Die schlechten Nachrichten für Oskar Lafontaine und die Saarlinke reissen nicht ab. War es am Wochenende noch die Niederlage der von Lafontaine favorisierten Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl, ist es nun die einbrechende Zustimmung für Die Linke in der Wählerschaft. Nur noch 10% würden den Sozialisten ihre Stimme geben, so eine aktuelle Umfrage von Infratest-dimap für den Saarländischen Rundfunk. Damit hätte die Partei weitere 6 Prozentpunkte gegenüber dem Ergebnis von 2012 verloren und sogar über 11 Prozentpunkte im Vergleich zu ihrem Rekordergebnis von 2009.
Damit hat die von Lafontaine als Fraktionsvorsitzenden geführte Partei in noch nicht einmal vier Jahren Opposition einen ähnlichen hohen Verlust zu verzeichnen, wie der Berliner Landesverband in den zehn Jahren als Teil der Rot-Roten Regierung. Wobei es der, gerade aus dem Saarland immer scharf kritisierte, Hauptstadtverband geschafft hat, sich in der Opposition seit 2011 auf nun wieder 13% zu steigern. Das von Lafontaine als Zielmarke für die Bundestagswahl im September ausgegebene Ergebnis von 16 bis 18% dürfte damit derzeit unerreichbar sein. Auch wenn 2009 zur Bundestagswahl noch 21,18% der Saarländer die Sozialisten wählten.
Die Koalition aus CDU und SPD konnte im Saarland ihren Stimmenvorsprung ausbauen. Grosser Gewinner ist dabei die SPD. Waren es im März 2012 zur Wahl noch 30,6%, kommt sie nun auf einen Wert von 36%. Die CDU liegt bei 39%. Auch sie konnte fast 4 Prozentpunkte dazu gewinnen. Die Grünen verbessern sich leicht auf nun 6%. Die FDP wäre mit 2% immer noch nicht im Landtag vertreten. Auch die 2012 mit 7,4% erstmals in den Landtag eingezogenen Piraten würden mit 2% den Einzug in den Landtag verpassen. Für die neugegründete AfD wird ein Wert von 3% ermittelt. Die nächste Wahl im Saarland findet im Mai 2014 statt.
(mb)
Sicher nicht! Es hat aber auch nix mit den albernen Weisheiten zu fds und AKL zu tun.
Es sind die bösen „Querulanten“ und „Pöbeltypen“ …
Oskar war von Anfang an ein Griff ins Klo. Er hat die Erwartungen nicht erfüllt. Er zeigte sich teamunfähig fähige Sozialdemokraten an die Linke zu binden. Er musste sich mit dritt- und viertklassigen, z.T. gescheiterten Gewerkschaftsfunktionären zufrieden geben.
Oskar L. war doch im Grunde genommen nur in den Augen der Medien und im Saarland „Der Macher“.
Das hat sich inzwischen geändert.
Es wurde auch allerhöchste Zeit.
und wie sind dann die schlechten wahlergebnisse in anderen ecken des landes zu erklären?
Also schön, Wolfgang mit den fünf Fragezeichen Menzel: Deine Analyse der spezialdemokratischen Verhältnisse der Strömungen der Partei DIE LINKE ist für mich ohne Interesse, sie ist ebenso unvollständig wie falsch. Ob Du mit der SPD die SPD der Agenda 2010 meinst (oder ob die SPD nicht auch noch weitere Politiken auf der TO hat, die für LINKE gleichermaßen unakzeptabel sind,) mußt Du Dir Fragezeichen für Fragezeichen schon selber beantworten. Glück auf!
Was ist denn das für eine wirre „Links-Rechts-Verschwörung“? Alles scheiße außer Mutti, oder was?
Birke
welche SPD meine ich wohl?? Die der Agenda 2010??? da sind einige FDS ler nicht weit davon entfernt. Das Regierungsbündnis von SPD und die Linke in Berlin haben das mehr als deutlich belegt. Wie wäre das sehr schlechte Wahlerergebnis in Berlin auch anders zu erklären.
Ich bin mit den Arbeitsergebnissen in der Funktion die ich inne habe, sehr zufrieden. Dumme Bemerkungen ändern das nicht.
Mümmel
Die AKL im Westen und das FDS im Osten sind problematisch. Ich bleibe dabei.
