Welches Konzept hat DIE LINKE für Zypern?

Am Dienstag vergangener Woche debattierte das zypriotische Parlament in einer teils hitzigen Debatte die ersten, ursprünglichen Vorgaben der Troika zur Rettung des Insel-Bankensystems. Das Ergebnis liest sich so: Kein einziger Parlamentarier votierte für das sogenannte Rettungspaket (einmalige Abgabe auf Kontovermögen ab 20.000 Euro von knapp sechs Prozent und ab 100.000 Euro von knapp zehn Prozent). Abgeordnete der rechtskonservativen Regierungskoalition enthielten sich, die Opposition votierten gegen das Spardiktat. Damit hatte Zypern vorerst dem neuen und völlig unregulierten Rettungsmechanismus, nach dem auch Kleinsparer mit ihren Kontoeinlagen zum Ausgleich von Bankdefiziten herangezogen werden sollen, eine Absage erteilt. Das Aufatmen dürfte auch in Lissabon, Madrid, Rom und Athen deutlich vernehmbar gewesen sein. Denn im Falle einer Zustimmung des zypriotischen Parlaments zu den ersten Kürzungsdiktaten der Troika hätte nicht ausgeschlossen werden können, dass auch Kleinsparer und Bankkunden in weiteren EU-Mitgliedsländern zukünftig für die Bankenrettungen mit ihren Konto“vermögen“ herangezogen würden.

Die Aussagen des deutschen Bundesfinanzministers, Dr. Wolfgang Schäuble (CDU), im Bundestag – dessen Zustimmung Schäuble zur Umsetzung des „Abgabepakets“ benötigt hätte – wonach die Troika über keinen Plan B im Falle eines negativen Votums in Nikosia verfügen würde, offenbarten nicht Hilflosigkeit, sondern die Weigerung nach einer sozialen Alternative zur Rettung von krisengeschüttelten EU-Ländern zu suchen. Zum zweiten ist die Negierung einer alternativen Lösung nichts anderes als eine unverhohlene Drohung in Richtung Zypern. Die Sache war also noch lange nicht vom Tisch.

Weiterlesen „Welches Konzept hat DIE LINKE für Zypern?“

Linke im Osten wieder bei 20%

In der aktuellsten Umfrage von Infratest-dimap liegt die Partei Die Linke das erste Mal seit knapp einem Jahr wieder bei 20% in den östlichen Bundesländern. Für den Westen hat sich der Wert auf 4% verschlechtert. Trotzdem bleiben die Sozialisten jetzt schon seit zwei Wochen bei Infratest-dimap bei bundesweit 8%. Auch Union und SPD konnten sich im Vergleich zur Vorwoche leicht auf 39 beziehungsweise 28% verbessern. Die FDP wäre nach dieser Umfrage mit 4% nicht mehr im Bundestag vertreten. Für die Grünen wurden 15% (-1) ermittelt und für die Piraten 3% (+1).
(mb)

[Update] Mitgliederwerbung durch mehr nackte Haut?

Dass sich eine bunte Brause besser verkauft, wenn sich eine leichtbekleidete Bikinischönheit damit ihren Durst stillt, dürfte eine – bedauernswerte – kapitalistische Binsenweisheit sein. Dass sich die Attraktivität der Partei Die Linke für Neumitglieder und Wähler in überschaubaren Grenzen hält, sollte mittlerweile auch bei den überzeugtesten Parteigängern angekommen sein. Ob die Verknüpfung beider Sachverhalte dann allerdings zu den Ergebnissen führen muss, die derzeit im sozialen Netzwerk Facebook präsentiert werden, ist doch mehr als fraglich.

Ganze sieben – vorwiegend männliche Genossen – haben sich zusammengefunden, um unter dem Titel „DIE LINKE.Égalité Fraternité“ für die Partei zu werben. Ob es der selbsterklärten feministischen Partei aber tatsächlich hilft, dass sich ihre jungen Genossinnen leicht bekleidet neben dem Logo räkeln, dürfte man wohl eher verneinen. Eine Partei, die Brüderles „Dirndl-Affäre“ zum Anlass genommen hat, gegen den immer noch allgegenwärtigen Sexismus in der bundesrepublikanischen Gesellschaft zu agitieren, sollte hier mehr Fingerspitzengefühl beweisen. Auch wenn die alten Herren und ihre juvenilen Helferinnen es sicher nur gut gemeint haben. Noch ist Die Linke keine tropisch duftende Seife, die mit mehr oder weniger nackter Haut um Anhänger buhlen muss.

Weiterlesen „[Update] Mitgliederwerbung durch mehr nackte Haut?“

Wolfgang Nešković bereitet seinen Wahlkampf vor

Der im Dezember im Streit aus der Linksfraktion ausgetretene Wolfgang Nešković bereitet den Wahlkampf um sein Direktmandat im Wahlkreis Cottbus/Spree-Neiße vor. Bereits 2009 konnte er dieses Mandat, damals allerdings noch auf dem Ticket der Linken, überraschend erringen. Die Linke schickt als Konkurrentin im Wahlkreis die Landtagsabgeordnete Birgit Wöllert ins Rennen.

