Manfred Sohn beendet seinen Ausflug in Die Linke

Bis vor Kurzem noch war er der Landesvorsitzende der Partei; Im Jahr 2013 führte er als Spitzenkandidat die Fraktion, deren Vorsitzender er war, aus dem Landtag. Nun hat Manfred Sohn Konsequenzen aus dem verlorenen Machtkampf innerhalb des niedersächsischen Landesverbandes gezogen. Mit einer kurzen und knappen Erklärung teilte er seinen Austritt aus der Partei mit. Als Begründung musste ein Artikel der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung herhalten. Diese hatte den niedersächsischen Bundestagsabgeordneten Diether Dehm mit den den Worten zitiert, dass der alte Landesvorstand um Sohn in letzter Zeit nur noch mit theoretischen Fragen beschäftigt gewesen sei.

Solches konnte Sohn nicht auf sich sitzen lassen. Sein Rückzug aus der Partei war danach für ihn alternativlos. Diese politische Dünnhäutigkeit mag verwundern: Auch Sohn war in der Vergangenheit bei seiner Wortwahl gegenüber internen Gegnern nicht gerade zimperlich. So hatte er den niedersächsischen Bundestagsabgeordneten der Linken vorgeworfen, dass sie, so wörtlich, „mafiöse Strukturen“ im Landesverband entwickelt hätten.

Mit Sohns Austritt ist allerdings eine wichtige Etappe im Umbau des Landesverbandes abgeschlossen. Für die Verlierer des letzten Parteitages dürfte es nun deutlich schwieriger werden (wieder) eine eigene Rolle in der niedersächsischen Linken zu finden. Sohns Austritt zeigt aber auch die rein instrumentelle Beziehung, die ehemalige Funktionäre mit den Sozialisten verbindet. Es wird Sohn klar gewesen sein, dass er in der Linken keinerlei berufspolitische Optionen mehr gehabt haben dürfte. Auch seine Kandidatur für den Bundesvorstand der Partei war im letzten Jahr schon kläglich gescheitert.

Im Parteihopping ist Sohn indes erfahren. Es bleibt also abzuwarten, ob vom „Genossen“ Sohn in Zukunft nicht doch wieder zu hören sein wird.
(mb)

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