Die NRW-Spitzenkandidatin, Vize von Fraktion und Partei, bekennende Ehrhard-Verehrerin und Rosa-Luxemburg-Wiedergängerin, Sahra Wagenknecht, tauscht in schöner Regelmässigkeit die sozialistische Tristesse gegen den Glamour der Hochglanzmagazine des Klassenfeindes. Verbreitete sie vor knapp einem Jahr in der „Brigitte“ tiefe Einblicke in die Gefühlswelt einer notorischen Quertreiberin oder wird vom „Playboy“ oder dem Singleportal „Friendscout 24“ auf eine mehr oder weniger illustre Liste der „schönsten Polikerinnen Deutschlands“ gewählt, ist es nun die „Gala“, die ihr eine retuschierte Bühne bietet.
Für ein Fotoshooting des Magazin, das sonst mit intimen Details aus dem Leben von Fussballergatinnen aufwartet, schlüpfte Wagenknecht in die Rolle Frida Kahlos. In der am morgigen Donnerstag erscheinenden Ausgabe gilt es die Lebensgefährtin von Oskar Lafontaine in typischen Posen der mexikanischen Malerin zu bewundern. Beim Fotoshooting als Kahlo, die eine Affäre mit Trotzki hatte und zeitweise Mitglied der kommunistischen Partei war, soll Wagenknecht verschiedene Seiten an sich entdeckt haben. Privat sei sie „sehr emotional, jemand, der auch weinen kann“, wird Wagenknecht zitiert.
(mb)
lässt er. weil dieses buch auch in seinem bücherregal steht.
tja KHR, ich denke, dass deine Erfahrungen in der Linken nicht irrelevant sind. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, genau wie viele andere auch. Es ist das alte Grundübel der Linken, dass sie weder in der Lage sind angemessen mit „abweichenden Meinungen“ umzugehen. Diese Unfähigkeit gehört zur Linken wie das Amen in der Kirche. Das macht mich nach wie vor völlig fassungslos.
Auch abrupte Politikwechsel sind nichts neues. Neu ist aber wohl, dass man sich heute an die SPD ranwanzt. Und am nächsten Tag das Gegenteil verkündet. Überraschung dann am folgenden Tag morgens die Ablehnung von gestern zu relativieren, damit man am darauf folgenden Tag erklären kann man sei falsch verstanden worden.
Wie der Altnazi Grass kehre ich zu den Überzeugungen meiner Jugend zurück. Diese waren sozialdemokratisch. Mühlheim, wo ich aufgewachsen bin, war damals so etwas wie eine sozialdemokratische Musterkommune im ROTEN HESSEN
Leider haben wir heute keine sozialdemokratische Partei mehr die diesen Namen verdient. Ich hatte die Hoffnung, dass diese Partei die Linke werden könnte.. Dumm gelaufen.
Leider hat die Linke durch ihr absehbares Scheitern, womit jetzt nicht das Ergebnis vom 22. eine große Rolle spielen wird, sondern der Umgang innerhalb der Partei mit den Genossen. Und dass die Linke auf kommunaler Ebene in weiten Teilen nicht stattfindet. Was angesichts der mangelnden personellen Ressourcen der PDL nicht weiter verwunderlich ist.
Lesenswert: Die Mauer steht am Rhein- Deutschland nach dem Sieg des Sozialismus. Ich hoffe MB lässt diese Werbung durchgehen
Roskar, ich bin ein Hibb de Bach-Frankfurter Würstchen: Fast geschmacksneutra, lang, dünn, mit zwei Enden.
Mein Landeversuch bei der Linken endete vor zwei Jahren mit einem hochkantigen Rausschmiss durch den Geschäftsführer der Römerfraktion unter dem frenetischen Beifall der gesamten Stadtverordnetenfraktion, des Kreisvorstandes und den versammelten Mitgliedern der Linkspartei mit dem sicherlich jedermann einleuchtenden Argument, ich würde mit der SPD poussieren.
Mir war dazumal halt nicht klar, was für eine Todsünde das ist und staune heute nur noch Bauklötzer am laufenden Band, dass angesichts der Doppelwahl in Hessen eben diese SPD-Hasser vor derselbigen SPD überspitzt formuliert auf den Brustwarzen herkriechen, um bei einem eventuellen Hürdensprung in Hessen und im Bund eine Koalition mit der SPD und den Grünen einzugehen, wobei die Letzteren mit sozialer Gerechtigkeit so viel am Hut haben, wie der runderneuerte Papst aus Südamerika mit Protz und Prunk.
