Die bayerische Linke hat auf ihrem heutigen Parteitag in Nürnberg das Programm für die kommende Landtagswahl beschlossen. „Mit der Abstimmung des heutigen Wahlprogrammes haben wir das beste Wahlprogramm aller Parteien, in Bayern wie im Bund.“, so die Landessprecher in einer gemeinsamen Erklärung. Zuvor hatte der Bundestagsabgeordnete Harald Weinberg in einem Grusswort betont: „Wir haben ein gutes Programm, wir haben eine attraktive Kandidatenliste. Wer außer uns sollte dem Kampf gegen den kapitalistischen Irrsinn eine Stimme geben im Parlament?“ Bei der letzten Landtagswahl erzielten die Sozialisten ein Ergebnis von 4,4%. In aktuellen Umfragen liegt der Verband des ehemaligen Bundesvorsitzenden und WASG-Mitbegründers Klaus Ernst zwischen 2 und 3%. Am morgigen Sonntag wird der Parteitag mit der Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl fortgesetzt. Es wird damit gerechnet, dass die Delegierten der Empfehlung des Landesvorstandes folgen und Klaus Ernst und Eva Bulling-Schröter als Doppelspitze nominieren.
(mb)
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16 Kommentare
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Titelvorschlag für „dos“: Der Kretinismus als höchstes und letztes Stadium der Linken. Und damit Ende.
Das habe ich ja getan:
Wie kann ‚linke Regierung‘ persistieren/gewonnen werden/legitim und ‚richtig‘ sein, wenn sie in Politik, Arbeits- u. Lebenswelt durchgängig mit moralischen, kognitiven und kulturellen(1) Kretins auftritt, die ihr Handeln bestimmen?
M. E. gar nicht, – die Linke (incl. SD) muß sich vom Kretinismus lösen: das ist der Problemkreis.
Die Zuspitzung/Verengung, die Du vorgenommen hast, auf das Problem der Expertise kann ich nur als ‚peak‘ unter ca. 5-10 weiteren, ableitbaren ‚Wipfeln’/Topics des Problemkreises, dann aber mit Vehemenz gelten lassen:
Vergl. dazu zuletzt meinen ad-hoc Kommentar auf der WIPO-Liste zum kürzlichen DIW-Bericht „Immo-Sektor“, – wo sich das Expertise-Problem m. E. auch ganz massiv stellt.
(1) Ob nun Ursache oder Wirkung:
Mit einer Pop(ular)-Kultur wie von Richie Heavens, über Loui Armstrong bis M. Jackson wäre die SU wohl NICHT untergegangen.
Du solltest dann einfach mal den Problemkreis umreissen.
“ Es geht nicht um die Fragen, ob Lenin, … … … …
So kommt es mit Sicherheit nicht. Deshalb lohnt es auch nicht, darauf viel Zeit zur verschwenden. “
Warum tust Du das dann immer wieder ?
Und schon wieder:
“ … Im damaligen Verständnis von Avantgarde sicher nicht.“
Was interessiert mich das ‚damalige‘ ?
Das ist doch alles Don Quichotterie, – eine Sonderform des Kretinismus -, der sich in Ermangelung echter Chancen im Ritterkampf lieber Windmühlenflügel als Gegner aussucht …
Und das „In bestimmten Fragen geht es nicht ohne Experten/innen, …“ ist mir deutlich zu schwach und umreißt keinesfalls hinreichend den angerissen Problemkreis.
Ebenso ‚partiell‘ werden dann eben auch die Erfolge sein.
