Wenn die Stellvertretende Vorsitzende von Partei und Fraktion schon nicht zu wichtigen Vorstandssitzungen erscheint, kann sie zumindest über den Umweg der bürgerlichen Presse etwas am sich gerade beruhigenden Flügelstreit zündeln. Wenige Stunden vor dem Europaparteitag der Sozialisten verkündet sie in der „Zeit“, dass in Europa statt des Euro ein „neues Währungssystem mit stabilen Wechselkursen und Kapitalverkehrskontrollen“ denkbar sei. Denn, „so wie der Euro eingeführt wurde, funktioniert er nicht, sondern spaltet Europa“.

Wer sich angesichts dieser Aussagen der relativ frischgebackenen Doktorin an die Zeit rund um den Dresdener Parteitag erinnert, dürfte richtig liegen. Auch damals versuchten die Ex-Kommunistin und ihr alternder Lebensgefährte, der sich aktuell über sein örtliches Blättchen zu Wort meldet, die Partei über die Presse auf einen europafeindlichen Kurs zu verleiten, um der vermeintlich erfolgreichen AfD mit nationalistisch gefärbtem Linkspopulismus zu begegnen. Und noch deutlicher als letztes Jahr in Dresden dürften die nun frischgewählten Delegierten auch dieses Jahr in Hamburg der roten Popikone nicht folgen wollen. Wieder ein Grund mehr die kommenden Vorstandssitzungen zu schwänzen.
(mb)

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