Berliner
Es gab mal einen rot-roten Berliner-Senat, viel Arbeit in Sachen Aufarbeitung. Vielleicht habe ich das schlechte Wahlergebnis zu verantworten.
heuohr, Du hattest Dich über die Linkspartei und deren spezialdemokratische Mitglieder ausgelassen, darauf hatte ich Dir erwidert. Der kausale Zusammenhang zwischen Bürgerinitiativen und Deinem Vorschlag, ich solle „alle Ex-Sozialdemokraten aus meiner Partei verjagen…“ bleibt Dein Geheimnis, das Du gerne behalten darfst.
Ein Sätzchen gebe ich Dir aber dennoch mit ins Wochenende. Die reine Lehre sagt: eine Bürgerinitiative, die verändern will, hat keine Parteien als Bündnispartner (schon gar nicht die Spezialdemokratie). Druck von unten funktioniert nun einmal nicht, wenn Parteien in einer Bürgerinitiative mitbestimmen. Aber das kapieren die Popels natürlich nicht.
@Birke: Du hast eine seltsame Auffassung von Politik. Ich weiß nicht ob Du außer Antifaarbeit noch irgend etwas im politischen Raum tust – wenn überhaupt. Aber selbst für die popeligste BI brauchst Du nun einmal Bündnispartner. Wen denn?
Es sei denn, dass spielt alles keine Rolle. Dan jage mal alle Ex-Sozialdemokraten aus Deiner Linkspartei. Da wird es im Westen schnell einsam um Dich.
Willst Du das? Die reine Lehre bei 0,2 %?
Das Problem an den Sozialdemokraten ist, daß sie Spezialdemokraten waren, sind und bleiben werden, heuohr. Zudem gibt es schon eine Partei für diese Leute, SPD genannt. Sollen sie doch bitte dahin zurückgehen und sich dort für magere acht fuffzig Mindestlohn und irrwitzige Querverteilungsrentenkonzepte auf die Brust klopfen. Tempo 130 nicht vergessen, Steinbrück braucht Beinfreiheit beim Tango mit der Autolobby. Das stärkt die kapitalistische Wirtschaftsweise – und darauf kommts schließlich an!
Wenn Du schreibst, man könne nicht auf einen Bündnispartner wie die SPD verzichten, ist sicher bei der Gewerkschaft, anders kann man auf so dumme Ideen nicht kommen 😉
Woher diese seltsamen Weisheiten? Mit Verlaub, Deine Ankündigungen lagen schon immer jenseits der Realität, auch dieser Unsinn ist völlig aus der Luft gegriffen. Die „Reformer“ und auch das fds stehen für eine starke LINKE, das unterscheidet sie von einer Reihe von Sekten und Zirkeln dieser Partei,. Und übrigens, weit über 95% der Mitglieder der LINKEN gehören keiner Strömung an!
@Wolfgang Menzel: Du hast wohl vergessen, wieviele Sozialdemokraten sich der Linkspartei angeschlossen haben. Aller voran Lafontaine. Da waren alle froh. Was ist eigentlich das Problem an Sozialdemokraten?
Auf Bündnispartner kann man nur verzichten, wenn man satt vor dem PC hockt und schlaue Beiträge schreibt.
Wenn man aber vor Ort Politik machen will, dann braucht man nicht nur die Ritter der reinen Lehre, dann braucht man Bündnispartner. Das scheint einigen in eurer Linkspartei nicht klar zu sein.
ohnehin sind nur je 1 bis 2% der parteimitglieder auch in einer der „strömungen“ organisiert.
Welches FDS im Saarland? Welches FDS überhaupt noch? Faktisch lösen sich die Strömungen gerade auf – zumindest AKL, fds und sl zeigen starke Auflösungserscheinungen.
Das FDS ist zu stark sozialdemokratisch unterlaufen bishin zu Neoliberalismus. Da wir aber schon eine SPD haben, brauchen wir keine zweite SPD. Die Karriereleiter in der SPD ist sehr brüchig. Sonst wären wir das FDS
schon lange los. Der Bruch wird kommen davon kann man ausgehen. FDS und SPD ergibt ein Ganzes.
Vor der BTW wird man sich allerdings ruhig verhalten.
Das wird eine Bärenjagd!
Das Fell schon verteilt, aber zur Jagd sind keine Bären mehr da!