Wie aussichtsreich die Kandidatur Neškovićs ist, ist noch nicht absehbar. „Es wird eine enorme Herausforderung, ohne das Geld und das Personal einer Partei in die Wahl zu ziehen“, erklärte er gegenüber der TAZ. Für den gesamten Wahlkampf rechnet er mit Kosten von rund 100.000 Euro, die über Spenden und durch einen Unterstützerkreis aufgebracht werden sollen. Zu seinen Unterstützern zählt auch das CSU-Mitglied Hermann Graf von Pückler, mit dem Nešković die Kritik am Braunkohleabbau in Brandenburg teilt.

Seit 1949 ist es keinem unabhängigen Bewerber mehr gelungen den Wahlkreis zu gewinnen. Nešković ist trotzdem optimistisch. Er sieht seine Kandidatur als ein Signal und rechnet mit Nachahmern. Im Bundestag könnte es nach seinen Vorstellungen bald 10 bis 20 unabhängige Abgeordnete geben. „Es wäre ein anderes Parlament, in dem Sachargumente wieder mehr Chancen hätten, wenn nicht mehr nur Fraktionen über Mehrheiten entscheiden.“, wird er in der TAZ zitiert.
(mb)

Bremen, Die Linke und der Antisemitismus

Schon mehrfach befassten wir uns mit den durchaus augenfälligen antisemitischen Tendenzen in der deutschen Linken. Ein Thema, das regelmässig zu erbittertem Streit zwischen den Genossen führt. Und zumindest von der organisierten Linken in der Partei Die Linke auch noch nicht abschliessend für sich geklärt worden ist. Verständlich, schielt man doch gerade im Westen angesichts sinkender Zustimmung auf die Teile der Linken, die nur zu gerne die Grenze zwischen berechtigter Israelkritik und offenem Antisemitismus weit nach Rechts verschieben.

Der Landesverband Bremen scheint sich hier in der Rolle des selbsternannten Vorreiters und Tabubrechers zu wähnen, um möglichst breit in den antisemitisch angehauchten Teil des linken Spektrums zu wirken und diesen an sich zu binden. War es 2011 noch der Boykott israelischer Waren, der den wachsamen Beobachter an „Kauft nicht bei Juden“ Aktionen der 1930er Jahre erinnerte, und 2012 die Besprechung des antisemitischen Buches „Wer rettet Israel – Ein Staat am Scheideweg“ von Arn Strohmeyer auf der Webseite des Landesverbandes, ist es nun eine Veranstaltung der AKL in der Hansestadt.

Weiterlesen „Bremen, Die Linke und der Antisemitismus“

Was macht eigentlich… Cherno Jobatey mit der Sahra?

Zwanzig Jahre moderierte Cherno Jobatey das ZDF-Morgenmagazin und jetzt endlich konnte er mit Sahra Wagenknecht im Laufanzug die Lieblingsorte der früheren Kommunistin erjoggen. Im Rahmen der heutigen Folge seiner Serie „unterwegs mit:“ hat sie auch auf fast alle Fragen des investigativen Frühstücksjournalismus geantwortet. Unbeantwortet blieb allerdings, was an dem Gerücht dran ist, dass sie demnächst zusammen mit anderer B-Politprominenz bei VOX in einer Folge von „Das perfekte Promi Dinner“ eine selbstkreierte Liaison von ostdeutscher Soljanka und saarländischen Fleischkiechelscher servieren wird. Wer Wagenknecht dann doch lieber etwas politischer mag, sei auf ihre täglichen Pressemitteilungen zu Zypern verwiesen, in denen sie schon seit Tagen gegen das „Kartell der ‚Bankster‘ und der Schwarzgeldmafia“ wettert und die sicheren Häfen von Nikosia, Valletta und der City of London schleifen möchte.
(mb)

Kaufmann will wieder nach Brüssel

Die frühere Europaabgeordnete der Linken, Sylvia-Yvonne Kaufmann, will 2014 für die SPD zurück nach Brüssel. Presseberichten zufolge will sich die in Berlin-Lichtenberg aktive Kaufmann um den Listenplatz der nicht mehr für das Europaparlament kandidierenden Berlinerin Dagmar Roth-Behrendt bewerben. Ihr eigener Kreisverband unterstützt nach Aussagen des Lichtenberger Kreischefs Ole Kreins ihre Bewerbung. Allerdings wird sie sich gegen einen starken Gegenkandidaten durchsetzen müssen. Philipp Steinberg, der Vizevorsitzende des Landesverbandes und finanzpolitische Referent beim SPD-Parteivorstand, will sich ebenfalls auf den vakanten Platz der Bundesliste bewerben.

