[Update] Achtköpfige Spitze zur Bundestagswahl

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Der Parteivorstand der Partei Die Linke hat sich in seiner heutigen Sitzung über die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl verständigt. Neben dem derzeitigen Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi sollen seine Stellvertreter Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, der frühere Parteichef Klaus Ernst, die beiden stellvertretenden Parteivorsitzenden Caren Lay und Jan van Aken, die brandenburgische Abgeordnete Diana Golze sowie ihre bayerische Kollegin Nicole Gohlke ein Wahlkampfteam bilden. Damit verzichtet Die Linke auf die Aufstellung eines einzelnen Kandidaten. Die beiden Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger sollen sich als „Team Parteiaufbau“ um die Mobilisierung der Partei im Wahlkampf kümmern.

Je nach innerparteilicher Verortung wird in dieser Entscheidung entweder ein Sieg Gysis gesehen, der von einem Team unterstützt wird, oder aber seine Einbindung in eine fein austarierte Gruppe, die verhindert, dass Gysi und mit ihm die Ostverbände sich zu weit exponieren. Intern wird die jetzt vorgestellte Lösung schon als „Gregor und sieben Zwerge“ verspottet. Gerade die Einbindung von Klaus Ernst und Nicole Gohlke dürfte weder ihrer Kompetenz, noch ihrer bundespolitischen Sogwirkung geschuldet sein. Insider vermuten dahinter eher eine Vorentscheidung mit Blick auf die bayerische Landesliste der Partei. Die von Ernst und Gohlke betriebene Verhinderung des Wiedereinzugs der Bundestagsabgeordneten Bulling-Schröter, die anders als die über die WASG zur Linken gekommenen Ernst und Gohlke schon seit 1990 Mitglied der PDS ist, dürfte mit der heutigen Entscheidung vom Parteivorstand indirekt unterstützt worden sein.
(mb)

5 Kommentare

  1. Lafontaines Statthalterin wird schon dafür sorgen daß alles seinen “ sozialistischen Gang“ im Sinne des „Großen Oskar“ geht.

  2. da in dem spitzenteam zufälligerweise nur bundestagsabgeordnete vertreten sind und es um die bundestagswahl geht, dürfte lafontaine als saarländischer mdl nicht in die engere auswahl gekommen sein. mit seiner politischen expertise wird er die partei aber sicher auch im bundestagswahlkampf weiterhin unterstützen.

  3. Es fehlen noch 3 Personen zur Fußballmanschaft. In den BTW 2005 und 2009 hat sich die Doppelspitze eindeutig bewährt.

  4. Der Parteivorstand zeigt „Gregor und die sieben Zwerge“ und das Parteivolk darf applaudieren.
    So sieht „Demokratie geht anders“ aus.

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