Es geht nicht um die Fragen, ob Lenin, Marx oder Engels Recht haben – diese Fragen sind auf einer theoretischen Ebene schon lange gelöst, sondern um die Frage, was vom Marxschen Forschungsprogramm auch heute noch sinnvoll angewandt werden kann, gerade angesichts der Versagen der etablierten ökonomischen Theorie. Aber das ist nur ein Aspekt u.a.. Er spielt in der SPD keine Rolle mehr, weil das für diese Partei alles Vergangenheit ist. In der Westlinken haben wir im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise 2007/8 wieder ein Revival dieser vergangenen und gescheiterten Ideen bekommen durch Leute, die jetzt endlich die finale Krise des Kapitalismus zu sehen glaubten und dann auch noch meinten, die Irrtümer von 1917 dadurch zu korrigieren, dass die damals schon falsche Strategie auch heute angewendet werden soll . Das meine ich mit religiös. Das ist so ähnlich wie diese Sekten mit ihrem Weltuntergang. So kommt es mit Sicherheit nicht. Deshalb lohnt es auch nicht, darauf viel Zeit zur verschwenden. Die andere Frage ist die, ob die modernen Lohnarbeiter/innen heute noch eine Avantgarde in technischen, ökonomischen oder allgemein sozialwissenschaftlichen Fragestellungen brauchen? Im damaligen Verständnis von Avantgarde sicher nicht. In bestimmten Fragen geht es nicht ohne Experten/innen, weil du selbst nur in einem engen Spektrum kompetent sein kannst. In solchen Fragen läuft vieles falsch, weil oft diese Experten/innen in untergeordneten Positionen sitzen und da auch nicht herauskommen, weil die Machtverhältnisse das nicht zulassen. das können wir aber nur partiell ändern.
Gut das erste, die ‚Einschleusung‘ bzw. ‚von aussen‘ kann ich jetzt nachvollziehen und Dir da Recht geben. Sehe da aber zwar auch die Avantgarde-Theoreme Lenins, unter anderen Av.-Th’en., wirksam, aber auch nicht sosehr im Fokus der linken G’er wie Du.
Andererseits hast Du da sicher intensivere und größere Erfahrungsfelder als ich.
Ganz gewiß aber bleibt die Frage von ‚Avantgarde‘, Führung usw. auf der Tagesordnung, denn mitnichten verfügen die Regierten, Lohnabhängigen usw. mit der Nivellierung der Bildungsunterschiede zw. soz. Schichten u. Klassen schon über hinreichende Instrumente zu Erkenntnis und Handeln der Normung (Gesetzgebung, Tarife usw.) u. Verwaltung. Das ist nämlich kein Statikum, das ‚hinreichend‘, sondern wird wesentlich mitbestimmt davon, was die soziale „Gegenseite“ aufbietet. Ohne Überbietung dessen, zumindest gleiche Höhe, hat jede gerechte(re) Politik/Bewegung keine Chance, – man denke nur daran, wie genasführt die Politik, – insbesondere, aber bei weitem nicht nur, die sozialdemokratische -, in Steuerfragen daherkommt.
Wie sehr neben der Einsicht in die je eigenen geistigen Grenzen (-> u. a. Mathematik) – und deren persönlicher Akzeptanz mit Zulassung + Förderung z. T. besser Geeigneter – eben auch die normative Festigung im Gerüst der SD (+ weiter links) fehlt , können wir an Selbstbedienung und Klientelismus Dortmunder OB’er, über Steinbrück, PASOK, die frz., ital., spanischen ‚Sozialisten‘ bis hin zum mafiösen ‚Unionismus‘ im angelsächsischen Sprachraum aber eben auch in Arbeit und gesamter Lebenswelt beobachten.
Es ist einfach NICHT ZU FASSEN, wie schnell die hochintelligentesten und emsigsten Leute, eben NICHT ‚angeblich‘ sondern höchst real prekär gestellt werden, ich beobachte das u. a. z. B. auf ULI: Einer der Initiatoren besitzt überragende logische Einsichtsfähigkeit, die ich nur mit offenem Mund bestaunen kann (zeigte sich z. B. am 3-Ziegen-Problem u. einer Vielzahl weiterer Problemstellungen). Sowas ist dringend gesuchte Voraussetzung zur Lösung praktischer Herausforderungen (Entscheidungssysteme) in Politik u. Verwaltung, – vom der IT der OVerbände der PdL bis hin zur Fragen der Globalsteuerung.