Sollte ich jemals, ohne es zu wissen, ein Linker oder gar ansatzweise ein Kommunist gewesen sein, hat es die Frankfurter Linke mit diesem ganz speziellen Personaltableau so gründlich verbal aus mir herausgeprügelt, dass ich mir lebenslang sage: Nie wieder!
Um von dem völlig irrelevanten privaten Palaver nochmal auf die Wagenknecht zu sprechen kommen, meine ich, dass es mitnichten unpolitisch ist, sich ohne jede erkennbare Not der Boulevardpresse zum Fraß vorzuwerfen.
Wenn Sozialismus bedeutet, den Narzissmus einiger ausgewählter fotogener Persönlichkeiten zum Maße deiner erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit zu machen, um per Bild-Blöd-Niveau Sympathisanten oder gar Wähler für eine Partei generieren zu wollen, die nicht nur einen Regierungswechsel, sondern glaubhaft einen Politikwechsel anstrebt, so kann ich nur ungläubig den Kopf schütteln, ob dieser sozialistisch-instinktlosen Personality-Show.
Nicht mal unbedarfte Vollhorste können daraus die Grundwerte Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität ableiten und tatsächlich glauben, eine derartig äffische Linke lege Wert auf eine enge Wechselbeziehung zwischen praktischen sozialen Bewegungen und theoretischer Gesellschaftskritik, um beide miteinander in die Richtung einer sozialgerechten Wirtschafts- und Sozialordnung weiterzuentwickeln.
Im Gegenteil jeder einigermaßen klar Denkende muss darin eine eklatante Rückentwicklung, wenn nicht gar einen totalen Niedergang bereits anerkannter Standards sozialistischer Positionierungen erkennen und sich angewidert abwenden.
wenn es wirklich so rein privat sein soll, hätte frau auch einen anderen zeitpunkt wählen können. zumal diese fotostrecke zumindest von ihrem landesverband nrw zur imagebildung der spitzenkandidatin genutzt wird.
wir sollte frau w doch nicht unbedarfter darstellen, als sie es in wirklichkeit ist.
mb hat Recht, sie inszeniert sich ohne Trennschärfe.
Natürlich soll und muss ihre Politik im Mittelpunkt der Kritik stehen. Aber wer sich so in die Öffentlichkeit stellt wie Frau Sarah, muss das mediale und sonstige Fallbeile schon in Kauf nehmen. Auch auf diesen Seiten. Dazu muss man nicht Kommunist sein, um mehr oder weniger lustvoll das Beil auszulösen.
Mir jedenfallshat der Beitrag von KHR gut gefallen, und ich bin beileibe kein Kommunist.
KHR: hibb de Bach oder dribb de Bach?
Das finde ich aber politisch völlig uninteressant, das ist eben ihre Folklore des Alltags. Andere gehen in ein Fußballspiel und lassen sich da gehen oder ziehen sich eine Lederhose an und saufen 5 Maß Bier auf der Wiesn. Sie beschmutzt da auch nicht Frida Kahlo, sondern ihr gefallen deren Kleider. Leben und leben lassen.
gerade frau wagenknecht inszeniert auch das private um politisch zu wirken. von daher fehlt schon ihr selber die trennschärfe.
Es ist sinnvoller, Wagenknechts Räubergeschichten über Banken und ihr Unverständnis der Prozesse der Geldschöpfung, die hinter dem Maßnahmen zur Euro-Rettung stehen, zu kritisieren und nicht das, was sie privat macht. Wer ihr Privatleben kritisiert, demonstriert eher, dass er sie zwar nicht leiden kann, aber auf der politischen Ebene keine Argumente hat.
Wen sie liebt oder geliebt hat oder in wessen Kleider sie schlüpft, das ist ihre Sache. Das begriffen zu haben, gehört zu den zivilisatorischen Errungenschaften der bürgerlichen Gesellschaft. Vielleicht verstehen bestimmte Kommunisten so etwas einfach nicht.
Frida Kahlo zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus, im Sinne von Traumhaftem, Unwirklichem. Unter bourgeoisen Künstlerkreisen wird die zutiefst großbürgerliche Selbstbeschauungs-Verliebtheit und Wirklichkeits-Phobie als Bewusstseinserweiterung hochstilisiert und als anarchistische, revolutionäre Kunst- und Weltauffassung meistbietend millionenschwer auf dem kapitalistischen Kunstmarkt verhökert.
