Ein Hauch von Grass zu Ostern und der Zug des Aufatmens

Deutschland atmet in diesen Ostertagen endlich auf und feiert die Wiederauferstehung seines grössten Dichters als moralische Instanz derer, die seit 1945 schweigen mussten. Günter Grass hat es mit seinem, sprachlich verunglückten, Gedicht „Was gesagt werden muss“ geschafft, die Volksseele endlich von einer Last zu befreien, die ihr seit dem Ende des Dritten Reiches wie ein Stein auf der Seele gelegen hat. Exakt abgepasst zum christlichen Osterfest, zur Erinnerung nicht nur an die Auferstehung Jesu, sondern auch an seine Kreuzigung durch die römischen Besatzer und die ihnen verbundenen jüdischen Eliten, und den alljährlich stattfindenen Ostermärschen einer zunehmend desorientierten Friedensbewegung in Auflösungserscheinungen, sagt er endlich das, was vermeintlich nötig ist, um Christen, Linke, Rechte und vor allem Deutsche zu einigen: Israel gefährdet den Weltfrieden. Nicht etwa die Politik der rechten israelischen Regierung oder das gegenseitige verbale Aufschaukeln der Akteure im Nahen Osten sind Gegenstand dessen, was Grass jetzt nach Jahrzehnten geradezu dazu zwingt sein Wort an die Deutschen zu richten. Nein, es ist einzig und allein Israel und eine von Grass verspürte Atmosphäre des Schweigens, des Lügens und des Wegschauens angesichts der von ihm proklamierten Tatsache, dass Israel in „Planspielen“ schon längst nicht nur das Ende des Iran und seines „von einem Maulhelden unterjochte(n) und zum organisierten Jubel gelenkte(n)“ Volkes, sondern die Entzündung eines wahren Weltenbrandes beschlossen hat.

Nicht genug damit, dass einem Demokraten, zumal einem Deutschen, der sich der historischen Verantwortung für den Staat Israel und das jüdische Volk bewusst ist, solch eine holzschnittartige „Kritik“ Anlass zu lautstarkem Protest, gerade gegen die „moralische Instanz“ Grass geben sollte. Verstörender und entlarvender noch sind allerdings die Reaktionen, die Grass bewusst – oder auch billigend in Kauf nehmend – damit auslöst. Es ist wahrlich ein Aufatmen, welches da durch die Menschen, die Politik, die Medien rauscht und es ist nur ein laues Lüftchen des notwendigen Gegenwindes zu verspüren. Wenn es die Absicht von Grass war, dass sich an seinem „Aufruf zum Frieden“, einer nicht mal ansatzweise verbrämten populistischen „Israelkritik“, die nur noch einen Hauch von antizionistischen, gar antisemitischen Positionen entfernt ist, die Deutschen von Rechts bis Links einen können, dann hat er sein Ziel erreicht. Eine Gemeinsamkeit eint in diesen Tagen die „Antizionisten“ und „Friedensfreunde“ quer durch alle politischen Lager, nämlich die Tatsache, dass sie angesichts der befreienden Zeilen eines alternden Dichters endlich das offen sagen können, was sie bislang nur hin und wieder verschämt hinter vorgehaltener Hand sagen durften: „Israel, vermeintlich der Jude gar, ist der wahre Feind des Weltfriedens“.