Statt aber die Grenzen von akademischer Partial- und allgemeiner Realbildung als Linke zu transzendieren, – auch in Richtung normativer Bildung, verheddert sie sich relativ bequem im Gestrüpp ihrer Geschichte: anders kann ich diesen (auch Deinen) Eifer, ob Lenin/Marx/Engels usw. hier richtig verstanden wurden, dort recht behielten, ‚umgesetzt‘ waren etc. angesichts der desolaten Situation von SD bis ‚Kommunismus‘ nicht mehr auffassen.
„Kretinismus“ ist in diesem Zusammenhang keine „Schmähung“, sondern einem Verständnisbemühen (Hermeneutik) geschuldet, das die Unzulänglichkeit gegenüber großen Zielen und nicht selten erheblichen, höchst dringlichen, praktischen Herausforderungen auch wertend/normativ zu fassen sucht.
„Verzwergung“ als Insel- , d. h. auch Isolations-, – Phänomen (von dem auch ich mich nicht ganz ausnehmen kann) ist die Garantie weiteren Scheiterns jeder sozialen Bewegung und allemal jedes – wie jede GUTE Politik – zwingend auch normativ aufgestellten ‚Sozialismus‘.
Wem das ‚religiös‘ vorkommt, mag an das ‚Theo‘ in Theorie erinnert werden. Ohne solche Theorie versumpft das/die ‚Linke‘ im Ressentiment als Zu-Kurz-Gekommene und verschluckt dabei genau diese Wahrheit seiner/ihrer Ursache.
In Memoriam Richie Heavens, der heute im Alter von 72 Jahren verstorben ist.
Diese Redeweise „von außen“ bezieht sich darauf, dass die politischen Folgen der Studentenbewegung einige Bildungselemente der leninistischen Karikatur des Marxismus in die Gewerkschaften eingeschleust haben und diese sich dort mitten im Ausmanagen des Gegensatzes von Lohnarbeit und Kapital länger halten konnten, als in den diversen K-Gruppen, die sich aufgelöst und zum Teil ins grüne Milieu verabschiedet hatten. Zu Beginnn des 20. Jahrhunderts war noch etwas dran an dieser Avantgardefunktion der bürgerlichen Intellektullen gegenüber dem Proletariat. Diese Bildunsgunterschiede haben sich heute weitgehend eingeebnet und deshalb ist diese angemaßte Avantgardevorstellung anachronistisch. Die SPD hat das spätestens mit Godesberg auch erkannt. Dass heute diese Avantgardekonzeption noch lebt, erkennen wir daran, dass jetzt das angebliche „Prekariat“ in den Fokus linker Rettungsmaßnahmen geraten ist und der etablierte Teil der Gewerkschaften als eine Art von neuer Arbeiteraristokratie geschmäht wird. Aber das ist eben Revolutionstheater aus den 1920er Jahren und interessiert nur noch die Schauspiler/innen solcher Aufführungen selbst. Mit den verbalen Schmähungen („Kretinismus“) gegen die Sozialdemokratie kann ich nichts anfangen. Sie basieren auf einer normativen Vorstellung von Sozialismus, die ich für einen Rückfall ins Religiöse halte.
p. s.:
Gegen das gepflegte „Kleine-Leute-Sein“ der sozialdemokratischen Ur- u. Kernmillieus ist im übrigen gar nichts zu sagen, und vermutlich dem ‚kommunistischen‘ Subjekt-Ideal des/der Kampf-Arbeiter/s/inn DEUTLICH vorzuziehen, aber es steht eben auch stets in der Gefahr, vom „Kleinen Mann“ in das kleinbürgelich-fatale Ressentiment des Zu-Kurz-Gekommenen zu fallen. Mit den deutlich verbesserten Bildungsabschlüssen AUCH unterer Schichten in den 60ger u. 70ger Jahren geriet offenbar eine beträchtlich große Kohorte sozialdemokratischen Nachwuchses in die Möglichkeit akademisch fundierter Kleinbürgerei, – und zugleich unter die Knute einer nach Zeter und Mordio erregten Öffentlichkeit: Den Berufsverboten.