Kaufmann war von 1999 bis 2009 für die Linkspartei im Europaparlament und von 2004 bis 2007 sogar dessen Vizepräsidentin. Nachdem sie bei der Aufstellung für die letzte Wahl 2009 keine Berücksichtigung mehr fand, hatte sie Die Linke im Mai 2009 verlassen und trat zur SPD über. Innerhalb der Linken stand sie unter anderem wegen ihrer Bejahung des Inhaltes der geplanten EU-Verfassung in der Kritik. Bei der Pressekonferenz mkt Franz Müntfering anlässlich ihres Übertritts zur SPD warf sie der Linken deshalb auch vor, dass sie sich mit ihren Nein zum Lissabonner Vertrag „endgültig einbetoniert“ habe und ein „Haufen von Sektierern“ sei. Sollte Kaufmann tatsächlich einen Listenplatz erhalten, wäre sie die erste ehemalige Mandatsträgerin der Linken, die bei der SPD eine nennenswerte parlamentarische Zweitkarriere macht.
(mb)

Terminhinweis: Linke Zeitungen im 21. Jahrhundert

Auch linke Zeitungen müssen sich den vielfältigen Herausforderungen des digital getriebenen Medienwandels stellen. Welche Strategien sind dabei denkbar? Und: Sind linke Zeitungen im 21. Jahrhundert überhaupt noch notwendig? Darüber diskutieren am 11. April ab 17 Uhr im Mitteldeutschen Medienzentrum (MMZ, Mansfelder Straße 56) in Halle/Saale Ulrike Winkelmann (taz), Tom Strohschneider (neues deutschland), Gerd Siebecke (linksnet, VSA-Verlag) und Heiko Hilker (Institut für Medien, Bildung und Beratung) mit der Bundestagsabgeordneten Petra Sitte.
(mb)

Linke bei Landratswahl vorn

Bei der gestrigen Landratswahl im brandenburgischen Teltow-Fläming konnte die Landtagsabgeordnete der Linken, Kornelia Wehlan, die erste Runde für sich entscheiden. Sie konnte sich mit 36,7 Prozent der Stimmen noch vor dem Kandidaten der SPD platzieren. Die endgültige Entscheidung fällt aber erst am 14. April in einer Stichwahl. Ob der unterlegene SPD-Kandidat Frank Gerhard zu dieser überhaupt antreten wird, will er noch mit seiner Partei beraten. Die Wahlbeteiligung lag nur bei knapp 30 Prozent. Sollten bei der Stichwahl am 14. April weniger als 15 Prozent der knapp 140.000 Wahlberechtigten für einen Kandidaten stimmen, müsste der Kreistag von Teltow-Fläming über die Neubesetzung des Landratspostens entscheiden. Dort stellt allerdings Die Linke nur ein Viertel der Mandatsträger.
(mb)

Was macht eigentlich… Sahra Wagenknecht?

Diese Frage dürfte sich manch Steuerzahler stellen, wenn er Montag den „Focus“ liest. Die stellvertretende Vorsitzende von Partei und Fraktion folgt in einer Rangliste der „Schwänzer“ gleich hinter Peter Gauweiler (CSU) und der Bundeskanzlerin Angela Merkel. An ganzen 84 namentlichen Abstimmungen in dieser Legislaturperiode nahm die frühere Europaabgeordnete und designierte Braut von Oskar Lafontaine nicht teil. SPD-Chef Gabriel fehlte beispielsweise nur 78 mal, was seiner Aufgabe als Vorsitzenden geschuldet sein dürfte. Kanzlerkandidat Steinbrück hielt in 34 Fällen lieber Vorträge statt abzustimmen. Für ihre Nichtanwesenheit erhält die gewandelte Kommunistin übrigens monatlich knappe 8.300 Euro oder den 24-fachen Satz eines Hartz-IV Empfängers. Nicht mit eingerechnet ihre üppigen Nebeneinküfte, die auf ihrer Webseite nachzulesen sind.
(mb)

[Update] Riexinger umwirbt Rot-Grün und Lafontaine

In einem Interview mit dem Handelsblatt erteilt der Vorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, einem kommenden Lagerwahlkampf eine deutliche Absage. Für ihn bietet nur die Zusammenarbeit mit SPD und Grünen auf Bundesebene die Möglichkeit eines echten Politikwechsels. Schon jetzt trägt Die Linke die Bundesratsinitiativen für einen Mindestlohn von 8,50 Euro und eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 49 Prozent ab einem 100.000-Euro-Einkommen mit, da dies Schritte in die richtige Richtung seien, auch wenn seine Partei weitergehende Forderungen habe.

Die Regierungsfrage ist für ihn keine Frage der Dogmatik. „Wir wollen verändern“, so Riexinger. Um dies zu erreichen und die Partei auch im Westen zu stärken, begrüsst er eine mögliche Rückkehr von Oskar Lafontaine in die Bundespolitik. Eine Konzentration auf den Osten ist für ihn keine Alternative, da Die Linke einen bundespolitischen Gestaltungsanspruch für mehr soziale Gerechtigkeit habe. Allerdings sei die noch junge Partei gerade auf kommunaler Ebene in Westdeutschland noch nicht ausreichend verankert. So stünden beispielsweise rund 1300 kommunalen Mandaten in Sachsen nur 70 in seinem Heimatland Baden-Württemberg gegenüber.

Weiterlesen „[Update] Riexinger umwirbt Rot-Grün und Lafontaine“

Linke zwischen 7 und 8 Prozent

Die Partei Die Linke konnte sich nach den neuesten Umfragen der zwei führenden Meinungsforschungsinstitute etwas stabilisieren. Infratest-dimap gibt erstmals seit August 2011 wieder einen Wert von 8% für die Sozialisten an. Im Osten liegen sie weiterhin bei 19%. Im Westen konnten sie sich von 3 auf 5% verbessern. Die Forschungsgruppe Wahlen (FGW) bleibt unverändert seit zwei Umfragen bei einem Wert von 7% für Die Linke. Beide Institute sind mit ihren Werten damit aber noch weit von dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl in 2009 entfernt, bei der die Partei 11,9% erzielte.

