der seit der Gründung der Partei Die Linke im Jahre 2007 amtierende Landesvorsitzende Rolf Linsler will nicht mehr antreten. Der dann 71-Jährige gibt gesundheitliche und persönliche Gründe für diesen Schritt an. Als Favorit für seine Nachfolge gilt der 66-Jährige Heinz Bierbaum, der derzeitige parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsfraktion. Bierbaum selber hat noch nicht bestätigt, ob er tatsächlich für die Nachfolge Linslers kandidieren werde. Aber auch Bierbaum, der als Vertrauter Lafontaines gilt, dürfte nur für eine Übergangszeit an der Spitze des zerstrittenen Verbandes in Betracht kommen.
Oskar Lafontaine, als Fraktionsvorsitzender im Landtag die zentrale Figur der Saarlinken, hat sich noch nicht zu diesen Überlegungen geäussert. Seit der Kür seines Widersachers Thomas Lutze zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl ist Lafontaine auf politischer und medialer Tauchstation. Auf einer Pressekonferenz nach dem Wahlparteitag sagte Heinz Bierbaum lediglich, dass Lafontaine jetzt „etwas Abstand brauche, um mit dem Ergebnis umzugehen“. Ob und wie sich der 69-Jährige Lafontaine in den Bundestagswahlkampf einbringen werde, sei noch offen.
Zusammen mit dem Abtritt des langjährigen Vorsitzenden Linsler, dürfte in der Saarlinken nun der Übergang in eine Zeit ohne Lafontaine und seine alten Weggefährten angebrochen sein. Sollte Bierbaum tatsächlich zum Vorsitzenden kandidieren und gewählt werden, scheint dieser Übergang allerdings ein sehr sanfter Wechsel zu werden. Ein Bruch mit dem an der Saar etablierten „System Lafontaine“ wäre dies definitiv (noch) nicht.
(mb)
Rolf Linsler gute Besserung und alles Gute.
Möge sich die Linke im Landesverband Saarland schnell sortieren, denn wir stehen kurz vor der BTW.