Als Linker verwundert es mich nicht, dass sich alte und neue Nazis jetzt auf Grass berufen und sich darüber erfreut zeigen, dass er eine „mächtige Schneise zur Kritik am jüdischen Aggressionsstaat“ geschlagen hat. Es verwundert mich auch nicht, dass mancher vermeintlich linksliberale Publizist darauf abstellt, dass Grass „Deutschland aus dem Schatten der Worte von Kanzlerin Merkel“ holt und sein dürres Gedicht auf den Satz „Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.“ verdichtet, diesen gar als Zäsur im politischen Diskurs feiert. Verwunderung ist es aber auch dann nicht, wenn ich die Reaktionen meines eigenen politischen Lagers betrachte. Die Junge Welt hat, als Kampfblatt an vorderster Front gegen den Imperialismus und Zionismus, Grass schon seit Tagen als Titel für sich vereinnahmt. Unzählige prominente und auch weniger prominente Mitglieder meiner Partei fühlen sich nun berufen auf den von Grass ins Rollen gebrachten Zug des Aufatmens aufzuspringen und schieben noch Worte hinterher, die sie auch endlich mal offen aussprechen müssen. Egal, ob es nun ein Wolfgang Gehrcke als linker Aussenpolitiker oder ein Niema Movassat als Bundestagsabgeordneter mit iranischen Wurzeln ist. Ihnen allen ist in ihren Erklärungen und Aufrufen anzumerken, dass Grass ihnen jetzt wirklich die Luft zum Atmen eingehaucht hat. Endlich muss man sich nicht mehr verschämt auf dem Frauendeck einer Gazaflotille verstecken oder seine Abneigung auf Israel durch die Verklärung von Hamas und Hisbollah als Befreiungsbewegungen unterdrückter Völker verbrämen. Nein, dank Grass können nun auch meine Genossen offen sagen, was sie tatsächlich denken.

Haben bisher solche Äusserungen in meiner Linken noch Empörung oder Kritik ausgelöst, scheint Grass auch hier einen Dammbruch, oder um mit Augstein zu sprechen, eine Zäsur herbeigeführt zu haben. Selbst eine Petra Pau ist angesichts des Aufatmens des deutschen Volkskörpers nur noch zu zaghafter Kritik an Grass fähig. War vor Monaten das erneute Aufflackern antisemitischer Positionen in der Linken noch Chefsache und Auslöser von scharfen Diskussionen in Vorstand, Fraktion und Partei, die letztlich auch dank eines Gregor Gysi, positiv aufgelöst werden konnten, ist von dieser Seite in den „Tagen nach Grass“ nichts zu vernehmen. Sollte Grass es geschafft haben, dass Antizionismus und Israelfeindlichkeit jetzt offene Grundposition der Linken sind, ist ihm der Dank eines Grossteils des linksreaktionären Lagers gewiss. Klar erkannt wird dies von einem, der noch vor Jahren selber im Rahmen meiner Partei wirkte und nun seit einiger Zeit Vordenker eines (noch) nicht gesellschaftsfähigen Querfrontprojektes ist. Jürgen Elsässer ruft angesichts der leisen Kritik an Grass den grossen Retter der Linken, Oskar Lafontaine, zur Hilfe und fordert dessen Unterstützung für Grass ein. Und dies mit einem, gerade für meine Partei, die sich im elektoralen Abwind befindet, verführerischen Argument, nämlich einer postulierten Zustimmung von 85% in der deutschen Bevölkerung für Grass und seine antiisraelischen Positionen. So unwichtig ein Elsässer mittlerweile ist, so gefährlich könnte genau diese Tatsache sein. Springt meine Linke angesichts des Tabubruchs des Günter Grass offen auf den fahrenden Zug des Aufatmens der zustimmend kochenden Volksseele auf oder schafft sie es, das zu bleiben, was auch bislang Grundkonsens der deutschen Politik war, nämlich ein solidarischer und kritischer Freund des israelischen Staates und des jüdischen Volkes zu sein.
(mb)

31 Kommentare

  1. ich bin nicht in göttingen und bedaure zutiefst das leutchen wie sie da wieder für unruhe sorgen werden. sie dürfen sich aber gerne bei mir zu einem persönlichen „gespräch“ anmelden. am besten in berlin. meine emailadresse haben sie ja. jederzeit gerne.

  2. da er diese durchaus positive darstellung selbst verlinkt hat, wird er sich damit identifizieren. dass ihm themen rund um den iran und den nahen bzw mittleren osten besonders wichtig sind, ist ja in seiner arbeit sichtbar.

  3. Danke. Ich interessiere mich jedoch nicht dafür, warum das Bundestagsblättchen Movassat als sympathischen jungen Mann mit iranischen Wurzeln bezeichnet, sondern, wie der Hinweis auf Movassats Wurzeln in ihre Argumentation passt.