Die Unionsparteien liegen nach diesen zwei Umfragen bei um die 40% (Infratest-dimap: 39%, FGW: 40%) und damit etwas schwächer als noch in den vorherigen Wochen. Leicht verbessern konnte sich die SPD. Infratest-dimap ermittelt 28% (+2) und FGW kommt auf 29% (+1). Für die Fortsetzung der bisherigen Regierungskoalition oder einen Rot-Grünen Regierungswechsel dürfte es zumindest nach diesen Zahlen nicht reichen. Die FDP muss weiterhin um den Verbleib im Bundestag zittern. Sie wird bei 5 (Infratest-dimap) beziehungsweise 4% (FGW) gesehen. Die Grünen als Wunschpartner der SPD haben bei Infratest-dimap von 19 auf 17% nachgegeben, FGW sieht sie weiterhin bei 14%. Die Piraten dürften nach diesen Umfragen bundespolitisch keine Rolle mehr spielen. Sie liegen mit 2 beziehungsweise 3% deutlich unter der Fünfprozent-Hürde.

Was macht eigentlich… der Noch-Ehemann von Sahra Wagenknecht?

Ralph Thomas Niemeyer, Journalist, Filmemacher und wegen unlauterer Kapitalgeschäfte vorbestrafter Millionär, möchte über die Landesliste der Linken in Niedersachsen in den Bundestag einziehen. Den vor einiger Zeit aus Irland in die Region Hannover übergesiedelten Niemeyer zieht es für die Sozialisten nach Berlin, weil es Schlimmes zu verhindern gilt. „Der untergehende Kapitalismus wird jedoch nicht einfach so implodieren, sondern, so fürchte ich, explodieren, möglicherweise wieder zu Faschismus und Krieg führen“, so Niemeyer. Schon stünden Paramilitärs bereit, um die kommenden Proteste gewaltsam niederzuschlagen, während sich die Großkonzerne auf Hunger in Europa vorbereiten. Bereits den – wenig erfolgreichen Landtagswahlkampf – habe er mit Videoreportagen und Berichterstattung unterstützt. Es bleibt abzuwarten, ob die Delegierten am 20. April einen weiteren Versuch der Familie Wagenknecht in Niedersachsen Fuß zu fassen mit ihrer Stimme unterstützen oder ob Niemeyer ohne Behinderung durch ein Mandat weiter die „SPD-Maschmeyer-Strukturen“ an der Leine durchleuchten kann.
(mb)

Bartsch soll Spitzenkandidat in MV werden

Nach Presseberichten soll Fraktionsvize Dietmar Bartsch die Landesliste der Linken in Mecklenburg-Vorpommern anführen. Das sieht zumindest der Vorschlag des Landesausschusses für die am 13. April in Göhren-Lebbin aufzustellende Landesliste vor. Auf den zweiten Platz hat der Landesausschuss die derzeitige Landesvorsitzende Heidrun Bluhm gesetzt. Ihr folgen Kerstin Kassner, die frühere Landrätin von Rügen, und der ehemalige Landesvorsitzende Steffen Bockhahn, der auch sein Direktmandat in Rostock verteidigen will. Martina Bunge aus Wismar, die derzeit schon im Bundestag sitzt, ist nur für den fünften Platz vorgesehen. Zur letzten Wahl 2009 erzielte Die Linke in Mecklenburg-Vorpommern ein Ergebnis von 29 Prozent und stellt seitdem vier Abgeordnete in Berlin.
(mb)

Lafontaine soll kandidieren

Führende westdeutsche Linken-Politiker drängen auf eine Kandidatur von Oskar Lafontaine zur Bundestagswahl im Herbst. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Janine Wissler, Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, dass eine Kandidatur von Lafontaine „sehr wünschenswert“ sei. Allerdings müsse er sich deutlich vor der Listenaufstellung Anfang Mai entscheiden, um eine wochenlange Hängepartie zu vermeiden.

Auch der rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Alexander Ulrich befürwortet eine Kandidatur. Der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag wünscht sich ein Spitzentrio aus Lafontaine, dessen Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi. „Wenn alle drei auf dem Wahlzettel stehen, wäre das sehr gut für uns“, sagte Ulrich der FAZ. Lafontaine habe eine „Lücke in der Bundestagsfraktion hinterlassen“.
(mb)

Die Steuerbord-Piraten

Nicht nur sinkende Umfragewerte machen den Piraten zu schaffen. Weitaus mehr Schwierigkeiten bereiten schon seit der Gründung der Partei Mitglieder, die durch rechte Äusserungen auffallen. Jüngstes Beispiel dafür ist die Brühler Piratin Barbara Richter, die vor rund einer Woche auch Mitglied der ultrarechten Bürgerbewegung Pro Köln geworden ist. „Für mich passen Piraten und Pro Köln zusammen“, sagte Richter, die sich als eine Art rechter Flügel der Piraten wahr nimmt. Es gebe ihrer Meinung nach genauso viele „linkslastige“ wie „rechtslastige“ Piratenmitglieder.

