Am Sonntag waren rund 62 Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen über die deutschen Vertreter im Europaparlament abzustimmen. Bei einer deutlich auf 48,1% gestiegenen Wahlbeteiligung konnten die Unionsparteien, trotz Verlusten, ihre Stellung als stärkste Kraft verteidigen.
Die CDU liegt mit 30% knapp bei ihrem Wahlergebnis von 2009, die CSU hat fast zwei Prozentpunkte verloren und kommt auf nur noch 5,3%. Deutlich zulegen konnte die SPD, für die 27,3% der Wahlberechtigten stimmten. Drittstärkste Kraft bleiben mit 10,7% die Grünen. Trotz eines Zuwachses bei den absoluten Stimmen liegt Die Linke mit 7,4% bei dem Ergebnis der Wahl von 2009 und verliert sogar einen Sitz. Grosser Verlierer der Europawahl ist allerdings die FDP. Die Liberalen stürzen von 11,0% auf 3,4% ab und büssen damit 9 Mandate in Brüssel ein. Mit 7,0% ziehen erstmals auch Vertreter der rechtspopulistischen und europakritischen AfD in ein Parlament ein.
Aufgrund des Wegfalls der Drei-Prozent-Hürde bei der Europawahl konnten noch sieben weitere Parteien mit jeweils einem Abgeordneten ins Parlament einziehen. Zusammen erreichten Freie Wähler, Piraten, die Tierschutzpartei, NPD, die Familienpartei, die ÖDP und die PARTEI ein Ergebnis von 7,0%.
Wahlergebnis mit Vergleich zur vorherigen Wahl | ||||||
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2014 Wahlbeteiligung: 48,1% | 2009 Wahlbeteiligung: 43,3% |
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Partei | Prozent | Stimmen | Sitze | Prozent | Stimmen | Sitze |
CDU | 30,0% | 8.807.500 | 29 | 30,7% | 8.071.391 | 34 |
SPD | 27,3% | 7.999.955 | 27 | 20,8% | 5.472.566 | 23 |
Grüne | 10,7% | 3.138.201 | 11 | 12,1% | 3.194.509 | 14 |
Linke | 7,4% | 2.167.641 | 7 | 7,5% | 1.969.239 | 8 |
AfD | 7,0% | 2.065.162 | 7 | - | - | - |
CSU | 5,3% | 1.567.258 | 5 | 7,2% | 1.896.762 | 8 |
FDP | 3,4% | 986.253 | 3 | 11,0% | 2.888.084 | 12 |
Weitere | 7,0% | 2.092.667 | 7 | 5,2% | 1.348.751 | 0 |
Ergebnisse der Kommunalwahlen 2014 im Überblick | ||||
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CDU | SPD | Linke | Grüne | |
Mecklenburg-Vorpommern | 33,0% | 18,9% | 19,7% | 5,8% |
Brandenburg | 24,8% | 24,5% | 20,2% | 6,2% |
Sachsen-Anhalt | 34,3% | 18,3% | 21,5% | 5,5% |
Sachsen | 40,5% | 11,4% | 16,5% | 4,0% |
Thüringen | 35,1% | 18,3% | 21,9% | 5,0% |
Nordrhein-Westfalen | 38,0% | 31,0% | 4,6% | 11,7% |
Rheinland-Pfalz | 40,1% | 29,3% | 3,1% | 8,1% |
Saarland | 38,3% | 34,7% | 7,3% | 6,1% |
Baden-Württemberg | Endergebnis liegt noch nicht vor |
(mb)
Hier Info zu PODEMOS.
http://www.taz.de/Linke-Sieger-der-Europawahl-in-Spanien/!139480/
Für mich ist die Überraschung nach der letzten Parlamentswahl nicht das Ergebnis der Fünf Sterne, sondern die 40% für die PD.
Italien ist auch eine „Kuriosität“: die 4% Sperrklausel wurde abgeschaft und AE, ein neugründetes Linksbündnis zog mit 4% (1,1 Mio. Wähler) und 3 MdEP ein. Die Riesenüberraschung jedoch ist Beppe Grillo und seine M5S mit 17 Sitzen. Die Liberalen flogen ganz raus (fast wie in D) und Berlusconi, Lega Nord & Co. mussten „mächtig Federn lassen (- 22 Mandate).
Sieht eher so aus, als wenn sich „der Süden“ teilt (Links Rechts), und im Norden eher „Rechts“ wählt.
In Portugal sind Wähler vom Linksblock (BE) zur Kommunistischen Partei gewandert.
off topic:
http://www.neues-deutschland.de/m/artikel/934414.linksreformer-am-scheideweg.html
Klingt nach bedingungsloser Kapitulation
on topic:
Im großen und ganze haben die radikal Linken von der Krise kaum pfofitiert. Griechenland und Spanien sind doch eher Ausnahmen.
Korrektur: IU (Spanien) 6
Podemos (Spanien) ist im März 2014 gegründet und hat aus dem Stand 8% geholt, IU 10%
Einmal etwas Positives:
Die GUE/NGL-Fraktion im Europaparlament ist von 35 auf 50 Sitze vergößert. Maßgeblich dazu beigetragen
– SYRIZA (Griechenland) von 1 auf 6
– Izquierda Unida (Spanien) von 1 auf 5
– Podemos (Spanien, neu) von 0 auf 5
– Sinn Fein (Irland) 1 auf 3
– L’altra Europa (Italien,neu) von 0 auf 3 /**** Wegfall der 4%-Sperrklausel in Italien ****/
– Linksbündnis (Finnland) von 0 auf 1
– Feministische Initiative (Schweden, neu) von 0 auf 1