Die Linke steht in Hessen weiterhin für einen Regierungswechsel nach der Landtagswahl bereit. Nach den derzeitigen Umfragen könne die CDU nach der Wahl, die zeitgleich mit der Bundestagswahl stattfindet, vermutlich wählen, mit wem sie regieren wolle, sagte Landeschef Ulrich Wilken am Montag in Wiesbaden. „Fakt ist, dass nur eine Stimme für Die Linke nicht letztlich bei der Unterstützung einer CDU-geführten Landesregierung landet.“, so Wilken weiter. Er nährt damit Vermutungen, dass SPD und Grüne auf die Stimmen der Sozialisten bei der Wahl des nächsten Ministerpräsidenten zählen könnten.
Erst vor wenigen Tagen hatten sich Mitglieder der Linken mit einem entsprechenden Aufruf an ihre Partei gewandt. SPD und Grüne haben eine solche Zusammenarbeit noch nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Nach den Erfahrungen in 2008, bei denen SPD-Spitzenkandidatin Ypsilanti scheiterte, weil sie sich mit Hilfe der Linken zur Ministerpräsidentin wählen lassen wollte, setzen beide Parteien aber eher darauf, dass Die Linke an der Fünfprozent-Hürde scheitert. In den Umfragen liegen die Sozialisten noch immer bei 4% und laufen damit Gefahr die Serie der Niederlagen bei Landtagswahlen in Westdeutschland fortzusetzen.
(mb)
„Erbarme zu spät die Hesse komme!“
So lautet der Refrain des Hits der Rodgau Monotones und sicherlich völlig unbeabsichtigt haben die Rockmusiker damit die hessische DIE LINKE treffsicher im Fokus.
Denn Janine Wissler strebt mit ihrer Fraktion der Linken wieder in den Hessischen Landtag, wie es – in der nach Selbsteinschätzung links-liberalen – Frankfurter Rundschau ebenso trefflich heißt.
Es strebt also keine Partei, kein organisierter Zusammenschluss von hessischen politischen Menschen innerhalb eines umfassenderen politischen linken Verbandes danach, politische Macht in Hessen zu erringen, um seine eigenen sachlichen oder ideellen Ziele zu verwirklichen, sondern die Ego-Shooterin Wissler erstrebt das hessische Landtagsparadies, um persönliche Vorteile zu erlangen.
Die Kröte der sie begleitenden Parteimitglieder schluckt sie, um per perfekt ausgeklügelter Spezi-Wirtschaft ihre Führungsposition innerhalb der staatlichen Institution abzusichern.
Die Marx 21-Trotzkistin hat die Partei DIE LINKE folglich auf eine Führerfigur eingedampft, wie es personenkultlicher gar nicht mehr auf die Spitze getrieben werden könnte.
Sozialismus vom Feinsten halt, muss man bewundernd zugestehen: Die Basis, die Mitglieder, die Sympathisanten, das Wahlvolk sind gar nichts. Die absolutistische Fraktionsführerin und Brüsseler-Spitzen-Kandidatin ist alles und neben der Sonnenkönigin Wissler darf das schattentheaterliche Beiwerk aus fünf Nobody-Landtagsabgeordneten gnädigst den feinziselierten Täuschungsmanövern lauschen.
Und im Streit um den Fleischtop, und nichts anderes ist der Wahlkampf, täuscht das kluge Schneewittchen der Linken (Grimmmäßig charakterisiert durch helle Haut, rote Wangen und schwarze Haare) beispielsweise geschickt vor, die Interessen der Fluglärmgeplagten nicht nur virtuell zu vertreten, sondern im Falle eines Wahlsieges sogar realiter Abhilfe schaffen zu können.
Die ausgefuchste Chefin der fünf abgeordneten, linken, hessischen Zwerglein weiß aber ganz genau, dass das Thema Fluglärm definitiv nicht am Regierungssitz im hessischen Wiesbaden und nicht mal in Berlin, sondern in Brüssel entschieden wird, sich also völlig außerhalb ihrer Einflusssphäre abspielt.
Wenn sie zudem mit bezirzendem Augeaufschlag die Lärmgeplagten umgurrt, die Linke sei die einzige Partei, die im Landtag unbeirrt gegen Fluglärm kämpfe, so ist das wohl keine charmante Lüge, sondern lediglich eine Verheimlichung, dass sich die Konkurrenzparteien im Landtag ebenfalls um ein wenig Lärmminderung bemühen und vor allem nicht im Landtag vertretene Parteien, wie die FAG, sich weit früher, hartnäckiger, originärer und erfolgreicher gegen den Lärmschmutz positionierten und DIE LINKE lediglich parasitenhaft auf den fahrenden Zug auch der Bürgerinitiativen aufgesprungen ist.
Die allmächtige Göttin der hessischen Linken, Wissler, trat 2004 in die gewerkschaftlich linke WASG ein, in der sich viele ehemalige Sozialdemokraten aus Protest gegen die Arbeitsmarktreformen und die Bundeswehr-Politik von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) fanden.
Auf Kongressen spricht sie davon, eine andere Gesellschaft lasse sich nur durch „Revolutionen“ erkämpfen, nicht in Parlamenten.
„Die Revolutionärin“ wie zu witzeln ist, will aber – auch wenn sie angeblich die außerparlamentarischen Bewegungen eigentlich für wichtiger hält – am liebsten im Hessischen Landtag das zwanzigfache des „Normalverdieners“ abkassieren und mit den Parteien eine Liebesheirat eingehen, die von ihr als neoliberal charakterisiert werden.
Der Widerspruch im Quadrat hat halt ein schönes Gesicht, das Janine heißt und nur eine Funktion hat, nämlich die bislang geltenden kapitalistischen Strukturbedingungen zu verstetigen und dem Bürger durch ihre Täuschungsmanöver für ihn kafkaesk unbemerkt immer weniger Raum geben, um sich noch wirtschaftlich und ichhaft einbringen zu können.
Willentlich, genüsslich und bienenfleißig und diktiert die hessische linke Bienenkönigin die Regeln der Kapitalverwertung mit und sorgt auch mit dafür, dass die Vorgänge der Verelendung nicht etwa anarchistisch, sondern mithilfe der Hartz IV-Gesetze, ESM und Fiskalpakt schön füglich ablaufen, nicht zuletzt, um eine gewisse Legitimität der der Herrschenden vorzuspiegeln.
Wie anders ist denn sonst die Wisslersche Gier nach einem Pakt mit den hessischen Rot-Grünen zu erklären, die mitverantwortlich dafür sind, dass Menschen im Müll landen und die das Gewissen der Besitzenden tiefkühlen, um zur Belohung im Parlament als „Volksvertreter“ reüssieren zu dürfen.
Das Schauerspiel der hessischen Linken als Verrat zu bewerten, überlasse ich dem geneigten Leser, denn man kann die Hessen-Linken ja auch als professionelle Schlitzohren anhimmeln.
Ich halte es jedenfalls eher mit den Rodgau Monotones:
Erbarme zu spät die Hesse komme!
Was kommt denn da für ’n wüster Krach aus Frankfurt Darmstadt Offenbach
was lärmt in Kassel Gießen und Wiesbaden bloß so gnadenlos
was tut den Bayern Schwaben Friesen gründlich jeden Spaß vermiesen
was tobt seit vielen Wochen schon ’ne schaurig schöne Invasion
Erbarme zu spät die Hesse komme erbarme zu spät die Hesse komme