  4. Stehe dem sog. Raabe auf dem Parteitag in Göttingen aber schon noch zur Verfügung…

  5. üblicherweise nennen wir uns in der dienststelle dann auch korrekterweise kollegen 😉

  6. herr böhm,
    sie und dieser juan – können sich gerne als kameraden bezeichnen aber nicht als genossen! die vornehme zurückhaltung ihren hetzkampagnen gegenüber ist bei mir nicht gegeben. ich benne leute immer als das was sie sind! SIE sind sicherlich vieles – nur kein genosse!

  7. sie verfassungsschutzagent können sich ja gerne mal bei mir anmelden dann zeig ich ihnen wie feig sie sind! großmaul dammisches. sie sind doch wirklich das letzte. sich als totengräber linker ideale betätigen und dann mit dem stinkefinger auf andere zeigen.

    anmerkung: dieser kommentar wird ungekürzt veröffentlicht. jede(r) mag sich selbst überlegen, was dieser umgang unter genossen für die linke als gemeinsames projekt bedeutet (mb)

  8. Vielen Dank für das konsequente Sperren eines feigen und albernen Internetnerds, der die Anonymität dieses Mediums benötigt um sein sexistisches und frauenfeindliches Sekret abzusondern, welches ihm scheinbar durch alle Poren wabert. Die Toleranz anderer Blogs für diese Geisteshaltung und die dahinter steckenden Menschenverachtung wird ungewollt zum Dokument für den Untergang einer Partei…

  9. Ich kann mich nicht erinnern Gehrke oder Movassat auf dem Frauendeck begegnet zu sein. Und was bedeuten „iranische Wurzeln“?

  10. Die links-jihadistische Querfront ist auch keine Schnapsidee einiger verwirrter Antiim­perialisten mehr. “Als im Iran die Opposition gegen das die Hamas protegierende Mullah-Regime aufstand, verweigerte die Linke in Deutschland ihr weitgehend die Solidarität und glänzte durch Schweigen. Was bis dahin Schweigen, Nicht-Reaktion war, wurde, als die »Mavi Marmara« in Istanbul ablegte, zur aktiven Kollaboration.” (Ivo Bozic)

    Meiner Meinung nach eine unausweichliche Entwicklung, die sich auch im Wutbürgertum und dieser unglaublich quasireligiösen Anti-Kernenergiehysterie und dem Ökofetischismus manifestiert.

  11. Grass hat eine längst fällige Diskussion losgetreten.
    Es geht darum, das die Regierung eines Staates einen Krieg gegen ein Land fordert, plant und vorbereitet, das keine Atombomben besitzt und den Sperrvertrag unterschrieben hat. Und das Land, dessen Regierung dessen
    Regierung den Krieg will, besitzt Atombomben und lehnt jede Zusammenarbeit mit der IAEO ab.
    Beweise für eine militärische Nutzung der Kernenergie durch den Iran werden erst gar nicht mehr angeführt.
    Niemand behauptet, dass Iran eine Atombombe besitzt. Niemand weiß, ob Iran an einer solchen Bombe arbeitet. Im Gegenteil: Die Amerikaner gehen davon aus, Teheran habe sein Atomwaffenprogramm im Jahr 2003 eingestellt. Das interessiert die israelische Regierung nicht.
    Sie will diesen Krieg – in dem Glauben, das dieser Krieg für sie und ihr Land Vorteile bringt.
    Und die deutsche Regierung unterstützt sie dabei.
    Es ist ein echtes Verdienst von Grass, Kriegspropaganda auch Kriegspropaganda zu nennen, und klar auszusprechen, wer wen mit einem Krieg bedroht, wer den Krieg jetzt will. Zu lange hat man sich in Deutschland aus Solidarität mit Israel auf die Seite rechtsradikaler israelischer Politiker gestellt.
    Ja, viele Deutsche denken, aufgrund der Vergangenheit müssten sie sich bedingunglos auf die Seite Israels stellen (was den Vorteil hat, das man dann als jemand anerkannt wird, der aus der Vergangenheit gelernt hat),
    und dann stehen sie auf einmal an der Seite rechter und rechtsextremer (israelischer) Politiker.
    Grass hat sich mit seinem „Gedicht“ wirklich Verdienste erworben, die Reaktion darauf, das hilflose immerwährende Rufen „Antisemitismus“, ist sehr aufschlussreich.
    Die Kampagne gegen Grass gleicht einer Rufmordkampagne, das Argument „Antisemitismus“ wird benutzt,
    um die Meinungsfreiheit einzuschränken und Kritik an der Kriegspolitik der israelischen Regierung nicht zuzulassen. Denn welche öffentliche Person in Deutschland wird es nach der Kampagne gegen Grass noch
    wagen, Kriegspropaganda Kriegspropaganda zu nennen, wenn diese aus Israel kommt?

