Am Rande der Vorstellung seiner Bilanz des ersten Jahres als Fraktionsvorsitzender der Linken im sächsischen Landtag hat sich Rico Gebhardt nochmals zu einem möglichen Regierungswechsel nach den Wahlen 2014 geäussert. Seiner Ansicht nach darf die von ihm favorisierte Rot-Rot-Grüne Koalition nicht daran scheitern, dass man seiner Partei als stärkster Kraft des Trios nicht den Posten des Ministerpräsidenten überlassen will. Bevor es, wie 2009 in Thüringen, zu keiner Zusammenarbeit mit SPD und Grünen komme, sei er bereit auf den Führungsanspruch der Linken zu verzichten.
Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ hatte Martin Dulig, Partei- und Fraktionschef der sächsischen SPD, bereits vor Wochen erklärt: „Ich kann mir nicht vorstellen, einen Regierungschef von der Linken zu wählen“. Gebhardt bietet nun, angesichts der grossen Gemeinsamkeiten in den Zielen der Landespolitik an, dass auch eine neutrale, parteiunabhängige Person den Posten des Ministerpräsidenten übernehmen könnte. Am geeignetsten sei eine „Expertin“, so Gebhardt, da Frauen einen anderen Politikstil pflegten. Eine Ministerpräsidentin schaffe es daher womöglich besser, zwischen den drei Beteiligten zu vermitteln. Konkrete Namen nannte Gebhardt noch nicht.
(mb)