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Manfred Lauermann

Geboren 1947, Soziologe, Ideengeschichtler und Linksintellektueller, der als Privatgelehrter in Hannover lebt und seine politischen Ursprünge in der deutschen 68er-Bewegung hat. Der habilitierte Soziologe Lauermann gilt als einer der besten Kenner Spinozas in Deutschland, aber auch von Carl Schmitt, Althusser und Luhmann sowie von Marx. Die intensive Beschäftigung mit derart unterschiedlichen Theoretikern und seine Art sie zu rezipieren, brachte ihm seitens der Jungle World den Ruf ein, „Wanderer zwischen den Welten“ zu sein. Dies wurde kurz darauf bestätigt, als Lauermann im neurechten Theorieorgan Etappe einen 50-seitigen Beitrag incl. einer „Hommage à Panajotis Kondylis“ veröffentlichte. Lauermann lehrte an den Universitäten Bochum, Dresden und Bielefeld. 1999 hatte er eine DAAD-Professur an der brasilianischen Universidade Federal de Goiás (UFG). Er war Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) und ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (Sektion Kultursoziologie), der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft sowie der deutschen und der niederländischen Spinoza-Gesellschaft. Lauermann gehörte von 2007 bis 2017 der Historischen Kommission der Partei Die Linke an. Bei der Neubesetzung der Kommission wurde er 2017 nicht mehr berücksichtigt. Er ist Teil des Mitarbeiterstammes der Schriftenreihe Tumult.

[Rez 1/12] Der überlebende Liberalismus (CROUCH) von Magdalena Liscow. Oder: Totgesagte leben länger ! – COLIN CROUCH: Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus [Postdemokratie II]. Berlin: Suhrkamp 2011.

Schlüsselthese des Buches ist: Der Neoliberalismus ist eine perverse Form des (Wirtschafts)-Liberalismus, in Form und Wirkung das genaue Gegenteil des klassischen liberalen Marktmodells, gewissermaßen sein Zerrspiegel, allerdings historisch aus ihm hervorgegangen. Bekanntlich können Stadien des Kapitalismus in ihrer Formstruktur und…