Richter will sich zudem um eine Kandidatur für Pro Köln zur Kommunalwahl 2014 im Kölner Stadtrat bemühen. Ihr eigener Ortsverband will noch in dieser Woche ein Parteiausschlussverfahren über den Landesverband einleiten. „Wir lehnen jede Zusammenarbeit mit deren Mitgliedern ab und verurteilen eine solche aufs Schärfste“, sagte der Sprecher der Brühler Piraten im Bezug auf die Pro-Bewegung.

Mit Richter hat sich allerdings nicht der erste Freibeuter in NRW der Pro-Bewegung angeschlossen. Auch der ehemalige Sprecher des Kreisverbandes Köln, Oliver Wesemann, ist seit Anfang März Mitglied bei Pro Köln. Schon im Dezember 2012 erklärte auch der Duisburger Ex-Pirat Andreas Winkler, dass er bei der nächsten Kommunalwahl für die Pro-Bewegung kandidieren werde.
(mb)

Linke fordert „Agenda für soziale Gerechtigkeit“

Zehn Jahre nach dem Start der rot-grünen Agenda 2010 und zwei Tage nach der Vorstellung des Wahlprogrammes der SPD haben die beiden Vorsitzenden der Linken, Katja Kipping und Bernd Riexinger, und der Vorsitzende der Linksfraktion, Gregor Gysi, eine Bilanz gezogen und „Bausteine einer neuen Agenda für soziale Gerechtigkeit“ präsentiert. Der Kölner Politikwissenschaftler und Armutsforscher Christoph Butterwegge stellte mit ihnen zusammen in Berlin die Ergebnisse der von ihm im Auftrag der Fraktionsvorsitzendenkonferenz der Sozialisten erstellten Expertise „Gerhard Schröders Agenda 2010 – 10 Jahre unsoziale Politik“ vor.

Um den Gerechtigkeitsstau aufzulösen, schlägt Die Linke einen gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde, die sofortige Anhebung des Hartz-IV-Regelsatzes von 382 auf 500 Euro, eine Angleichung der Renten in Ost und West bis 2017 und eine Mindestrente in Höhe der Armutsrisikogrenze von derzeit 1050 Euro vor. Diese Forderungen aus dem noch zu verabschiedenden Wahlprogramm der Linken sollen bis 2020 umgesetzt werden. Ziele bis 2020 sind auch, dass kein Vollzeitbeschäftigter weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient und mehr als 80 Prozent aller Arbeitsverhältnisse unbefristet und mit vollem Kündigungsschutz ausgestattet sind.
(mb)

Was macht eigentlich… Sahra Wagenknecht?

In der eigenen Fraktion scheint die Frontfrau der Linken zumindest nicht mehr ganz so wohlgelitten. Der FOCUS weiss zu berichten, dass ihren Kollegen angesichts ihrer öffentlichen Auftritte und eines nicht vorhandenen Ertrages für die Partei das Wort „Größenwahn“ über die Lippen kommt. Zumindest dürfte sie, da sie in keinem Arbeitskreis der Fraktion und in keinem Ausschuss des Bundestages sitzt und zudem bei 24 von 83 namentlichen Abstimmungen fehlte, viel Zeit für andere Dinge haben.

Gleich drei Reporter musste der Tagesspiegel auffahren, um mit der Lebensgefährtin von Oskar Lafontaine über ihre frühkindlichen Leseerfahrungen, den Mangel an Westgeld für eine Tasse Kaffee und ihre Frisur zu sprechen. Etwas Menschlichkeit schimmert dann durch, wenn Wagenknecht davon zu berichten weiss, wie schön es ist, dass sie ihr frisches Baguett in Frankreich kaufen kann und sie beim Monopoly mit Oskar, der großen Liebe ihres Lebens, gleich immer die Schlossallee besetzt, damit sie möglichst viel Spielgeld raffen kann. Ganz am Rande träumt sie auch von einem Sozialismus, der etwas anderes ist, als eine Gesellschaft, in der die einen zum Klub der glücklichen Spermien gehören.
(mb)

Korschewsky bleibt im Amt

Der Landesvorsitzende der Thüringer Linken bleibt im Amt. Dies ist das Ergebnis des gestrigen Treffens der Landes- und Kreischefs und der Abgeordneten der Thüringer Linken. Bis zum regulären Ende seiner Amtszeit im November wird Knut Korschewsky die Sozialisten im Freistaat weiter führen. Nachdem die Wunschkandidatin für den Spitzenplatz zur Bundestagswahl, Birgit Klaubert, bei der Aufstellung der Landesliste durchgefallen war, gab es Rücktrittsforderungen in Richtung Korschewskys. Seine Kritiker konnten sich mit ihren Forderungen allerdings nicht durchsetzen. Die Gefahr nach einem Rückzug Korschewskys neben dem Bundestagswahlkampf auch noch eine Personaldebatte führen zu müssen erschien den versammelten Spitzenfunktionären der Partei wohl zu gross.
(mb)

Ebbe in der Kasse

Nicht nur die anhaltenden Streitereien und die sinkenden Umfragewerte machen den Piraten zu schaffen. Auch um die Finanzen der Freibeuter steht es wenige Monate vor der Bundestagswahl nicht zum Besten. Die schlechte Zahlungsmoral der eigenen Mitglieder verhindert, dass die Piraten die ihnen eigentliche zustehende staatliche Finanzierung für 2012 voll ausschöpfen konnten. So erhält die Partei für das Jahr 2012 nur 800.000 Euro statt der ihr eigentlich aufgrund der Wahlergebnisse zustehenden 2,1 Millionen.