Ich habe am eigenen Leibe existenzbestimmend erfahren müssen, was es heisst, auf dem Weg zum Abi von einem zunächst recht links gestimmten Lehrer, dessen Studienkollegen mit dem Instrument der BV ‚weggeschossen‘ wurden, der 2 kleine Töchter hatte usw., im Stich gelassen bzw. dann auch bekämpft zu werden, obgleich einfach nur ein NRW-Schulgesetz anzuwenden gewesen wäre, gegen den Widerstand der Direktion (Chef + Vize-Frau).
(’76-’78, in NRW=SPD, Bund:SPD)
Alles keine guten Voraussetzungen, innerhalb der Linken (SD + X) zu einem aufrechten Gang zu finden und der ressentiment- und angstbeladenen Selbstbehauptungs-qua-Servilität-Konkurrenz UNTEREINANDER zu entgehen und zu einer inneren Kooperativität innerhalb der Linken zu finden.
Auch solche Apodiktionen von Dir, einfach die BV in’s ‚past‘ zu setzen, hier kürzlich auf Potemkin, bessert weder die Situation noch die Qualität der SD, der Gewerkschaften usw.
hm,
“ … bestimmten Gewerkschaftern von außen (??) beigebracht …" ???
Das sehe ich a) erklärungsbedürftig und b) historisch dem zum Teil gemeinsamen Ursprung von SD u. d. Marxismus i. d. 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts geschuldet, wie sich u. a. in der idiotischen Devise "Wissen ist Macht" manifestiert:
Denn wirkliches Wissen relativiert/negiert/verzichtet ja auf/ "Macht". Dies zumal, als dem ja auch nicht vollumfänglich gefolgt wurde, indem man bloß auf Realschule zielte und das Feld der Akademik in jener Zeit z. B. der jüdischen Bevölkerung überließ (70 % der Abiturienten), die damit endlich einen anerkannten u. relativ sicheren Platz in der Gesellschaft zu gewinnen hoffen durfte, – nachdem immer wieder aufflackernder AS, der z. T. auch die 'Aufklärer' der Zeit bis ca. 1820 kennzeichnete, stets aufs neue furchtbare Wunden in jene Gruppe geschlagen hatte.
Nicht daß die umfängliche Befolgung jener Devise bis in die Akademik "besser" gewesen wäre, – dazu war z. B. die Liste der relevanten, aber gerade NICHT akademisch betitelten NWler von Faraday bis Röntgen auch viel zu lang, und die übrige Kritik an der Akademik zu berechtigt, aber während z. B. die SU bis Ende der 30ger Jahre relativ erfolgreich in der Ökonomie (und auch Bildung) mit 90% u. mehr Arbeiter-Biografien bzw. -Direktabstammungen an den Schaltstellen der Macht war, – hier ENTGEGEN der Leninschen Führungstheorie und entgegen des rhetorischen Lenin-Geklappers nicht nur der Stalinzeit -, versumpften die SD-Zweige eben in jenem 'Kretinismus' unausgewachsener Persönlichkeiten auf der Basis von "Realbildung", der a) sich nahezu ständig in Überforderung gegenüber seinen historischen Aufgaben sah, b) kaum aufstiegsfähig gegenüber der führenden, 'jüdischen', Akademik auch in den eigenen Reihen war, und c) infolgedessen auch dem Wegsprengen dieser Führungsschicht bzw. der vorangehenden a.-s. Propaganda auch nicht wirklich etwas entgegensetzen konnte u. z. T. eben auch nicht wollte/'wollen konnte'.