  12. und damit beenden sie dann auch ihren gastauftritt zumindest in diesem blog. anderen orts ist man ja etwas langmütiger und begnügt sich mit auszeiten und löschen.

  13. bin voll beim thema. pseudolinke kritik an einem israelfreundlichen kritiker israelischer politik. sie mit ihrer allzu oft bewiesenen unfähigkeit zu maßvoller kritik sind der letzte der sich dazu aufschwingen kann anderen – in diesem fall grass – nur irgend etwas vorzuwerfen. sie haben gar nicht das format – übrigens wie die meisten seiner hasserfüllten kritiker – friedens einfordernde literatur zu erkennen. ihre anführungsstriche die sie verschwenderisch verwenden entlarven ihre aufgeblasene rechthaberei und ihren mangelnden sach- und sonstigen verstand.
    in diesem sinne – ihre partei ist nicht die ihre.
    gute nacht

  14. herr raabe

    entweder kommen sie auf das eigentliche thema zurück mit ihren kommentaren oder sie kommentieren hier gar nicht. warum sie dauernd persönlich werden müssen, sollten sie mal versuchen zu ergründen.

    in diesem sinne eine gute nacht

  15. herr böhm
    von popcorn und cola verblödet man oder wird so fett wie ihr herzensreines dickerchen.
    das in diesem drecksblog überhaupt jemand von niveau faselt ist doch der größte witz ansich. ein haufen pseudolinke sondern schmutz ab. braucht kein mensch!
    läuft ja auch dementsprechend. 😀

  16. Uiuiui, der Herr Raabe versteht offensichtlich nicht, dass ich damit keinen Beistand leistete.
    Und dies Niveau – ich weiss schon, warum ich selten in Linke Kommentare aller Art schaue.
    Dafür ist mir mein Herz zu rein und mein Geist zu idealistisch.

  17. echt witzig hier bei euch!
    kommentare von christlichen ereiferern und von des autors pummelchen dämlicher beistand. na wenn das NICHTS ist. 😀

  18. wer meint in seinen kommentaren solch wertungen und / oder anfeindungen unterbringen zu müssen, soll dies tun. zur dauereinrichtung sollte es aber nicht werden.

    was die kritik an gesell angeht, könnte man sich durchaus – auf einem vernünftigen niveau – darüber auslassen. allerdings wurde gesell nicht von „potemkin“ respektive mir in die diskussion eingebracht, sondern von stefan wehmeier. es wäre also zielführender kritik an ihn zu richten.

  19. nicht schön, dass ihnen etwas weh tut. ansonsten, danke für diese hilfreiche und sachliche kritik. frohe ostern 🙂

  20. mauel böhm

    sie schreiben so einen erbärmlichen quark! das tut ja schon weh.

  21. (NHC II,3,21) Diejenigen, die sagen: „Der Herr ist zuerst gestorben und dann auferstanden“, sind im Irrtum. Denn er ist zuerst auferstanden und dann gestorben. Wenn jemand nicht zuerst die Auferstehung erwirbt, wird er sterben.