Da für die Berechnung der erwirtschafteten Eigenmittel der Parteien die Zahlen des Jahres 2011 genutzt werden, wirkt sich dies gerade bei den Piraten besonders nachteilig aus. Es ist gesetzlich festgelegt, dass die staatlichen Zuwendungen die Höhe der Eigenmittel – sprich Mitgliedsbeiträge und Spenden – der jeweiligen Partei nicht übersteigen dürfen. Nach Aufrechnung der bereits in 2012 gezahlten Abschläge müssen die Piraten sogar noch knapp 88.000 Euro an die Bundeskasse zurückzahlen.

Weiterlesen „Ebbe in der Kasse“

Ponader tritt ab

Der umstrittene politische Geschäftsführer der Piraten, Johannes Ponader, gibt sein Amt auf. Der kommende Bundesparteitag im Mai in Neumarkt muss somit über einen Nachfolger entscheiden. Ponader, der erst seit April 2012 im Amt ist und schon mehrfach zum Rücktritt aufgefordert wurde, gibt persönliche und politische Gründe für seinen Rückzug an. Schon seit Längerem vertrete er die Meinung, dass Mitglieder des Bundesvorstands ihr Amt nicht länger als ein Jahr ausüben sollten, schreibt er in einer Erklärung auf seinem Blog.
(mb)

Turbulenzen in Thüringen

Nachdem sich der Landesvorstand mit seinem Personalvorschlag zur Landesliste nicht durchsetzen konnte, wird man sich am Freitag zu einer Sondersitzung treffen. Es wird angenommen, dass der amtierende Landesvorsitzende Knut Korschewsky auf diesem gemeinsamen Treffen mit den Kreisvorsitzenden seinen sofortigen Rücktritt anbieten wird. Die Niederlage seiner Wunschkandidatin Birgit Klaubert am letzten Wochenende wird in der Partei als offene Kritik am Führungsstil Korschewskys gewertet. Aus Parteikreisen ist zu erfahren, dass nach einer klaren Entscheidung am Freitag die gesamte Partei in einer Urabstimmung über den Landesvorsitz entscheiden soll.
(mb)

Neue Kapitäne erst im Herbst

Die Basis der Piraten hat sich in einer Mitgliederbefragung dafür ausgesprochen, dass der amtierende Bundesvorstand noch bis nach der Bundestagswahl im Amt bleiben soll. Die rund 32.000 Mitglieder der Piraten konnten darüber abstimmen, ob auf dem kommenden Parteitag neben der Verabschiedung des Wahlprogrammes auch die Neuwahl des Vorstandes auf die Tagesordnung sollte. Eine grosse Mehrheit der 5.000 an der Abstimmung teilnehmenden Parteimitglieder war gegen diesen Vorschlag. Der Streit in der Bundesführung dürfte damit aber noch nicht beigelegt sein. Die Basis erteilte ihrem umstrittenen politischen Geschäftsführer Ponader mehrheitlich die Schulnote „Sechs“. Ponader möchte trotzdem bis zur Neuwahl des Vorstandes im Amt bleiben.
(mb)

Mali – und noch ein Anti-Terror-Krieg

Nachrichten aus einem unbekannten Land
Südlich von Algerien liegt Mali. Ein Land, von dem der geneigte europäische Zeitungsleser bis vor wenigen Monaten keine Ahnung hatte. In letzter Zeit häuften sich die Berichte über islamistische Gruppierungen, die sich im Norden des Landes breit gemacht haben. Zudem engagieren sich dort Kämpfer, die sich als Teil eines sogenannten Volksstammes namens Tuareg sehen.

