Nešković schreibt seinen letzten Akt

Nach seinen über die Presse lancierten kritischen Äusserungen zu Politik und Politikern der Landesverbände Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern der Partei Die Linke dürfte es für Wolfgang Nešković nahezu unmöglich sein, seinen Direktwahlkreis zu verteidigen oder an aussichtsreicher Position auf der Landesliste unterzukommen. Eine neue Linksfraktion nach dem Herbst 2013 wird somit, falls es Wagenknecht nicht doch noch gelingt Nešković im Westen Asyl auf einer Landesliste zu gewähren, ohne den streitbaren und parteilosen Juristen auskommen müssen. Sicher kein grosser Verlust, wie Nešković mit seiner neuesten Pressearbeit selbst bestätigt.

Der Berliner Zeitung wurde ein fiktives Protokoll zugespielt, das wiedergeben soll, wie der Brandenburger Landesvorstand zusammen mit der mittleren Funktionärsebene über den „Kritiker“ Nešković ein Tribunal abhält. „Mit dem Genossen Neskovic ist es vorbei. Er wird uns verlassen. So haben wir es beschlossen, denn es ist euer Wille.“, lässt man den Landesvorstand in dieser Groteske die Sitzung eröffnen. Es ist von Kaderakten die Rede, in denen die Verfehlungen Neškovićs notiert seien. Eine Linke, deren einzige Parteilinie es sei keine Linie zu haben, sitzt über einen Nešković zu Gericht, der wohl die letzte Bastion wahrer sozialistischer (Oppositions)Politik in den von Reformern verratenen Ostverbänden ist. „Gebt ihm den Laufpass! Gebt ihm den Laufpass!“, lässt man die Funktionäre am Ende skandieren, nachdem in epischer Breite alle Vorwürfe Neškovićs in Richtung der Linken nochmal in Form einer Anklage wiedergekäut worden sind.

Was der noch unbekannte Autor, dessen Nachname vermutlich eine starke Ähnlichkeit zum Namen Nešković haben dürfte, mit diesem weiteren Spielzug über die Presse bezwecken will, bleibt im Dunkeln. Nešković selber dürfte mittlerweile für soviel Schaden und Unfrieden in Fraktion und Landesverbänden gesorgt haben, dass selbst der reformkritischste Westverband es sich doppelt und dreifach überlegen wird, ob es wirklich sinnvoll sein könnte einen der kostbaren Listenplätze an solch einen unkontrollierbaren Politautisten zu vergeuden. Zumal sich seine ätzende Kritik auch schnell wieder gegen die neuen Freunde richten kann, wenn es ihm nützlich scheint. Vermutlich ist dann dieses literarische Versatzstück einfach nur der „krönende“ und unappetitliche Abschluss des Gastspiels von Nešković in der Linken.
(mb)

12 Kommentare

  1. mir liest sich das zu sehr nach dem getexte eines gewissen r.
    und das muss ich mir nicht noch in der weiblichen version geben.

  2. Ach Herr Sanchez Brakebusch. Sie und Ihr Mitstreiter hier stehen so weit im Abseits, weiter geht es gar nicht mehr. Man könnte meinen Sie stehen auf einer ganz anderen Seite. Aber darum geht es gar nicht. Sie dürfen versichert sein, es gibt viele die Neskovic Ansichten nicht nur achten sondern teilen. Nur weil Ihnen so etwas nicht in den Sinn kommt, können Sie nich einfach das Gegenteil behaupten. Na ja behaupten schon, nur wird es Ihnen niemand mit Verstand abnehmen. Womit wir wieder bei der „Güte“ dieses Blog wären.

    Meinetwege können Sie schreiben was Sie wollen. Nur versuchen Sie mal Ihrem Herrn Böhm hier zu erklären, dass es geradezu blödsinnig ist wenn er hier sowas schreibt wie „sich seine ätzende Kritik auch schnell wieder gegen die neuen Freunde richten kann, wenn es ihm nützlich scheint.“ und vergleichbar.

    Sie beschreiben sich damit nämlich vorzüglichselbst! Ich will hier eigentlich gar nicht schreiben. 1. weil es diese Seite nicht verdient hat sich mit ihr zu befassen. 2. weil es sowieso sinnlos ist mit quertreibern und boykottaufrufern zu diskutieren. Aber leider muss man auch mal klar Stellung beziehen wenn Sie hier von Politautisten schreiben und Iihrem Torretsysndrom freien Lauf lassen.
    In diesem Sinne, ein schönes und schmerzfreies Wochenende noch.