Diesem kretinistischen Sumpf ist eben auch die westliche Nachkriegs-SD nie wirklich entkommen, und führt heute, da zynische Schnösel-Netzwerke die Welt regieren, zur UNTERLEGENHEIT der SD:
Der 'linke' bzw. sozialdemokratische Kretin ist eben NICHT, – im Gegensatz zu seiner 'ideologiefreien' oder konservativ oder oder 'liberal' gestimmten Schnösel- u. Blenderkonkurrenz der Karrierenetzwerke ! -, in der Lage, einen je besser oder ebensogut Befähigten auch nur in seiner Nähe zu dulden, geschweige denn über das eigene Niveau hinaus zu empfehlen/zu fördern, – etwas, was genau die 'regierenden', 'bürgerlichen', Blender-Karrieristen SYSTEMATISIERT haben.
Richtig an dem Kommentar ist, dass bestimmten Gewerkschaftern von außen beigebracht wurde, dass sie eine Avantgarde gegenüber den abhängig Beschäftigten seien, die sie zu vertreten haben. Eitle Menschen glauben so etwas gerne, gerade wenn es ihnen von Kommunisten gesagt wird. Aber die „Injektion“ von SPD in die Partei Die Linke sehe ich kaum. Es sind wenig Sozialdemokraten in die WASG gekommen, wenn dann solche, die in der SPD formal Mitglied waren, aber den sozialdemokratischen Weg eher verachtet haben. Dazu kommen wenige eitle Einzelgänger wie Uli Maurer und besonders Lafontaine, die zwar richtige Sozialdemokraten, aber zugleich auch Beleidigte waren, weil sie in dieser Partei nichts mehr zu sagen hatten. Mit dem Sozialdemokratischen konnten sie in der neuen Partei nicht glänzen, also haben sie das bisher versteckte Linksradikale offen hervorgekehrt (was in der SPD auch möglich war, aber dann wurde man nichts). Das hat der Linkspartei keine neuen Bildungselemente zugeführt, denn diesen Linksradikalismus hatte sie selbst zur Genüge. Letztlich hat Lafonatine mit SL und AKL einen westlichen Block gegen die Ostlinke zusammengebracht, der die Partei intern enorm polarisiert und ihre politische Weiterentwicklung blockiert hat. Auf diesem Weg machen seine Anhänger, die er auch in Bayern hat und die in Bayern jetzt endlich die Mehrheit haben, wie die Landesliste zur BTW zeigt, weiter bis zur Wahl und zwar mit der Sicht, dass sie die Einzigen sind gegen ein neoliberales Parteienkartell von AfD, Freie Wähler über CSU, SPD und Grüne. Dieses neoliberale Parteienkartell (eine Erfindung von Lafontaine) wird die Einzigen als Gruppe weniger Einzelner zurücklassen. ich glaube dass es dieser Strömung der Linken so ergehen wird wie den linken Abspaltungen von der KPD der Weimarer Republik. Einige wenige werden wieder in der SPD landen und von den anderen verliert sich jede politische Spur (und die aktuelle Ausgabe hat keinen Karl Korsch, der wenigstens als kritischer Marxist der Nachwelt erhalten geblieben ist).
Nee, nicht „haarscharf daneben“ sondern auf den Punkt gebracht:
Du glaubst
a) in einem „früher“ wären diese und andere Gewerkschafter je anders gewesen, und
b) den aus der Verachtung von ‚Basis‘ bzw. abhängig Beschäftigten (ich ergänze: der unteren Hierachiestufen) gespeisten Irrealis vorwiegend in der PdL loziert, – und die SPD diesbezüglich besser aufgestellt.
Die Wahrheit ist, daß gerade die mehrfache Injektion von SD in die ‚kommunistische‘ Bewegung (die eher dem Irrtum unterlag, der richtige ‚Klassenstandpunkt‘ u. das ‚Studium der Werke …‘ garantiere quasi ökonomische Überlegenheit, wenn, ja wenn, da nicht stets die üblen ‚Feinde‘ wären …) dem hohlen Pseudo-Avantgardismus immer wieder Tür und Tor geöffnet hat: Erst die ‚Vereinigung‘ von KPD u. SPD zur SED, später der Übergang der WASG in die PDS.
So kann beim besten Willen nicht mehr als eine SPD++ (darf’s ein bisschen mehr sein ?) dabei herauskommen.