Sie haben mit dem politischen Islamismus als Programm nichts am Hut und wollen im Norden Malis einen eigenen Nationalstaat gründen. Die Tuareg kooperieren wohl mit den Islamisten, mal bekämpfen sich diese Gruppierungen untereinander. Ein genaues Bild gibt es nicht, weil wohl alle Gruppierungen kein Interesse daran haben, die Weltöffentlichkeit über ihre konkreten Vorhaben und Taten zu informieren – Presseleute sind nicht gerne gesehen und leben gefährlich.
Dennoch erscheinen in den deutschen Zeitungen regelmäßig Berichte über archaische Justizmethoden seitens der politischen Islamisten (Arm abhacken bei Diebstahl, öffentliche Steinigungen) und eine rigide Repression gegen Frauen. Dass diese Berichte stimmen – zumindest dass die politischen Islamisten derlei veranstalten – ist anzunehmen. Was die Tuareg vor Ort genau machen, abgesehen davon, dass sie einen Landteil abspalten wollen, erfährt man aus der Zeitungslektüre nicht. Von den mittel- oder langfristigen Zielen aller Gruppierungen, also welche gesellschaftlichen Regeln sie durchsetzen wollen und was für ökonomische Vorstellungen sie für den Norden Malis haben, auch davon ist zumindest bis Mitte Januar 2013 nichts zu lesen.
Bis vor einem Jahr, so konnte man lesen, gab es wohl einen demokratisch gewählten Präsidenten in Mali. Der wurde im März 2012 von Offizieren weggeputscht, die ihm im Kampf gegen die separatistischen Bestrebungen im Norden des Landes Versagen vorwarfen. Der Putsch wiederum sorgte anscheinend vor allem dafür, dass sich die Gruppierungen im Norden erst recht stabilisieren konnten. Mit dem Putsch war Europa überhaupt nicht einverstanden und fror infolgedessen Gelder ein, die Mali davor wohl regelmäßig bekommen hat.
In Zusammenarbeit mit interessierten Nachbarländern von Mali bereiteten ab Herbst 2012 europäische Staaten eine Ausbildung der malischen Armee vor, damit diese die Gruppierungen im Norden langfristig erfolgreich bekämpfen können würde. Die Gruppierungen im Norden kamen diesem Plan zuvor und rückten in den Süden des Landes vor.
Frankreich schaltet sich nun im Januar 2013 mit seiner Luftwaffe und Bodenkampftruppen direkt in den Bürgerkrieg ein. Dieser Kriegseinsatz wird von den europäischen Bündnispartnern allseitig begrüßt, auch Russland und China stellen sich nicht dagegen. Nachdem sich Deutschland bei dem internationalen militärischen Einsatz in Libyen nur neutral verhalten hat, unterstützt es jetzt Frankreich logistisch in der Kriegsführung. Alle deutschen Parteien finden das gut mit Ausnahme der Linkspartei.

Weiterlesen „Mali – und noch ein Anti-Terror-Krieg“

Schluss mit der Ostalgie! – Ein Aufruf an alle Linken

Immer wieder hört man von Deutschlands Linken, dass damals in der DDR nicht alles schlecht war, vielmehr würden einzelne Politik- und Gesellschaftsfelder viel besser funktionieren, als in der BRD, ja, manches, vereinzeltes an der DDR sei sogar vorbildlich. Ich frage: Haben wir Linken das nötig? Die klare Antwort lautet: NEIN! Natürlich nicht!

Jeder Linke, der heute etwas verändern will, der vieles an der BRD ungerecht findet, disqualifiziert sich selbst, wenn er sich mit seinen Änderungswünschen auf die DDR bezieht. Um es ganz klar zu sagen: Die DDR war ein Unrechtsstaat und eine autoritäre Diktatur, die nicht einmal eine eigene äußere Souveränität besaß. Bezieht sich jemand auf die DDR, so muss er wissen, dass er sich auf eine Diktatur bezieht. Zwar ist der heutige Demokratiebegriff ein recht reduzierter, aber selbst diesem genügte die DDR nicht. Man muss sich nur einmal ansehen, wie wenig die Menschenrechte eingehalten wurden, die sogar noch in der Theorie in die DDR-Verfassung aufgenommen wurden. Es herrschte nur das Recht der Konformität!

Weiterlesen „Schluss mit der Ostalgie! – Ein Aufruf an alle Linken“

Brandenburger Linke stellen Landesliste auf

Auch Die Linke in Brandenburg hat am heutigen Samstag ihre Landesliste für die Bundestagswahl aufgestellt. Die Delegierten in Potsdam wählten Diana Golze auf den ersten Platz. Golze sitzt bereits im Bundestag und ist Teil des Spitzenteams der Partei zur Wahl. Auf dem zweiten Platz kandidiert Thomas Nord für eine weitere Amtszeit in Berlin. Dem Spitzenduo folgen auf den weiteren Plätzen Kirsten Tackmann, Harald Petzold, Birgit Wöllert, Norbert Müller und Sabine Stüber. 2009 konnten fünf Brandenburger Linke in den Bundestag einziehen. In einer Umfrage vom Januar diesen Jahres liegen die in Potsdam zusammen mit der SPD regierenden Sozialisten bei 26% für die Bundestagswahl.
(mb)

Thüringer Linke stellt Landesliste auf

Entgegen der Empfehlung des Landesvorstandes haben die Delegierten der Linken in Thüringen am heutigen Samstag in Friedrichroda die Bundestagsabgeordnete Kersten Steinke auf den Spitzenplatz der Landesliste gewählt. Die vom Vorstand auf dem ersten Platz gesetzte Vize-Präsidentin des Landtags Birgit Klaubert fiel bei den Vertretern der Basis durch.

Auf Platz Zwei verteidigt Ralph Lenkert sein Mandat. Ihm folgen auf den nächsten Plätzen Martina Renner, Frank Tempel, Sigrid Hupach und Norbert Schneider auf Platz Sechs. Die Wahlen werden aktuell noch fortgesetzt. Angesichts der Niederlage von Klaubert will sich der Landesvorstand nächste Woche zu einer Sondersitzung treffen.
(mb)

Gemischtes Doppel an der Saar?

