Der Landesvorsitzende der Partei Die Linke in Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Bockhahn, ist von seinem Parteiamt zurückgetreten. Er will sich in den nächsten Monaten, so erklärt er auf seiner Webseite, der Verteidigung seines in Rostock direkt gewonnen Wahlkreises widmen. Einem Sonderparteitag am 17. November schlägt er seine bisherige Stellvertreterin Heidrun Bluhm als Nachfolgerin im Amt des Landesvorsitzes vor.
Bockhahn, der 2009 ein Direktmandat für den Bundestag erringen konnte und zudem seit 2004 auch Mitglied der Rostocker Bürgerschaft ist, stand in letzter Zeit in der Kritik aus Teilen seines Verbandes. Seine Unterstützung der Kandidatur von Dietmar Bartsch zum Parteivorsitz, seine Einsortierung als pragmatischer Linker, der Mitregierungsoptionen der Sozialisten befürwortet und seine konsequente Haltung im Bezug auf die Aufarbeitung des SED-Erbes der Partei, machten ihn zum Ziel für Angriffe aus den eigenen Reihen.
Auf dem letzten Landesparteitag konnte Bockhahn sich nicht wie gewünscht gegen die von der ehemaligen Ministerin Marianne Linke organisierte innerparteiliche Opposition durchsetzen. Sein Antrag den Kreisverband von Linke aufzulösen und mit dem übergeordneten Verband zu fusionieren erreichte nicht mehr die notwendigen 2/3 der Delegiertenstimmen.
Mit der Konzentration auf sein Direktmandat macht Bockhahn allerdings den Weg frei, damit seine designierte Nachfolgerin Bluhm und vor allem Dietmar Bartsch aussichtsreich für die Landesliste kandidieren können. Nach aktuellen Zahlen dürften nur die ersten beiden Plätze der Landesliste als sicher für ein Bundestagsmandat gelten, der Wahlkreis von Bockhahn hingegen würde an die CDU fallen. Ein möglicher Platz vier auf der Landesliste dürfte damit nicht für eine weitere Legislatur reichen.
Für den kommenden Sonderparteitag wird noch nicht mit einer aussichtsreichen Gegenkandidatur aus dem Oppositionslager gerechnet. Trotzdem dürfte das von Bluhm dann erreichte Ergebnis eine erste Einschätzung der Kräfteverhältnisse im Bezug auf die Aufstellung der Landesliste ermöglichen. Bartsch auf Platz zwei zu verhindern dürfte aber nahezu ausgeschlossen sein.
(mb)
Die Demokratie als Tauschbörse und Landtage als Schrungbrett für den Bundestag. Nur weiter so.
Warum werden nicht über die wahren Grunde des Rücktritts von Bockhahn berichtet.
Eine Empfehlung gleich zum Seeheimerkreis wechseln, so hört man es aus dem hohen Norden.
Kleiner Hinweis: bei 12% Verluststimmen, wäre die 50/50 Wahrscheinlichkeit für den letzen Sitz 24,449% – allerdings (und da die Ansprüche aller LAndesverbände addieren und dies vom GEsamtsitzanspruch abziehen) klappt der Sitz schon vorher, da es ein ausreichend genügend großen Restsitz gibt (als ANnehme der PArteiinternen Verteilung habe ich den gemittelten relativen Anteilswert der letzten Europa- und Bundestagswahlen genommen – der ist in seiner absoluten Größe zu vernachlässigen). Viel Spaß beim rechnen.
Du irrst – nach derzeitigen Umfragen sind Piraten und FDP nciht drin, d.h. dass (inlusiver der sonstigen) ca. 12% der Stimmen in der Mandatsverteilung nicht berücksichtigt werden. Ich sehe, dass du auf die Excel-Tabelle von Wahlrecht.de zurückgreifst – du musst a) oben die 5 durch eien 12 ersetzen und b die anfallende Mandate addieren – wirst dann feststellen, dass aber im Verhältnis zum Bundesanspruch dann noch eingie übrgbleiben und die evrteilst du weiter auf die nächstnäheren Anspruchssitze. Und Meck-Pomm bekommt dann den letzten. ISt wirklich so – kannst mir da vertrauen (ich sitze seit Tagen an dem Ding und spiele diverse Szenarien durch).
Was ist damit gemeint Fasel 88….
Also Caffier (CDU MV) hat ja schon viel Unsinn heute über den Äther gequarkt, aber Potemkin überbietet selbst das-wie immer………………………….
Dies würde m.E. ein Ergebnis von über 26 % voraussetzen. Sehe ich irgendwie anders, trotz Überhangsmandate…
Kleine Berichtigung: nach derzeitigen Umfragestand (inklusive der 10 prognostizierten Überhangmandate der CDU und entsprechenden Ausgleichsmandaten) käme Listenplatz 4 aus MeckPomm noch ganz, ganz knapp zum ZUge – als letztes aller MAndate der LINKEN bundesweit.
Tauschgeschäfte (Direktmandat und Landesvorsitz) in der Demokratie was für ein Unsinn.