Aber eher sowas scheint Dir ja auch zu konvenieren, sonst wärst Du ja nicht dahin zurück.
„Das macht diese Menschen dann auch völlig beratungsresistent, weil sie über diese Anmaßung einer Avantgardefunktion alles besser zu wissen glauben.“
Ich habe solches Verhalten meistens nur von Linksruck-Menschen kennen gelernt. Die dann aber genau so Ex-DKP-Mitglieder, egal wie sie sich inzwischen positionieren, genau so diffamieren und aus der Partei zu drängen suchen.
Bei mir haben sie es geschafft – aber es hat mich befreit.
Meine Kritik an den Gewerkschaftern der Linkspartei in Bayern zielt gerade darauf, dass sie die Bodenhaftung und den Bezug zur sozialen Wirklichkeit verloren haben. Dass das antikapitalistische Gerede linker Gewerkschafter die Pflege von Ressentiments auf Stammtischniveau sein soll, finde ich eine gelungene Polemik, aber es geht doch haarscharf daneben. Meine Kritik an diesen traditionslinken Gewerkschaftern setzt an ihrer Anmaßung gegenüber den abhängig beschäftigten so etwas wie eine politische oder gar intellektuelle Avantgarde zu sein, an. Das sind alte, historisch völlig überholte Vorstellungen, die aus dem Verhältnis von bürgerlichen Intellektuellen und der frühen, sozial entwurzelten noch bäuerlich denkenden Arbeiterklasse im zaristischen Rußland stammen (Lenin in „Was tun“), und die sich via DKP und das DKP-Umfeld in den Gewerkschaften bis in die WASG und dann die Linkspartei konserviert haben. Das macht diese Menschen dann auch völlig beratungsresistent, weil sie über diese Anmaßung einer Avantgardefunktion alles besser zu wissen glauben. Das ist heute geradezu lächerlich. Darauf mache ich aufmerksam.
Wendl: „Bei den Gewerkschaftern/innen in dieser Partei konnte früher noch gehofft werden, dass wenistens Reste von Wirklichkeitsnähe und Bodenhaftung vorhanden waren. Auch das ist weg.“
Wie Wendl darauf kommt, bleibt besonders angesichts der bayerischen Bezüge völlig schleierhaft.
Ich musste die völlige Abgehobenheit und den durchängigen Irrealis massiven gewerkschaftlichen ‚Co-Managements‘ bei Telefunken Microlektronik, später ‚Temic‘ getauft, am eigenen Leibe erleben, und habe mich dort abgeseilt, bevor der Laden (3 Jahre nach meinem Ausscheiden) endgültig platt war.
Von mir bis hin zum Abteilungsleiter war unsere ‚DV/Org‘, die vom zuständigen Vorstandsmitglied direkt geführt wurde und auch umgekehrt direkten Zugang zu Vorstand hatte, GESCHLOSSEN in der IG Metall (der zuständige Vorstand vermutlich auch). Gleiches oder ähnliches galt für das Controlling u. a. managementnahe Abteilungen, – für die Produktion sowieso.
Nie habe ich einen desolateren Haufen (in ausgezeichneten Voraussetzungen und Möglichkeiten stehend) erlebt, der zugleich aber jede Evidenz seiner Unfähigkeit, Korrumpiertheit und seines Nepotismus und Klientelismus direkt mit Repression beantwortete, und jeden Vorschlag nachhaltiger Mängelbehebung mit einem „Du willst uns wohl überflüssig machen!“ beantwortete.
Zum Schluß verstieg man sich sogar dazu, mir ein falsches Arbeitszeugnis hinsichtlich meiner Aufgabengebiete anzudrohen, um mich zum Bleiben zu bewegen! (Daraus wurde natürlich nichts, nachdem ich einen Prokuristen der Temic, der meine Tätigkeit zu etwa 30% kannte, hinzugezogen hatte: Schon diese 30% reichten aus, das vorgelegte Lügengespinst als solches zu entlarven.)