Das Unbewussten und verwertete Rausch- und Traumerlebnisse als Quelle der apolitischen Eingebung, zelebriert nun inbrünstig die ehemalige kommunistische Plattformerin Sarah, sozialistisches Image beschmutzend, in einer folkloristischen Vulgarität, wie ich sie bisher schlimmstenfalls der Fraktionschefin der Frankfurter linken Stadtverordneten zugetraut hätte.
Bereits ab 6 Jahren mit Kinderlähmung und verkürztem Bein wurde Frida Kahlos Becken bei einem Unfall zertrümmert, wurde Frida gebärunfähig und musste bettlägrig mit Stahlkorsett, die selbstbespiegelnden Eigenporträts auf die Leinwand bannen. Die illustre „gala“ übernimmt das galant für die offensichtlich total gehirngewaschene und Lenor-weichgespülte Sarah und verheizt sie damit auflagenerhöhend als Superstar der Klatsch-Hochglanzblätter.
Man darf fassungslos sein zu sehen, wie rasend schnell der ethisch-moralische Verfall Sarahs voranschreitet und das Hinsiechen des Stolzes Sozialistin zu sein, da sie derzeit scheinbar nur noch eine total maskenhafte, wenngleich auch scheinbar schöne äußere Hülle versinnbildlicht und in Wahrheit als Scherbenhaufen-Tränemeer spottbilligend von Boulevard-Blättern zur gefälligen Ansicht gestellt wird, wie einst die rassistische Kolonialisten schwarzhäutige Menschen aus Afrika als exotische Schaustücke schmählich missbrauchten.
Frida Kahlo war mit dem mexikanischen Maler Diego Rivera verheiratet, der weit eher als Sozialist in Erscheinung getreten ist, mit seinen überdimensionalen politisch-revolutionären Wandbildern, den Murales, der aber nicht gerade auf den Mund gefallen schon mal in der Partido Comunista Mexicano ansagte, was Sache ist und dann logischerweise hochkant aus der Partei flog. Eine Unsolidarität, die ja heutzutage auch bei der hierzulandigen Linken gerne und exzessiv praktiziert wird.
In den 1930er Jahren unterstützte Frida Kahlo zusammen mit Diego Rivera den russischen Revolutionär und einstmals wichtigsten Mann neben Lenin, Leo Trotzki, dem sie zum Dank für ein amouröses Abenteuer 1937 ein Haus in Coyoacán schenkte.
Ein Schelm, wer dabei an Wagenknechts Ex-Ehemann Niemeyer denkt, den Geldanleger-Reinleger, Phantombilder-Verhökerer, Fremd-Geher, Unterhaltszahlungs-Verweigerer, Dokumentarfilmer und rein zugfällig erfolgreicher Schnorrer bei der Partei Die Linke.
Er ist zwar als Ex-Ehegatte nicht mit der Partei-Vizechefin Wagenknecht verwandt, stand ihr in Sachen Geldtransfer aber auch als mit ihr noch Verheirateter extrem nahe und wandte liebend gerne mit ihr werksvertraglich die Überkreuzbeschäftigung an, bei denen ein Ehemann statt von seiner Frau durch andere Abgeordnete beschäftigt wird. Übrigens in Hessen auch ein professionellst speziwirtschaftlich von der Wissler-Landtags-Entourage ausgeübtes Verfahren.
Frida Kahlo hatte in der Folgezeit noch verschiedene andere Liebesaffären, nicht nur mit Trotzki, was sie jedoch nicht davon abhielt, gegen Ende ihres Lebens Trotzkis Gegenspieler Josef Stalin zu verehren und zwei verherrlichende Porträts von Stalin anzufertigen.
So im Vergleich gesehen, kann man durchaus an Wagenknecht verschiedene Seiten entdeckten, beispielsweise, dass sie privat sehr emotional, ist und sich selbst ganz unsurreal beweinen kann. Man kann aber auch beweinen, dass Wagenknecht als surreales Gesamtkunstwerk und symbolische Monstranz der Linken zu verkitschen droht und es niemanden gibt, der den tendenziellen Fall der Linken-Reputations-Profitrate aufhält, noch nicht mal Lover Oskarchen.
.. Sahra inszeniert sich immer mehr selbst und nimmt die „Segnungen des Kapitalismus“ gerne für die eigene Imagegewinnung freudvoll an…