Dieser Umfragerutsch der Linken ausgerechnet im Stammland des Übervaters Lafontaine müßte eigentlich sein nationalbolschewistisches und linksautoritäres Fußvolk zum Aufwachen bringen. Das werden die aber erst nach tatsächlichen Wahlen zur Kenntnis nehmen.
Und dann dürfte ohnehin wieder die Stunde der Dolchstoßlegenden schlagen.
Die Schuldigen sind dann wie üblich die “ Funktionäre aus dem Osten „. 😉
… gut erkannt !!..
völlig richtige fragen, die leider in der partei oder den interessenzirkeln (der fds spielt als organisation eh keine rolle mehr) bereits entschieden sind…
Interessanterweise scheint jetzt – fast kurz vor der Bundestagswahl – der komplette Einbruch der Linken im Westen bevorzustehen. Es ist nach derzeitiger Datenlage offensichtlich das die Linke in Hessen aus dem Parlament fliegt (mehr als verdient) und in Bayern keinen Fuss auf den Boden bekommt (nichts neues).
Gleichzeitig haben sich zig Kreisverbände de fakto aufgelöst, die Mitglieder kommen nicht mehr zu Versammlungen, zahlen keine Beiträge mehr. Der Wahlkampf in Hessen und in Bayern wird in erheblichem Maße durch die Ostverbände sowohl personell als auch finanziell getragen.
Die Änderung des Delegiertenschlüssels trägt neben dem absehbar miserablen Wahlergebnis im Westen zur massiven Schwächung von AKL und vor allem SL/Marx 21 bei. Lafontaine hat abgewirtschaftet. Wagenknecht kann ihre Hoffnungen auf den Fraktionsvorsitz begraben. Dennoch ist es der SL/M21 zumindest in Berlin gelungen in bestimmte Strukturen einzudringen (Landesvorstand Kloor, Lehnert, Visser u.a.). Unter dem Strich erfolgt jetzt aber die große Niederlage der SL. Bleibt abzuwarten ob die drittklassigen Ex-Spdler und Gewerkschaftler dabei bleiben. Wenn nein, dann erfolgt der komplette Abbruch des Aufbaus West.
Damit ist ein Status erreicht wie vor der Fusion von PDS und der WASG. Oder auch nicht!
Zwar wurde der Osten stabilisiert und es kam reichlich Geld in die Kassen der Partei – aber es wurde gleichzeitig für die nächsten Jahre wenn nicht Jahrzehnte jede Möglichkeit einer linksreformistischen Partei im Westen verunmöglicht. Der Vertrauensverlust eigentlich aktivierbarer Linksinterlektueller im Westen (aber auch in Berlin) ist unmessbar groß. Die Partei – und da ist natürlich die SL an erster Stelle zu nennen – hat verbrannte Erde in einem solchen Umfang produziert, dass es unvorstellbar erscheint, dass mit diesem Personal der Linken – und es hat auf alle abgefärbt! – noch jemals jemand zusammenarbeiten will oder wird.
Auf der FdS trägt durch seine bodenlose Feigheit und sein Taktieren und der verdeckten Kooperation mit einigen SL/M21-Leuten – gerade im Westen – aber auch mittlerweile in Berlin – dazu bei, dass diese Partei kein Vertrauen mehr verdient.
Es bleibt als letzte Frage: ist der FdS mit Anhang jetzt bereit seine Möglichkeiten zu nutzen und „klar Schiff“ zu machen – und damit eine Perspektive für eine neue Politik zu eröffnen, sofern man den eine hat – oder wird weiter ausgesessen und gerät man so in die – vollkommen verdiente – Bedeutungslosigkeit.
So geht das, wenn man auf das falsche Personal setzt und fähige Mitglieder systematisch verhindert, damit die eigene Seilschaft nicht gefährdet wird.
Dramatisch für die Bundes-LINKE, die gute Ergebnisse im Saarland verdient hätte. Wer kritische Mitglieder immer nur als Querulanten beschimpft (Linsler), als Pöbel abqualifiziert (Landtagsfraktion) oder als „herangekarrte Bauern“ bezeichnet (Direktkandidatin Kohde-KIlsch auf facebook), der kann den Wahlkampf gerne alleine machen.
kleine Anmerkung: für die Bundestagswahl, sieht infratest-dimap die Linke im Saarland sogar nur bei 8 Prozent…