Wie DUMM und verstiegen im Irrealen, aber auch wie ZYNISCH und korrumpiert muss man eigentlich dafür sein, als GEWERKSCHAFTER ein FALSCHES ARBEITSZEUGNIS als Mittel der ‚Führung‘ überhaupt auch nur in Betracht zu ziehen?
Selbstverständlich finden sich HAUPTPROTAGONISTEN dieser Machenschaften in den Mitgliederlisten der PdL im Raum Nürnberg/Fürth wieder.
Die zu 80 % gewerkschaftsdominierte Bayern-PdL hebt mit dem ‚antikapitalistischen‘ Gerede im Programm nur die Ressentimentpflege ihrer Stammtische auf das Wahlschild.
Zu mehr reicht’s einfach nicht.
Das ebenfalls durchaus ressentimentgeladene schmale Wählerpotential weiss aber im Gegensatz zu seinen ‚Führern‘ sehr genau, daß Stammtischgerede, so gern man das auch pflegt, eben NICHT Politik sein kann bzw. werden sollte.
Und komme er mir nicht damit, dies seien halt zwar bedauerliche, aber eben partikulare Erfahrungen: im vorsichtshalber nicht bloß stillgelegten, sondern GELÖSCHTEN, parteieigenen Forum ‚linksaktiv‘ wurde ja eine Vielzahl solcher Dinge behandelt.
Und von Obergewerkschafter Ernsts Erhebung über jede Kritik qua ‚Lebensleistung‘ (Bodenhaftung!?) bis hin zum gewerkschaftlich orientierten VW-Arbeitsdirektor Hartz, incl. Peterchens Reise vom gewerkschaftlichen Ziel gleichen Lohns für gleiche Arbeit zum Mond, äh … in das ‚Projekt‘ 5000 mal 5000, mit Zwischenstopps in den Armen Brasilianischer Edel-Callgirls für Betriebsratsmitglieder, sowie coop, Neue Heimat usw. reichen ja die Allgemein-Belege des INSTITUTIONALISIERTEN GEWERKSCHAFTSIRRSINNS, die wohl Leute, die offenbar kaum je echte Erwerbsarbeit leisten mussten und von daher kaum von ‚Gewerkschaftsarbeit‘ je wirklich betroffen waren, zu brauchen scheinen.
Anders ist dieses ‚die Fahne Fahne hoch, die Augen fest geschlossen‘ zur Affirmation der Gewerkschaften als Hort des Realismus kaum erklärbar.
Es ist einigermaßen makaber: Wir haben das beste Wahlprogramm und wir sind die „einzigen“, die gegen den „kapitalistischen Irrsinn“ kämpfen. In den Wahlumfargen liegen diese Einzigen gegen die Irrsinn zwischen 2 und 3%, bei der Landtagswahl wohl eher bei 2%. Dass Weinberg nicht einmal auffällt, dass diese Aussagen die programmatische Erklärung einer faktischen Sekte sind, die gegen den kapitalistischen Irrsinn kämpft, in dem sich wohl breite Mehrheiten entweder wohlfühlen oder ihn in einem überschaubaren Umfang für korrigierbar halten. Die Linke in Bayern tut so, als würde dieses Land vor dem faktischen Bankrott oder dem nahen Untergang der Gesellschaft stehen und sie seien inmitten von lauter Blinden die Einzigen, die das noch rechtzeitig erkennen würden. Das ist ein Gesellschaftsbild, das sich diese Partei selbst eingeredet hat und das exakt aus diesem Grund auch einmalig ist. Einzig sie allein glauben noch, was sie selbst als Gesellschaftsbild gezeichnet haben. Ich empfinde es als tragisch, wie erfolgreich sich eine Partei ideologisch selbst blenden kann. Bei den Gewerkschaftern/innen in dieser Partei konnte früher noch gehofft werden, dass wenistens Reste von Wirklichkeitsnähe und Bodenhaftung vorhanden waren. Auch das ist weg.