Kurzkommentar: Links steckt in der Krise

Die Krise des Kapitalismus erreicht nun als Finanzkrise im wahrsten Sinne des Wortes die Vertreter der Arbeiterklasse. Hier fehlen der Linken als Partei der organisierten Massen des Elends über 800.000 Euro in der Kasse, dort beklagt sich die Junge Welt als Organ der Werktätigen über ein Minus von 100.000 Euro. Der Partei fehlen bald die finanziellen Mittel zum Klassenkampf, dem Kampfblatt fehlt bald die Druckfarbe zur Agitation der Proletarier.

Beide leiden darunter, dass es der einfache Arbeiter, der ausgegrenzte Arbeitslose und die notleidende Rentnerin sind, die nach Jahren der Umverteilung von Unten nach Oben in Folge der Krise des Kapitals, keinen müden Cent, geschweige denn einen Euro über haben, um links zu politisieren oder zu lesen. Wer am Anfang des Monats schon nicht mehr weiss, ob er sich ab der Mitte des Monats noch Essen leisten kann, wird weder 1,50 Euro für eine Partei im linken Dauerzwist und schon gar nicht 25 Euro für die tägliche Dosis Agitprop aus der Welt des Ewiggestrigen ausgeben können.

Wir leben offensichtlich in interessanten Zeiten. Das Kapital scheint weder Gewehre noch Zugeständnisse zu brauchen, um den Klassenkampf vorerst für sich zu entscheiden. Eine simple und dem Wesen des Kapitalismus innewohnende Krise reicht aus und schon geht dem organisierten Proletariat der Atem aus. Und im Kapitalismus ist nun mal das Geld die Luft, die man zum Atmen braucht.
(mb)

Ein Kommentar

  1. Wenn man die Linke als Wahlverein sieht, ist die sinkende Zustimmung bei Wahlen natürlich „das Problem“.
    Aber wenn man die Linke NICHT als Wahlverein sieht, ist das allerhöchstens ein Symptom ….

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