  3. es gibt auf dieser Seite sehr konkrete Vorschläge zur programmatischen und strategischen Weiterentwicklung einer demokratischen Linken. Wer das nicht sehen will, übt sich selber in Demagogie. Dass Neskovic sich ins Abseits manövriert hat, wird in der Partei dagegen kaum noch einer bestreiten und nur darum geht es…

  4. wie, Sie haben keine Lust auf Ihr Niveau? Das kann ich verstehen. Allerdings was stimmt nicht an meinem Einwand? Stiften Sie etwa keine Unruhe? Haben Sie nicht zum Boykott der JW aufgerufen? Haben Sie sich nicht auf eine bestimmte Seite geschlagen und lassen kein gutes Haar an Ihren erklärten Gegnern (Demagogie)

    Demagogie wird heute unter anderem so definiert:

    „Demagogie betreibt, wer bei günstiger Gelegenheit öffentlich für ein politisches Ziel wirbt, indem er der Masse schmeichelt, an ihre Gefühle, Instinkte und Vorurteile appelliert, ferner sich der Hetze und Lüge schuldig macht, Wahres übertrieben oder grob vereinfacht darstellt, die Sache, die er durchsetzen will, für die Sache aller Gutgesinnten ausgibt, und die Art und Weise, wie er sie durchsetzt oder durchzusetzen vorschlägt, als die einzig mögliche hinstellt.“

    – Martin Morlock 1977[2]

    zuletzt Spalter. Wollen Sie etwa behaupten Sie wollen eine oluralistische Linke? Kann ich nicht feststellen.
    Zur Kritik an Ihrer Kritik fällt Ihnen also nur Zensur ein? Sehr schwach meine Herren. Sehr schwach. Allerdings erwartbar.

  5. nein, das heisst, dass ich keine lust auf dieses niveau des „austeilens“ habe. oder haben sie noch etwas konkretes zum inhalt des artikels beizutragen?

  6. Zitat:
    mb sagt:
    7. Dezember 2012 um 21:25

    dann würde ich sagen, dass sie einfach mal pause machen.

    Soll heißen – sie können austeilen aber nicht einstecken? Schwache Leistung

  7. @hans georg

    Diese diversen „Machenschaften“ sind ubiqitär in allen Parteien verbreitet und letztlich KEIN Spezifikum der SED-Geschichte ff. Wenngleich natürlich ein Rhizhom-Band der PdL in die SED reicht und die AUCH dort geübte, schlechte Praxis letztlich ALLER Parteien als „SED-Gesicht“ heute aus der PdL „hervorlugt“.
    Ein derart zensierter Laden (auch ohne Israel/Pal.-Thema, eher „stino“ Sachfragen) wie die PdL ist ohnehin am Ende. Zuletzt auf -> Fragend schreiten wir voran.

    Derzeit gibt es keine ehrlichen Organisatoren der politischen Willensbildung, nur „Sekundärinteressierte“, und um des pers. SekundärInteresses willen, ist derzeit wohl kein Schaden/Preis zu hoch, den jemand „in Funktion“ in Kauf nimmt, um weiterhin „mitzuspielen“.
    Leute wie z. B. MdB Weinberg aus Nürnberg fallen als Soz.-Päd. der Gewerkschaft oder der Stadt Nürnberg anheim … wo sie dann z. B. wieder in die Drogenarbeit gehen dürfen … usw. = blanker Horror = keine Unabhängigkeit.
    Leute, die „Alternativen haben“, wie z. B. Neskovic, also eine GEWISSE Unabhängigkeit besitzen, sind BESTENFALLS ehrliche Vertreter ihrer persönlichen Polit-Varianten bzw. persönlicher Vorstellungen von der politischen Allgemeinvernunft, z. B. mit sozialer Schwerpunktsetzung, aber bisher war unter den Unabhängigen noch kein ehrlicher, guter Organisator der politischen Willensbildung in Sicht, – zumindest nicht für die Leute um das H4-Niveau herum.

    Um jene ist es bei den Piraten womöglich PRAKTISCH auch nicht besser gestellt: die Ermäßigungsanträge jedenfalls waren für mich erst nach etwa 1 Jahr, also vor Kurzem erst, greifbar … so habe ich derzeit keine Möglichkeit, die inhaltliche Arbeit im NEUEN lqfb = Piratenfeedback (pf) der BAYERN-Piraten FROM SCRATCH mitzugestalten. Zwar geht der Zugriff auf das bundesweite System noch, aber dort finde ich wenig Resonanz und überhaupt wenig Diskussion, wobei ich schon länger nicht mehr drin war, und vermutlich erst ab Februar zeitlich/kräftemässig da intensiver wieder reinschauen kann.

  8. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie ausgerechnet die Macher hier, die allseits als Unruhestifter, Demagogen, Spalter und Boykotteure bekannt sind, anderen so etwas vorwerfen können.

  9. Wolgang Neskovic hat mit seiner Anmerkung nach der Teile der Linken noch 20 Jahre nach der Wende Probleme mit den geringsten Anforderungen an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Das FDS im Osten betreibt einen Spagat zwischen seinen konservativen Anhängern die meist den alten DDR-Eliten entstammem und dem von ihnen propagierten Ziel eines „demokratischen Sozialismus“. Die wahre Absicht dahinter ist gesellschafts-und damit koalitionsfähig zu werden. Auf der anderen lugt besonders im Umgang mit innerparteilichen Gegnern der Geist der alten SED hervor. Siehe den Umgang mit dem Stralsunder Kreisverband der Linken und seiner Kreisvorsitzenden.

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