Wagenknecht will Doppelspitze endlich umsetzen

Wenige Stunden vor der Morgen beginnenden zweitägigen Klausur der neuen Linksfraktion bekräftigt Sahra Wagenknecht ihren Anspruch auf den Fraktionsvorsitz der Sozialisten. In einem Interview mit der „Zeit“ fordert sie die seit drei Jahren im Fraktionsstatut festgeschriebene Doppelspitze endlich umzusetzen. „Ich wüsste nicht, was dagegen spricht“, so Wagenknecht. Die Debatte, ob Gysi nach diesem Wahlkampf die Führung teilen solle, wolle sie aber nicht öffentlich führen. In Richtung ihrer meist ostdeutschen Kritiker weist sie darauf hin, dass es „in mehreren östlichen Ländern schmerzliche Einbrüche, bis zu acht Prozent“, im Wahlergebnis gegeben habe. Die Wahl sei damit im Westen gewonnen und im Osten verloren worden. Mit Gysi arbeite sie aber gut zusammen. In der neuen Fraktion will sie die „Methode des Miteinander“ praktizieren. Es sollen „eben nicht mehr mit knapper Mehrheit Dinge durchgestimmt werden, sondern gemeinsame Lösungen gesucht und gefunden werden.“

Die Sondierungsgespräche von SPD und Grünen mit der CDU sind für Wagenknecht „ein Trauerspiel“. Beide Parteien würden sich immer weiter von ihren Wahlversprechen entfernen. Sie sieht darin einen Überbietungswettbewerb in der Anpassung an die CDU, um dieser als Mehrheitsbeschaffer zu dienen. „Es wird auf jeden Fall jede Menge faule Kompromisse geben, denn schaut man sich die Wahlprogramme an, haben Grüne und SPD relativ wenige Überschneidungen mit der Union.“, so Wagenknecht. Dass es keine Gespräche der Linken mit SPD und Grünen gibt, liegt nach Wagenknecht ausdrücklich nicht an ihrer Partei. „Dass SPD und Grüne noch nicht mal den Versuch wagen, zeigt, wie wenig ernst sie ihre Versprechen bereits im Wahlkampf gemeint haben.“
(mb)

Ein Kommentar

  1. http://www.sueddeutsche.de/politik/komp … ren-1.1789
    Unsere sogenannten „Reformer“ sollten sich was schämen und zukünftig nur noch als Spaltpilze tituliert werden.
    Es stinkt doch bis zum Himmel das Sahra Wagenknecht, die sich mit Sicherheit nicht korrumpieren lässt jetzt unbedingt verhindert werden soll und dafür auch der innerparteiliche Einigungsprozess auf Null zurückgesetzt wird.
    Soviel Energie wird doch nicht nur zum Spaß aufgebracht, was kommt wohl als nächstes, welche Kröte sollen wir danach noch schlucken?
    Das Gregor Gysi so etwas überhaupt zulässt, kann ich absolut nicht nachvollziehen, er wollte doch die PdL im Westen stärken, stößt aber uns Westlinke mit seiner ablehnenden Haltung Sahra Wagenknecht gegenüber jetzt total vor den Kopf und schafft ohne Ende böses Blut.
    Weichgespülte Parteien gibt es genug, wir Westlinke müssen uns den Affentanz der Wirtschaftsdevoten schon ein paar Jahrzehnte länger ansehen und wollen gerade deswegen jemanden, der sich sicher nicht weichspülen lässt und trotzdem nicht mit der Brechstange daherkommt.
    Das Wahlergebnis ist sowohl Sahra Wagenknecht als auch Gregor Gysi zu verdanken, beide waren nämlich absolut moderat und hochintelligent.
    Er hat den Posten den er verdient, ihr wird er vorenthalten, diejenigen die der Linken schaden wollen freuen sich jetzt wieder ein Loch in den Bauch.
    Auf dem letzten Parteitag hätte sich Frau Wagenknecht ohne Probleme als Parteivorsitzende wählen lassen können, hat wahrscheinlich nur aus Rücksicht darauf verzichtet und bekommt jetzt als Dank einen Tritt dafür.
    Ich finde Gregor Gysi verhält sich gerade absolut falsch.

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