    Die Auferstehung ist ein elementarer Erkenntnisprozess, nicht das „Herausklettern des toten Jesus aus seinem Grab“. Und der Tod in der originalen Heiligen Schrift (die Bibel nur bis Genesis 11,9 sowie ein wesentlicher Teil der Nag Hammadi Schriften), die dadurch gekennzeichnet ist, dass ihre Verfasser die wirkliche Bedeutung der heute in Genesis 3,1-24 beschriebenen Erbsünde noch kannten, ist nicht der biologische Tod, sondern der geistige Tod durch religiöse Verblendung (künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten).

    Wer das nicht weiß, kommt nicht darauf; wer es aber erklärt bekommt und dann die irrwitzigsten Ausreden erfindet, um es nicht verstehen zu müssen, sollte sich ernsthafte Gedanken um seine geistige Gesundheit machen.

    http://www.deweles.de/intro.html

  22. 1) Der kämpfende Pazifist, der sich der Größe seiner Aufgabe bewusst ist, wird keinen Unterschied machen zwischen Bürger- und Völkerkrieg, zwischen äußeren und inneren Feinden. Für ihn gibt es nur einen Krieg, nur einen Frieden. Mit gleicher Macht erstrebt er den Frieden nach innen wie nach außen.

    2) Der Pazifist, der tiefer in die Beweggründe der Kriege schaut, geht noch einen Schritt weiter in der Beurteilung des Bürger- und Völkerfriedens und sagt, der Kriegsgeist, der Geist der Gewalt, ist ein Kind des chronischen bürgerlichen Kriegszustandes, der die Eingeweide aller Kulturvölker zerreißt. Wer diesen Geist bekämpfen will, muss ihn in erster Linie als Bürger im eigenen Lande bekämpfen. Der Weg zum Völkerfrieden geht über den Weg des Bürgerfriedens und nicht umgekehrt.

    3) Das, was die Völker und Volksklassen in Waffen gegeneinander treibt und immer getrieben hat, sind Dinge wirtschaftlicher Natur, die Notzustände schaffen oder vorherrschen lassen, und für diese Zustände gilt das Gesetz: NOT KENNT KEIN GEBOT. Die Not bricht nicht nur Eisen, sondern auch Verfassungen, Verträge und Bündnisse und setzt sich über alle moralischen, ethischen und religiösen Hemmungen hinweg. Nichts ist schließlich der Not heilig als der Kampf gegen ihre Ursachen.

    4) Auf die Beseitigung solcher Notzustände hat also der ernsthafte Friedenskämpfer sein Augenmerk zu richten, unbeschadet seiner etwaigen Überzeugung, dass der Frieden oder wenigstens der Friedenswunsch mit moralischen, religiösen und ethischen Mitteln auch noch gefordert werden könne.

    5) Der Notzustand, der zu den Kriegen treibt, hat wenigstens bei den heutigen Industrie- und Handelsvölkern seinen Grund nicht in einem naturgegebenen Mangel an Industrie- und Nährstoffen, sondern in unseren gesellschaftlichen Einrichtungen, die die Produktion und den Austausch beherrschen und die Arbeit tributpflichtig machen, wobei der Umstand noch erschwerend wirkt, dass zur Sicherung dieses Tributes der Produktion und dem Tausch Hemmungen bereitet werden müssen, die zu Krisen und Arbeitslosigkeit führen. Die gesellschaftlichen Einrichtungen, um die es sich da handelt, sind das Privateigentum an Grund und Boden und das herkömmliche, aus dem Altertum in unveränderter Gestalt von uns übernommene Geldwesen, dessen Mängel immer offensichtlicher geworden sind. Grund- und Geldbesitzer fordern Zins, sonst sperren sie der Produktion den Boden und dem Austausch der Produkte das Geld. Dieser Zins überträgt sich automatisch auf das gesamte Wirtschaftsleben und schafft das, was als Kapitalismus bezeichnet wird.

    Silvio Gesell (Stabilisierung des Bürger- und Völkerfriedens, 1928)

    Ein geistiger Tiefflieger wie Günter Grass wird das wohl bis zum Jüngsten Tag nicht mehr begreifen.

    http://www.deweles.de/intro.html

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