Auch nach der Sitzung des Landesvorstandes am Donnerstag bleibt weiterhin offen, ob Oskar Lafontaine im Herbst für den Bundestag kandidieren will. Er werde sich so entscheiden, wie es der Partei am meisten nützt, weiss die Saarbrücker Zeitung über Lafontaines Erklärungen im Vorstand zu berichten. Die derzeitigen saarländischen Bundestagsabgeordneten, Thomas Lutze und Yvonne Ploetz, haben bereits angekündigt, dass sie sich zur Listenaufstellung im Mai bewerben werden. Beide sind aber bereit, einem Spitzenkandidaten Lafontaine den ersten Platz zu überlassen.

Unter Berücksichtigung der derzeitigen Umfragewerte der Sozialisten dürfte ohnehin nur noch ein sicheres Mandat zu erreichen sein. Lutze, der noch zu SPD Zeiten Mitarbeiter von Lafontaine war, möchte aber auf jeden Fall, wenn er schon nicht Spitzenkandidat wird, um den zweiten Listenplatz kämpfen. Dass ihm hierbei die innerparteiliche Quotenregelung im Wege stehen könnte, stört Lutze nicht, „Ich werde mich auch von meinem Geschlecht nicht von einer Kandidatur abhalten lassen“, so Lutze, da diese Satzungsregelung seiner Meinung nach dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes widerspricht.

Ploetz und Lutze könnten sich auch noch mit einer weiteren Gegenkandidatin um Platz Zwei konfrontiert sehen. Die ehemalige Profi-Tennisspielerin Claudia Kohde-Kilsch, die seit Frühjahr 2012 Pressesprecherin der Landtagsfraktion ist, hat gegenüber der Presse erklärt, dass sie sich durchaus vorstellen könnte ein Bundestagsmandat auszufüllen. Ihr langjähriger Freund Lafontaine habe sie diesbezüglich schon gefragt und sie sei auch bereit zu kandidieren.
(mb)

Die AKL teilt aus

Unter der Überschrift „Bisky will aus der LINKEN einen politischen Bettelorden machen“ holt die Strömung „Antikapitalistische Linke“, kurz AKL, zu einem weiteren Rundumschlag aus. Detlef Belau, Mitglied im Bundessprecherrat der Strömung, weiss angesichts der unerwiderten Mitregierungsofferten einiger linker Spitzenpolitiker „Neues aus der Opportunismus-Schmiede“ zu vermelden.

Wer angesichts der seit dem Göttinger Parteitag vermeintlich erzielten Fortschritte im innerparteilichen Dialog gehofft hatte, dass sich das Diskussionsklima zwischen den Strömungen innerhalb der Linken verbessert haben könnte, wird zumindest von den führenden Köpfen der AKL eines Schlimmeren belehrt. Lothar Biskys Einwurf, dass die wage Möglichkeit bestünde, dass auch Die Linke daran mitwirken könnte einen SPD-Politiker zum Kanzler zu wählen ist nur der Aufhänger für eine Generalabrechnung der Linken in der Linken mit dem ihnen zu rechts erscheinenden Personal innerhalb der Partei.

Mal empfiehlt die AKL in ihrem Kampftextchen dem Bundestagsabgeordneten Bockhahn doch gleich zur FDP zu wechseln, mal sollen die Netzwerker der Parteirechten – namentlich der sächsische Landes- und Fraktionschef Gebhardt, die Brandenburger Landtagsabgeordnete Kaiser, der sachsen-anhaltinische Bundestagsabgeordnete Roland Claus und die aus Berlin (Ost) stammende Vizepräsidentin des Bundestages Petra Pau – lieber direkt in den Seeheimer-Kreis der SPD eintreten. Die geforderte Säuberung der Partei dient natürlich nur der Schadensbgrenzung, denn „der „Steinbrück-Vorschlag“ der Parteirechten ist eine Hochrisikotechnologie mit der Potenz zum Super-Gau.“

Weiterlesen „Die AKL teilt aus“

[Update] Linke für einen Kanzler Steinbrück – SPD will nicht

Nach Lothar Bisky haben sich weitere führende Linke dafür ausgesprochen einen möglichen Kanzler Peer Steinbrück zu unterstützen. Der Pankower Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich und der Bundesvorsitzende Bernd Riexinger äusserten sich dazu am Wochenende in der „Bild“: Eine Wahl Steinbrücks hänge davon ob, ob sich die SPD inhaltlich auf Die Linke zu bewege. Auch der Chef der Brandenburger Linksfraktion Görke sieht „in Deutschland links von Merkel eine klare Mehrheit mit klaren Themen“. Sollte „die SPD-Seite uns ordentliche, belastbare Angebote“ machen, so Görke, „kann ein Sozialdemokrat durchaus Kanzler werden“.

Update
Der SPD Vorsitzende Sigmar Gabriel sprach sich am Rande eines Treffens sozialdemokratischer Funktionäre erneut gegen eine Zusammenarbeit mit der Linken auf Bundesebene aus. Es werde weder eine Tolerierung noch eine Koalition mit der Linken geben, so Gabriel. Bei der Linken gibt es für Gabriel auf der einen Seite die Ost-Pragmatiker, auf der anderen im Westen die „Sektierer und Sozialdemokratie-Hasser“. Solange sich Die Linke nicht entscheide, welche Partei sie sein soll, werde die SPD mit ihr nicht regieren und „das wichtigste Land Europas nicht in eine unsichere Regierung führen“.
(mb)