Ulrich Maurer erkennt Koalitionsangebot der SPD

Die gestrige Äusserung des SPD-Chefs Sigmar Gabriel, dass ein Scheitern der FDP bei der Bundestagswahl die Chance Peer Steinbrücks auf die Kanzlerschaft erhöhen würde, ist nach Meinung des Fraktionsvizes der Linksfraktion, Ulrich Maurer, ein „klammheimliches Ranpirschen an Rot-Rot-Grün“. Gabriel wisse genau, so Maurer, dass SPD und Grüne auch ohne die FDP im Bundestag keine eigene Mehrheit haben. „Wenn der SPD-Vorsitzende die Grundrechenarten und die Prozentrechnung beherrscht, wovon ja doch auszugehen sein sollte, kann seine Aussage nicht anders als Koalitionsangebot an DIE LINKE verstanden werden“, schlussfolgert Maurer.

Am gestrigen Abend zeigte sich Gabriel allerdings in der ARD noch deutlich koalitionsunwilliger. Gegenüber Sahra Wagenknecht, Spitzenkandidatin in NRW und Frontfrau der Westlinken, zählte er drei Gründe auf, warum die SPD nicht mit der Linken zusammenarbeiten könne: „Ich mache keine Koalition mit einer Partei, bei der ich Montagabend nicht weiß, ob das noch gilt, was wir Montagmorgen verabredet haben.“ Grund zwei sei der Eurokurs Lafontaines, der Deutschland aus der gemeinsamen Währung führen wolle, was mit der Politik der SPD unvereinbar sei. Und der dritte Grund ist, nach Gabriels Ansicht, das ungeklärte Verhältnis der Linken zum Antisemitismus.
(mb)

3 Kommentare

  1. „Ich sage nicht Genossen, dass wir die Sozialdemokratie vor Einführung der Diktatur des Proletariats zerschmettern werden“ E.T. auf dem 12.Parteitag der KPD..
    Schlimm, dass der DDR-Heilige immer noch über so manchen linken Gewässern bzw. Genossen schwebt.
    Entscheidender aber ist doch, dass es im Westen nur so von SPD-Hassern wimmelt. Selbst wenn die SPD sich auf eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit entschlösse, käme dies angesichts eines Teils des „Linken Personals“ einem Himmelfahrtskommando gleich. Politikwechsel ja- aber mit Höger, Jelpke …..?

  2. Derzeitig läuft in Berlin die Diskussion über den Erhalt des monströsen Ernst Thälmann Denkmales…. in dem Zusammenhang ist diese Feststellung bezeichnend für die Gegenwart: …. dabei führt Stefan Liebich aus… „Natürlich gehört er zu unserer Geschichte, insbesondere auch zur Geschichte meiner Partei. die ihre Wurzeln eben auch in der SED und KPD hat. Da mogeln wir uns nicht heraus. Es ist ungemein tragisch und dafür steht Thälmann mit in der Verantwortung, dass die beiden großen Arbeiterparteien SPD und KPD in der Weimarer Republik so viel Kraft verschwendeten sich gegenseitig zu bekämpfen, statt sich gemeinsam gegen die Nazis zu verbünden“.

  3. .. die SPD tut sich immer schwerer mit einer (sachlichen) Abwehrhaltung gegenüber den Linken, allerdings ist das „Linke Personal“ , in Teilen, schon schwer verkraftbar….bzw. nicht „hinnehmbar“

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